Ich wachte mit einem angenehmen Geruch in der Nase auf. Ich lag am Rand meines Bettes und rutschte schon beinahe raus, als ich mich aufrichten wollte. Irgendwas war passiert. Normalerweise belegte ich beim Schlafen immer das gesamte Bett.
Ich erinnerte mich an den nächtlichen Vorfall, als ich Jimins Koffer noch neben meiner Tür stehen sah. Wo war der Kerl? Er hatte neben mir gelegen, als ich eingeschlafen war, da war ich mir sicher.
Misstrauisch stand ich auf und ging in den Flur. Erleichtert nahm ich das prasselnde Geräusch der Dusche wahr.
Seit wann kümmerte es mich, wo sich der Kerl aufhielt? Es sollte mir egal sein, ich wollte ihn loswerden.
Ich spürte, wie sich in meinem Bauch ein seltsames Gefühl breit machte. Ich musste diesen Jungen loswerden. Er brachte mich völlig durcheinander. Allein, dass ich mein Bett mit ihm geteilt hatte, war ein Warnsignal.
Niemand durfte außer mir in meinem Bett schlafen. Gut, einmal hatte ich es Namjoon erlaubt, als wir vierzehn gewesen waren, doch als er mich im Schlaf getreten hatte, war das auch geklärt. Er war am nächsten Tag auf dem Boden aufgewacht.
"Yoongi."
Ich schaute direkt in zwei dunkle Augen, die mich unsicher anstarrten. Warum war ich einfach stehen geblieben? Ich hätte in mein Zimmer zurückgehen sollen.
"Morgen", brachte ich mit rauer Stimme hervor und ließ meinen Blick über ihn gleiten. Warum sah ich ihn ständig ohne Oberteil? Das schien er sich wohl auch zu denken, als er runter sah.
Ich ging an ihm vorbei und schloss die Badezimmertür hinter mir. Kurz hatte ich seinen Rücken gesehen und war irgendwie erleichtert, dass die Wunde ganz gut zu verheilen schien.
In den nächsten Minuten ignorierte ich ihn einfach, dabei konnte ich nichts falsch machen und dann bereuen. Als wir am Frühstückstisch saßen, mein Vater musste heute früher zur Arbeit und meine Mutter schlief noch, fühlte ich mich seltsam. Jimin aß nicht wirklich etwas und hielt die ganze Zeit den Kopf gesenkt.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber mir tat mein Verhalten Leid. Es war, als wäre alles zwischen uns wie zu Anfang, nur ohne die Einschüchterung, weil ich nicht mit ihm redete.
Auf dem Schulweg lief er neben mir her und trug den Kopf erhoben, beachtete mich ebenfalls nicht. Meine Gedanken waren heute unglaublich laut und gleichzeitig so ruhig wie noch nie. Ich passte nicht auf und ignorierte die Welt um mich herum.
-
"Hey, Yoongi, was ist los?"
Es dauerte einen Moment, bis meine Augen Jin erkannten. Statt einer Antwort winkte ich ab, als ich bemerkte, dass wir beide die letzten im Klassenzimmer waren.
"Komm schon, du weißt, dass du mit mir reden kannst."
Seine Augenbrauen waren besorgt zusammengezogen und er setzte sich neben mich. Seufzend musterte ich ihn und überlegte, ob mir ein Gespräch dabei wirklich helfen könnte.
"Ich weiß auch nicht, ich bin irgendwie durcheinander. Es geht um Jimin."
Ja, ich konnte seinen Namen auch mal jemand anderem gegenüber aussprechen.
"Er soll einfach verschwinden!" Ich fuhr mir durch die Haare. "Mein Leben war vorher völlig in Ordnung, ich brauch ihn nicht."
Eine Weile wartete Jin einfach ab, doch ich redete nicht weiter.
"Aber dann ist doch alles beim Alten."
Ich konnte in seinen Augen lesen, dass er bereits mehr wusste, als er zeigen wollte.
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Brother's Love // YoonMin
Fiksi PenggemarAdoption? Wenn es nach Yoongi ginge, hätten sich seine Eltern besser einen Hund angeschafft als ein gestörtes Waisenkind. Und dann noch einen Freak wie Jimin. Yoongi muss den neuen Bruder loswerden. Leider scheinen aber alle seiner Freunde auf Jimi...