Fortsetzung!!! - Kapitel 1 -

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Hey, ihr Lieben!

Ich hoffe ihr habt durch die wirklich lange Wartezeit nicht das Interesse an der Fortsetzung verloren. Ich habe mich sehr über die vielen Kommentare für diese Fortsetzung gefreut! Und jetzt ist es soweit!

Ich wünsche viel Spaß mit dem ersten Kapitel des zweiten Teils.

LG SerenaTopas

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Jimin

~ Die letzten Wochen hätten die besten in meinem Leben sein können, wenn Yoongi nicht wäre. Aus irgendeinem Grund hat er sich von mir distanziert und verhält sich mir gegenüber fast wieder wie damals.

Damals. Als ich gerade erst von seinen Eltern und ihm aufgenommen worden bin. Er war wirklich anstrengend. Aber schon zu dieser Zeit hat er mich fasziniert.

Inzwischen reden wir fast gar nicht mehr miteinander und das tut irgendwie weh. Er geht mir aus dem Weg. Wenn wir zusammen zur Schule und wieder zurücklaufen, schweigt er einfach vor sich hin und beachtet mich nicht.

Ich verstehe das einfach nicht, was genau ist passiert? Hab ich ihn irgendwie verletzt?

Wenigstens Hoseok und die anderen sind für mich da. Auch wenn Yoongi mich ignoriert, ich sitze trotzdem bei seinen Freunden und ihm in der Mittagspause am Tisch. Ich will nie wieder allein sein. Und die anderen scheinen mich im Gegensatz zu meinem 'Bruder' zu mögen.

Dabei kann Yoongi so lieb sein.

Warum können wir nicht einfach wie normale Menschen miteinander umgehen? Wir müssen ja nicht unbedingt Brüder sein oder Freunde. Ein wenig Beachtung würde mir schon reichen. ~

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Seufzend schlug ich mein schwarzes Buch zu und schob es wieder unter mein Kopfkissen. Nicht, dass jemand danach suchen würde, aber falls Yoongi doch mal reinplatzen sollte, musste er es nicht unbedingt sehen.

Ich hörte meine Pflegemutter zum Essen rufen und machte mich immer noch deprimiert auf den Weg nach unten. Als ich neben Yoongi saß und das Besteck sah, spürte ich wieder dieses Zucken in meinen Händen. Ich musste die Gabel drehen. Und das Messer. Nein. Ich wollte das nicht, andere Leute mussten das auch nicht tun.

Ich verschränkte die Finger und starrte auf meinen leeren Teller, um nicht das metallene Glitzern zu sehen. Ein Löffel Kartoffeln landete auf meinem Teller, überrascht schaute ich in das fröhliche Gesicht meiner Pflegemutter. Ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln und nahm erleichtert die Gabel in die Hand. Jetzt war es zu spät, um sie zu drehen, stattdessen hielt ich sie fest. Ich spürte richtig, wie der Druck in meiner Brust nachließ.

Ich bemerkte Yoongis Seitenblick, doch als ich zu ihm sah, starrte er nur vor sich hin.

Ich konnte ihn einfach nicht verstehen.

Es fiel mir schwer, das Lächeln aufrechtzuerhalten, doch seine Eltern sollten sich keine Sorgen machen. Ich war ihnen so dankbar, dass sie mich aufgenommen hatten. Obwohl daran irgendwie auch Yoongi schuld gewesen war.

Warum musste alles so kompliziert sein?

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Als es an der Tür klingelte, war ich erleichtert und griff meine Tasche, um nach unten zu gehen. Diese Stille war ja nicht auszuhalten.

Seit Yoongi mich weniger beachtete, hatte ich mich an Hoseok gehalten, der mich mit seiner aufgedrehten Art immer wieder ablenken konnte.

"Hobi?"

Für einen Moment erstarrte ich auf der Treppe, als ich Yoongis blonden Hinterkopf an der Tür erkannte.

"Hi, ich will Jimin abholen."

Es sah aus, als wollte er etwas antworten, doch ich drängte mich vorbei.

"Ich bin dann weg", murmelte ich und zog die Tür hinter mir zu. Allein dieser kurze Moment seiner Nähe führte dazu, dass mein Herz viel zu schnell schlug. Ich zog Hobi mit mir, um möglichst bald möglichst viel Abstand zu bekommen.

"Ist ja gut, Jimin, er verfolgt uns schon nicht." Hoseoks Lachen klang ehrlich und freundlich, er würde mich nie auslachen. Im Gegensatz zu Yoongi. Zu der Zeit, als ich in der Familie aufgenommen worden war, hatte er oft über mich gelacht. Es hatte mir nichts ausgemacht, er hatte es nie böse gemeint.

Seufzend ließ ich meine Schritte langsamer werden und löste meine Hand von Hoseoks Arm. Es konnte doch nicht normal sein, dass ich so vor Yoongi fliehen musste.

Warum sollte er mir auch folgen. Ich war ihm egal.

Hobi zog mich weiter, als ich einfach stehen blieb, bis wir schließlich in einem Café saßen und auf unsere heißen Schokoladen warteten.

"Erzähl mal, was ist los?"

Ich starrte auf die Tischplatte und zuckte mit den Schultern.

Mir war schon klar, weshalb mir Yoongis Verhalten so weh tat und in welche Richtung meine Gefühle gingen. Und ich vermutete, dass Hobi das auch sehen konnte, irgendwie hatte er dafür einen besonderen Sinn.

Ich wollte nicht reden. Ich wollte es ignorieren. So, wie ich von ihm ignoriert wurde.

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Brother's Love // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt