🎇Fly🎇

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,,Die was?!", fragte ich nach und lehnte mich vor. War das eine Art Sekte?
,,Das ist eine lange Geschichte, aber wenn du sie hören willst, erzählen wir sie dir.", sagte Luhan und stand auf.
Ich nickte eifrig und stand auch auf. Er führte mich aus dem Raum raus, gefolgt von den anderen beiden.

Als ich hinaus blickte, machte mein Herz einen Satz. ,,Whoa!"
Ich klammerte meine Hände fest an den Türrahmen. Luhan schaute mich über seine Schulter an und lachte.

Von der Tür führte eine wacklige Seilbrücke zu einem anderen Häuschen aus Holz. Wir waren ungefähr vier Meter über den Boden.
,,Ich wusste gar nicht dass das ein Baumhaus ist!", staunte ich und folgte Luhan weiter über die Seilbrücke.

In dem anderen Häuschen roch es nach frisch gebrühtem Tee und Gewürzen.

,,Setz dich.", forderte Luhan und zeige mir eine Handgeste. Ich tat dies und setzte mich auf eines der roten Samtkissen auf den Boden.

,,Tee?", fragte Tao und reichte mir den Becher. ,,Danke.", sagte ich als ich ihn entgegen nahm.

,,Kris, willst du anfangen?", fragte Luhan. ,,Nur zu.", meinte Kris und schlürfte seinen Tee.

Irgendwie fühlte ich mich hier wohl. Es fühlte sich gut an von allem weg zu sein. Als sei man in eine andere Welt abgetaucht. Ich könnte mich daran gewöhnen.

,,Na gut. Es war vor einer etwas längeren Zeit. Ich habe schon aufgehört die Jahre zu zählen...", begann Luhan und erzählte mir die Geschichte der Verbannten.

- Rückblick-
In dem vergoldeten Zimmer des Palastes ging Taos Vater unruhig umher. Kris' Mutter saß mit einem Weinglas in der rechten Hand auf einem Hocker.

,,Wieso ist er immer der Thronfolger? Er ist nichtmal der Älteste!" Taos Vater hatte Zornesröte im Gesicht.

Luhan, Tao und Kris, lauschten unbemerkt am Türrahmen. Ihre kleinen, runden Augen reflektierten das Sonnenlicht, welches aus den bunten Fenstern in das Zimmer schien.

,,Da kommt jemand.", flüsterte Kris und die drei Kinder versteckten sich hinter den Gardienen in der Hoffnung nicht erwischt zu ewerden.

Eine weitere Person betrat das Zimmer. Es war Luhans Vater. ,,Geht es schonwieder um unseren Bruder, den Kaiser von Exoplanet?", fragte er mit einer sarkastischen Stimme. ,,Vater war nicht ganz bei Sinnen, als er ihn als Tronfolger auserwählte.", sagte er und tippte mir seinem Finger an seine Stirn.

,,Sein Familienzweig wird immer Herrschen. Es gibt kein drum rum.", meinte Kris' Mutter.

,,Er hat acht Söhne und Kaiserin Seo-yeon ist schonwieder Schwanger."

,,Es gibt nur eine Möglichkeit.", fing Taos Vater an.
,,Du willst doch nicht-?", fragte der Vater von Luhan mit geweiteten Augen.

Die Kinder, die alles mitbekamen schauten sich gegenseitig an. ,,Was haben sie vor? Wir müssen den Kaiser warnen.", flüsterte der kleine Tao.
,,Bist du doof? Wir müssen zu unseren Eltern halten.", sagte Luhan und schnipste mit seinen kleinen Fingern auf Taos Stirn. ,,Outsch!", sagte Tao etwas zu laut.

Die Eltern drehten sich zur Tür, als sie dies hörten. Die drei Kinder drehten sich von der Tür weg und drückten sich fest an die Wand.

,,Wir reden ein anderes Mal.", sagte Luhans Vater.

Eines Tages rannte ein Diener zum Kaiser. ,,Eure Majestät! Eure Brüder haben das ganze Gold geklaut und wollen es ins Meer schmeißen!", teilte er ihm schweratmend mit.

,,Was!?", rief er erzürnt und haute mit seiner Faust auf die Stuhllehne.

Der Kaiser ging mit seiner Garde zum Meer, wo seine zwei Brüder und seine Schwester mit dem Gold warteten.

,,Was soll das ganze, mein Brüder?"

,,Du bist schon zu lange Kaiser. Es wird Zeit für einen Wandel.", antwortete die Schwester des Kaisers. ,,Entweder überlässt du uns den Thron oder wir ertrenken das Gold im Meer.", sagte Taos Vater.

-Rückblick Ende-

,,Und was ist dann passiert?", fragte ich neugiereig. Die Geschichte der drei zog mich in einen Bann.

,,Letzenendes scheiterten unsere Eltern und als Strafte wurden ihre Kinder, also wir, aus Exoplanet verbannt.", beendete Kris die Geschichte.

Ich fuhr mir mit meinen Händen durch mein Gesicht. ,,Ist das nicht unfair? Das ist doch frustrierend! Ihr habt doch nichts damit zutun gehabt."

,,Ja, aber wir sind darüber hinweg gekommen. Wir hoffen immernoch, dass einer unserer Cousenks Kaiser wird, damit sie uns zurückholen können.", sagte Tao.

Die beiden anderen hoben jeweils eine Augenbraue. ,,Na gut, dann nur ich eben.", sagte Tao und verrollte die Augen.

,,Jedenfalls ist seit dem das Portal geschlossen.", sagte Kris und lehnte sich an die Holzwand.

,,Was? Wie soll ich dann zu Lu-Mei? Ich habe ihr versprochen bis ans Ende mit ihr zusammen zu sein."

,,Ach das ist dein Grund.", lachte Luhan und zwinkerte mir neckend zu.

,,Wir haben aber einen Weg gefunden es wieder zu öffnen. Sonst müsstest du nach Indien um das nächste Portal aufzusuchen."

Ich erhielt wieder Hoffnung. Ich konnte es nur schaffen, wenn ich mit ihnen arbeitete, aber alles hat seinen Preis. ,,Und was wollt ihr im gegenzug?"

,,Wenn du esgeschafft hast, must du dafür sorgen, dass wir wieder nach Exoplantet dürfen. Ich bin es satt in dieser langeweiligen Welt zuleben.", sagte Luhan.

,,Einverstanden.", sagte ich. So schwer kann es ja nicht sein.

,,Dann mal los.", sagte Kris und stand auf.
Wir gingen aus dem Zimmer raus und kletterten mit einer Leiter auf den Boden zurück.

,,Ich hoffe du hast keine Vogelallergie.", sagte Luhan.
,,Wieso?", fragte ich verwundert.

Luhan pfeifte und eine übergroße Vogelkreatur flog mit einem Kreischen auf uns zu. Ich schaute das Tier ungläubig an. ,,Was zur Hölle!"

,,Darf ich dir vorstellen? Das ist Ocean. Sie ist ganz brav du brauchst keine Angst haben."

Ich blickte in die goldbraunen Federn des Tiers. Es kam näher und ich streckte zittrig meine Hand aus. ,,H-hi, Ocean." Sie streckte mir ihren Kopfentgegen. Ihre Federn waren überraschend weich. ,,Bitte friss mich nicht, ja?"

Der Vogel senkte seine Flügel und die drei kletterten auf sein Rücken. ,,Kommst du?", fragte Kris. Ich schüttelte mich aus meiner Trance und ließ mich von Tao auf das Tier zeihen.

,,Let's go!", rief Luhan und Ocean flog in die Lüfte.
,,Ich bin mal hier runtergefallen, weist du? Aber Ocean hat mich mit ihrem Schnabel wieder aufgefangen! Cool, oder?", erzähle mir Tao.

Danke... Jetzt fühle ich mich viel sicherer, dachte ich.

Die Welt sah von oben viel schöner aus. Alles war so klein. So musste sich Freiheit anfühlen. Hier oben ist man leicht wie eine Feder. So leicht... ohne Steine im Herzen, ohne Bürden, die dich immer wieder aus neue fallen lassen.



Lu-Mei [Lay Zhang FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt