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Nick geht ein Stück beiseite und gibt den Blick frei auf 'Belladonna'.
"Oh wie süß! Hallo Bella!", begrüße ich sie.
Bella ist ein brauner Labrador. Schwanzwedelnd kommt sie auf mich zu und begrüßt mich mit einem dicken Hundeknutsch. Ich hocke mich sogleich zu ihr runter und streichle sie ausgiebig.
"Das war aber noch nicht alles.", sagt Nick auf einmal überraschenderweise zu mir.
Ich blicke zu ihm auf und sehe ihn fragend an. Er deutet in eine Ecke des Raumes. Ich stehe langsam auf, um besser sehen zu können. Bella läuft auch sofort in die besagte Ecke und mein Blick folgt ihr.
Dort tummeln sich mehrere kleine Welpen. Sie dürften gerade mal einige Tage alt sein, denn ihre Augen sind noch verschlossen. Ich gehe vorsichtig ein Stückchen näher ran. Nebenbei versuche ich die kleine Meute zu zählen. Ich kann sechs Stück erkennen, dabei sticht ein Welpe ganz arg aus der Menge hervor. Dieser ist der Einzigste weiße, alle anderen sind braun wie ihre Mama.
Ich lege meine Hände vor meinen Mund und bin sichtlich gerührt von dem liebevollen Anblick der Hundemami mit ihren Babys.
"Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragt Nick neben mir.
"Oh man, die sind so süß, gerade der kleine Weiße dabei.", sage ich zu ihm, als ich meine Stimme wiedererlangt habe.
"Wenn du möchtest, dann kannst du die kleine haben. Noch gibt es keine neuen Besitzer, da sie gerade einmal vier Tage alt sind.", bietet Nick mir an.
"Das wäre echt toll, aber ich bezweifle, dass Aaron oder Isabelle mir einen Hund erlauben würden. Bei ihnen zu Hause ist alles so klinisch sauber und ich habe auch noch kein Tier dort gesehen.", antworte ich geknickt.
"Okay, solltest du es dir doch anders überlegen oder so, dann gib einfach Bescheid. Die Kleinen sind mindestens zwölf Wochen hier bei ihrer Mama, solange hast du auf jeden Fall Zeit dich zu entscheiden.", sagt er zu mir.

Anschließend streichle ich Bella noch ein letztes Mal und wir verabschieden uns von ihr. Wie ich mittlerweile erkennen konnte, ist Bella aber nicht in diesem Schuppen eingesperrt, sondern hat hintendran noch einen großen Auslauf.
Während wir zurück zum Haus gehen, erklärt mir Nick auch noch, dass Bella eigentlich immer draußen herum läuft, außer wenn hier gerade eine Party gefeiert wird. Für diese Zeit geht sie dann in den Schuppen, damit ihr nichts geschieht, wenn hier mehrere Betrunkene herumlaufen. Momentan ist sie wegen den Welpen aber dort drinnen, damit sie und die kleinen dort ihre Ruhe haben können.
Weiterhin erzählt er mir, dass seine Bella seit fünf Jahren bereits zur Familie gehört. Er hatte sie damals in einer schweren Zeit geschenkt bekommen und seitdem waren sie unzertrennlich.
Laut seiner Aussage hatte ihre Gegenwart damals sein Leben gerettet, allerdings ist er darauf nicht weiter eingegangen. Aber das ist auch okay so, schließlich ist es nicht einfach über schwere Erfahrungen im Leben zu reden.

Zurück im Haus bekomme ich eine Nachricht von Tante Isabelle, die sich bereits Sorgen um mich macht.
"Oh Nick, das war meine Tante. Ich muss langsam aber sicher nach Hause. Sie macht sich schon Sorgen.", sage ich etwas traurig zu ihm.
Er nickt darauf nur und begleitet mich zur Tür.
"Es war ein toller Abend mit dir. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.", sagt er zum Abschied und nimmt mich dabei in den Arm.
Leicht verwundert erwidere ich seine Umarmung. Sie fühlt sie angenehm warm und herzlich an.

Nachdem wir uns voneinander gelöst haben, mache ich mich schleunigst auf den Weg nach Hause. Dort angekommen suche ich als erstes Isabelle, um mich bei ihr zu entschuldigen. Ich finde sie schließlich auf der Terrasse im Garten, wo sie mit Aaron zusammen bei einem Glas Wein sitzt. Ich setzte mich zu ihr und sehe Beide mit einem entschuldigenden Blick an.

"Tut mir leid das ich so spät bin. Ich habe unterwegs den Ortega Jungen getroffen und war mit ihm noch eine Weile spazieren. Anschließend hat er mich noch mit zu sich genommen und mir seine beste Freundin vorgestellt. Sie heißt Bella und ist ein Labrador. Sie ist so süß und lieb.", schwärme ich.
"Außerdem hat sie gerade Welpen! Unter den Kleinen ist sogar ein Schneeweißer dabei! Oh man, ich glaub ich hab mich in den kleinen Schatz verliebt!", führe ich meine Schwärmerei fort.
"Ein Hund? Und dafür bleibst du solange weg?", sagt Isabelle ungläubig.
Ich nicke verlegen als Antwort.

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