Der Teufel lebt weiter

Sam

„Die Geschichte kenne ich doch schon. Genauso stand sie ja in dem Buch."

Mein Tee war nun schon fast leer und ich sah aus dem kleinen Fenster. Oh je es war schon wieder Abend. Wie lange saß ich denn schon hier?

„Du weißt ja, wie die Geschichte weiterging. Der junge Mann opferte sich für seinen Bruder."

„Wieso muss es überhaupt einen Teufel geben?"

Diese Frage stellte ich mir schon den ganzen Tag, fand aber keine logische Antwort drauf.

„Ohne ihn ist das Gleichgewicht von Gut und Böse nicht gegeben und die wirklich bösen Menschen können einfach ihr Unwesen treiben, ohne dafür bestraft zu werden. Die Aufgabe des Teufels ist nicht, Schaden zu verursachen, sondern die Verursacher zu bekämpfen und zu bestrafen. Doch der Teufel nutzte seine Macht aus und trieb sein Unwesen auf der Erde. Er missachtete seine Aufgabe und deshalb musste er sterben. Nun musste ein Anderer an seine Stelle treten. Und das war Sam!"

Ich spuckte den letzten Schluck Tee wieder in meine Tasse. Das war jetzt ein Witz oder? Sam ist der Bruder von Andreas Cosso? Er ist der neue Teufel? Seit 200 Jahren? Nur wegen seinem Bruder und dieser dummen Pugnatora, die meinte, den alten Deppen um die Ecke bringen zu müssen? Das würde heißen, Sam ist seit 200 Jahren unschuldiger weise Herrscher der Unterwelt!

„Sam ist der Bruder meines Ururgroßvaters. Und bis vor kurzem dachte ich selbst noch, das wären alles nur Geschichten. Doch als ich von deinem Verschwinden hörte, wurde mir bewusst, dass da mehr als nur eine Geschichte dahinter steckte."

Ich stellte die Tasse auf den Tisch und stand auf. Geradewegs ging ich zu dem Bild und betrachtete den jungen Mann. Ich konnte nicht glauben, dass das Sam war. Was musste er wohl für ein Mensch sein, wenn er sich für seinen Bruder so opferte. Bis in die Unendlichkeit gefangen in der Hölle, ohne auch nur irgendetwas verbrochen zu haben. Das musste schrecklich sein.

„Er hat es nicht verdient, Chrisi!"

Nein das hatte er wirklich nicht. Und ich tat ihm auch noch so unrecht und nannte ihn Monster. Ich kam mir so schlecht vor. Was gäbe ich nur, ihm jetzt in die Arme zu fallen. Wieder rollte eine Träne über meine Wange.

„Du kannst ihn retten!"

Ruckartig drehte ich mich zu dem alten Mann.

„Wie?"

Meine Stimme klang so leise und zerbrechlich, wie noch nie.

„Die Frage ist, willst du ihn retten?"

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Was denkt ihr wie es wohl weitergehen wird?

Wird sie Sam retten?

Und wenn, wie?

Lg Miley-Audray