R A E
"Besser hätte ich es nicht machen können.", befand Jade, als sie zurücktrat und mich durch den Spiegel feierlich betrachtete.
Ihre grünen Augen funkelten entzückt, während sie alles nochmal von Kopf bis Fuss an mir überprüfte, "Einfach perfekt."
Ich musste ihr ausnahmsweise recht geben. Dieses Kleid war tatsächlich wunderschön. Das Kobaltgrün schimmerte im Licht und brachte meine dunklen Haare, die mit einer ganzen Menge Fingerspitzengefühl zu einer aufwändigen Hochsteckfrisur gebunden worden waren, perfekt zur Geltung. Der seidene Stoff schmiegte sich wie eine zweite Haut an meinen Körper. Der fliessende Rock mit dem hohen Schlitz war zwar schwer aber so geschnitten, dass ich mich ohne weiteres Bewegen konnte.
"Ich möchte diesen geheimnisvollen Klienten nur zu gern mal kennenlernen. Er hat wirklich Geschmack.", meinte Jade und schenkte mir einen bedeutungsschweren Blick durch den Spiegel.
Ich schüttelte aber nur leicht grinsend den Kopf. Schon den ganzen Abend versuchte sie mir den Namen des geheimnisvollen Mr. X, wie sie ihn immer gern nannte, zu entlocken, aber ich schwieg eisern, und das würde auch so bleiben.
Nicht dass ich Jade nicht vertraute, wenn ich je jemand eine Freundin nennen würde, käme sie dem wohl am nächsten. Aber es lag nun mal nicht an mir, diese Entscheidung zu treffen.Aber wo sie recht hatte, hatte sie recht. Strack hatte tatsächlich einen exzellenten Geschmack.
Als ich heute Nachmittag vom BSA zurückgekommen war, lag eine grosse Schachtel vor meiner Tür und zwischen all dem Stoff und Seidenpapier war eine Nachricht hinterlegt gewesen.
Das grosse Privileg, wie mein Vater immer gerne sagt. Ich hole Sie um 19:00 ab -D.S.
Dazu lag zusätzlich eine Einladung zu einer Gala bei. Zu einer Wohltätigkeitsgala, um genau zu sein. Gespendet von Mr. Starck Senior höchstpersönlich, wie ich dann ein paar Minuten später nach einer kleinen Internet Recherche herausfand.
Anfangs war ich drauf und dran Starck auflaufen zu lassen. Es war wieder mal so typisch von dem Milliardär, last Minute mit sowas anzukommen. Mit der Erwartung, dass sich alles und jeder nach ihm richtete. Soll er sich doch ein anderes Anhängsel besorgen. Auswahl hatte er sicherlich genug. Aber als ich in einer schwachen Minute das Kleid auspackte und hineinschlüpfte, natürlich nur um zu sehen, wie es an mir aussehen würde, schliesslich war ich irgendwo auch nur eine Frau, hatte sich meine Meinung geändert.
Ich wusste nicht, ob ich je wieder die Gelegenheit dazu bekäme, etwas zu tragen, was sehr wahrscheinlich teurer war als mein Motorbike und ausserdem war es nun mal mein Job, Starck auf Schritt und Tritt zu folgen. Was für eine Wahl blieb mir also?
Und auch wenn es mit dem freigelegtem Rücken, dem etwas tieferem Dekolleté und mit dem hohen Schlitz mehr Haut zeigte als mir lieb war, war dieses Kleid unbestritten ein Traum.
Zum ersten Mal konnte ich die Frauen verstehen, die es kaum erwarten konnten, zu solchen Anlässen zu gehen, um genau eben solche Roben tragen zu können.Mit den silbernen langen Ohrringen und den dazu passenden Armreifen hatte Jade dem ganzen Outfit noch den letzten Schliff verpasst und ich erkannte mich tatsächlich kaum wieder.
Die Frau, die ihre Sport Leggings und Sweater bevorzugte, war verschwunden. Stattdessen schaute ich eher aus wie eine Dame der High Society Class, die gleich den roten Teppich entlang gehen wird, und allein das war total absurd.
Aber absurd war in letzter Zeit vieles in Verbindung mit Daren Starck.
Ich wusste immer noch nicht, was ich von den ganzen Theorien des Milliardärs halten sollte. Es war nicht so, dass ich die Verbindungen nicht sah. Ich verstand, die meisten Schlüsse sogar aber trotzdem schien mir das alles doch etwas zu viel Mühe für eine Person wie Dylan Doyle zu sein.
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Female Bodyguard
Acción~Was ist Liebe ?~ Liebe ist eine psychische Haltung, die mit Gefühlen verbunden ist und unsere Wünsche und unser Handeln beeinflusst-. Und damit wären wir schon bei meinem Problem. Unser Handeln beeinflusst? Eine psychische Haltung mit Gefühlen?! ...