Awakening

22

Nick führte mich auf sein Zimmer und ließ mich dort dann nochmal kurz alleine, um uns etwas zum Trinken zu holen. Unterdessen wird es sechs Uhr nachmittags und meine Erinnerungen an Caius und seine wahre Natur kommen zurück zu mir. Sofort wird mir bewusst, dass ich nun vorsichtig sein muss, damit ich mich nicht verrate und Caius somit ebenfalls verrate. Aber sollte der Abend nun so weiter gehen, wie der Nachmittag schon verlaufen ist, dann sollte ich andere Gedanken haben, als an Caius und die Engel zu denken. Allerdings wird mir auch etwas mulmig, denn ich weiß auch, dass Caius meistens nie weit weg ist, damit er auch auf mich aufpassen kann.

Was ist wenn er uns bei unseren Liebesspielchen beobachtet hat? Oh weh! Hat der Kerl überhaupt sowas wie ein Schamgefühl?

Als Nick zurück kommt, warte ich bereits gespannt auf ihn. Auch wenn ich meine Gedanken an Caius arg verdrängen muss, so gelingt es mir doch sehr gut.

Er stellt die Gläser und die Getränke auf dem kleinen Tischchen ab und gesellt sich anschließend zu mir auf sein Bett. Vorsichtig nimmt er meine Hände in seine und blickt mir zärtlich in die Augen.

"Prinzessin, ich bin so froh, dass ich dich wieder habe! Ich will dich nie mehr verlieren deshalb, bitte sprich mit mir, falls dich jemals wieder irgendetwas bedrückt oder irgendwer dich ärgert. Ich glaube ich verkrafte es sonst nicht. Dich leiden zu sehen und zu wissen, dass ich womöglich Schuld haben könnte, weil ich nicht da war, ist das größte Unglück für mich! Ich liebe dich!", gesteht er mir daraufhin.

Mir schießen unwillkürlich Tränen in die Augen, aber dieses mal nicht vor Trauer, sondern vor Glück. Niemals hätte ich mir erträumen können, jemals so sehr geliebt zu werden. Genauso wenig hätte ich gedacht, dass ich diese Gefühle auch noch erwiedern könnte und dann auch noch in der selben Intensität. Doch Nick hat mir dahingehend die Augen geöffnet.

Ja! Ich liebe ihn! Mehr als mein eigenes Leben und ich würde alles für ihn tun! Trotzdem habe ich Angst davor, dass irgendwann wieder irgendwer dazwischen funkt und einen Keil zwischen uns treiben könnte. Aber jetzt in diesem Moment zählt nur das hier und jetzt!

"Ich liebe dich auch, mehr als alles andere auf der Welt!", schaffe ich nur ihm zu antworten.
Am liebsten hätte ich ihm noch viel mehr meiner Gefühle für ihn offenbart, doch ich bin so überwältigt, dass ich es nicht schaffe, mehr als diese paar Worte zu sagen. Dafür beuge ich mich aber zu ihm und gebe ihm einen langen leidenschaftlichen Kuss.

Als wir uns eine Weile später wieder voneinander lösen, steht Nick auf und zieht mich mit sich. Wir gehen zu dem kleinen Tischchen, auf dem er die Getränke gestellt hatte und er gießt dort in unsere Gläser Champagner ein. Anschließend reicht er mir eins der Gläser und nimmt sich das andere und wir stoßen gemeinsam auf uns an.

"Bleibst du heute bei mir?", bittet er mich, nachdem wir die Gläser geleert haben.
Ich nicke daraufhin.
"Ich muss nur kurz Isabelle schreiben, damit sie sich keine Sorgen um mich macht. Aber vorher muss ich dir noch sagen, dass ich mir genau diese Frageerhofft habe!", säusele ich ihm daraufhin entgegen.

Schnell zücken ich mein Handy und tippe meiner Tante die besagte Nachricht und schalte anschließend mein Telefon aus, damit auch niemand uns stören kann. Nachdem ich es dann wieder sicher verstaut habe, werde ich auch schon von hinten umarmt.

Nick drückt mich fest an sich heran und beginnt mich am Hals zu küssen. Ich lege meinen Kopf nach hinten auf seine Schulter und genieße diese sanften Küsse. Gleichzeitig streichelt er über meine Rundungen. Nach einer Weile dreht er mich zu sich um und blickt mir kurz tief in die Augen, bevor er dann meine Lippen mit seinen heimsucht.

Sein Kuss ist so sanft und leidenschaftlich, wie seine zärtlichen Berührungen. Ich fühle mich, als würde ich auf Wolke sieben schweben. Schnell wird es zwischen uns leidenschaftlicher und wir schlafen schließlich erneut miteinander. Kaputt und glücklich schlafen wir anschließend aneinander gekuschelt ein.