Awakening

14

An diesem Nachmittag führte natürlich eins zum anderen und wir schliefen erneut miteinander.

Ich kann es kaum glauben, dass es einen Menschen gibt, der mich so um den Verstand bringt und mich all meine guten Manieren vergessen lässt! Mit Nick an meiner Seite scheint alles so leicht zu sein, so unbekümmert.
Natürlich aber nur, wenn ich mit ihm alleine bin.

"Ich liebe dich Prinzessin!", flüstert mir Nick zu, der neben mir auf dem Bett liegt und an den ich mich angekuschelt habe.
Statt ihm eine Antwort zu geben, hebe ich meinen Kopf und gebe ihm einen leidenschaftlichen Kuss.

Ja, auch ich liebe ihn! Lange genug habe ich es versucht zu leugnen, aber nun muss ich es mir eingestehen. Ich habe mich Hals über Kopf in diesen Kerl verliebt und das schon seit ich ihn das erste mal gesehen habe!

Aber bin ich schon bereit für dieses Abenteuer? Nick ist ein Frauenheld, das war auf seiner Party eindeutig zu sehen und gerade Viola stößt das ja mehr als sauer auf. Bin ich bereit dazu, es mit ihr aufzunehmen, falls sie es mir irgendwie rächen will? Schaffe ich es auch, mich gegen alle anderen Nick-Anbeterinnen durchzusetzen?

Ich habe keine Ahnung! Doch alles Grübeln hilft nicht mehr, meine Entscheidung ist gefallen. Ich lasse mich auf dieses gewagte Experiment mit Nick ein!

"Nick?", wende ich mich an ihn, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst haben.
"Was ist denn Prinzessin? Du siehst so sorgenvoll aus.", antwortet er mir.
"Ich habe mich soeben entschieden und möchte dich nicht weiter zappeln lassen.", erzähle ich ihm deshalb.

Er richtet sich daraufhin und blickt mir mit seinen tiefbraunen, wundervollen Augen an.
"Und? Wie hast du dich entschieden?", fragt er dann auch sogleich, mit einem kleinen Funken Sorge in der Stimme.
Ich schlucke schwer und atme einmal kräftig durch.
"Ich werde es mit dir versuchen! Ich kann meine Gefühle für dich nicht länger ignorieren, auch wenn mir das Alles trotzdem auch weiterhin noch ein wenig Angst macht.", erzähle ich ihm meine Entscheidung.

"Ist das dein Ernst?", fragt er erstaunt und erleichtert zugleich.
Als ich daraufhin vorsichtig nicke, zieht er mich mit einem Ruck in seine Arme und umarmt mich mit einer Herzlichkeit, die ich von ihm nie erwartet hätte.
"Ich liebe dich Angel! Ich liebe dich so sehr!", flüstert er mir immer und immer wieder ins Ohr.

Als er mich schließlich wieder los lässt, küsse ich ihn, wie um meine Gefühle für ihn noch zu verdeutlichen.

Als schließlich die Dämmerung hereinbricht, macht sich Nick auf den Weg zurück nach Hause. Ich verabschiede ihn noch und bereite mir anschließend eine kleine Suppe zu.

Nachdem ich diese verspeist habe, werde ich von meinem Onkel überrascht. Er betritt die Küche und hält mir ein kleines Päckchen entgegen.
"Ist das für mich?", frage ich ihn verwundert, denn ich habe mit nichts weiter gerechnet.
"Ja. Mach es auf! Ich möchte gerne sehen, wie du es findest!", antwortet er mir auch sogleich.

Ich reiße schnell die Verpackung auf und öffne das Paket. Darin kommt eine Leine, ein Halsband, Futternäpfe und sonstige Utensilien für einen Hund zum Vorschein.
Mir bleibt daraufhin die Stimme im Halses stecken und ich blicke ihn nur fragend an.

"Isabelle ist zwar nicht ganz so begeistert, weder von meiner Idee, dir diese Dinge jetzt schon zu geben, noch von der Tatsache, das fehlende Teil des Puzzles noch zu besorgen, aber ich dachte du solltest es jetzt schon haben und dich freuen können.", beginnt er zu erzählen.
So langsam hab ich einen Verdacht, was er mir gleich erzählen möchte, aber ich schaffe es immer noch nicht, ihm eine Reaktion darauf zu zeigen.

"Ich habe dir diesen kleinen, weißen Labrador von deinem Freund besorgt. Beziehungsweise er schenkt ihn dir! Allerdings musst du darauf ja noch warten, bis der kleine Welpe von seiner Mama weg kann, was aber in Richtung deines Geburtstags soweit sein wird.", erzählt er weiter.
Mir schießen bei seinen Worten die Tränen in die Augen. Ich kann es nicht glauben! Dieser kleine Schneeball soll wirklich bald mir gehören?