Neugier - Teil 14

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„So, meine liebe Sam. Es wird Zeit für Never have I ever!" sagte Max, als wir in meiner Wohnung angekommen waren. Ich sah ihn entsetzt an und hoffte inständig, dass er einen Scherz machen würde. „Bitte, was?"
Er zückte sein Handy und öffnete die App. Aus seinem Rucksack zog er eine Flasche Likör. "Ah, da hat sich jemand vorbereitet, um mich abzufüllen, hmmm?" fragte ich ihn neckend.

Ich kuschelte mich an ihn und los ging die wilde Fahrt. Es stellte sich raus, dass Max zwar deutlich erfahrener war, aber nichts wirkliches Unanständiges getan hatte.
Und am Ende waren wir aber beide ganz schön angeheitert.

Schließlich hatte Max eine Idee: "Zeit für dein Datingprofil, Sam!" "Nein!" "Doch!" "Niemals!" "Auf jeden Fall. Mach deinen Rechner an", forderte er mich grinsend auf.

Ich war so perplex, dass ich seiner Aufforderung nachkam. Doch auf das Folgende war ich wirklich nicht vorbereitet. Max hatte mich auf einer schwulen Datingseite angemeldet und wow!

Ich sage euch, ihr habt ja keine Vorstellungen!

Der Fragebogen drehte sich im Prinzip ausschließlich um die sexuellen Vorlieben. Und ich konnte schon jetzt erkennen, dass es auf der Seite vorrangig darum ging, schnellen Sex zu bekommen. Ich war froh und dankbar, dass mich Max nicht nötigte, die ganzen Fragen jetzt komplett auszufüllen. Er half mir jedoch bei den ganzen Sicherheitseinstellungen.

„Wow, das ist ein Kulturschock!" sagte ich am Ende und Max zuckte grinsend mit den Schultern. „Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht ist, Sam. Das ist ja auch nur ein Teil deiner „neuen Welt". Keine Angst, nicht alle Typen sind sexgeil. Noch nicht mal alle wollen Analsex."

„Zeigst du mir dein Profil?" Da war wieder der Hauch von Röte auf seinen Wangen.

Zwei Punkte für mich!

Er schaute mich einen Moment an und nickte dann. Nachdem er die Seite gefunden hatte, verschwand er auf der Toilette. Er hatte einiges eingetragen und man konnte auch sehen, dass er ein paar Freunde verlinkt hatte. Oder waren es Sexbekanntschaften? Ja, Matt war auch dabei.

Da er gerade nicht da war, traute ich mich, seine sexuellen Vorlieben zu studieren. Ich war nervös und hatte etwas Angst, dass sich jetzt rausstellen würde, dass er ein paar gruselige Kinks hatte.

Doch dem war nicht so. Um ehrlich zu sein, passten wir perfekt zueinander. Und wenn ich ein Mann wäre, sollte ich ihm direkt einen Antrag machen.

Und natürlich war da wieder mein vorlautes Mundwerk, das mich innerhalb von Sekunden verriet.

„Max, wir sollten direkt heiraten! Wir passen perfekt zueinander", sagte ich fröhlich. Als er wieder bei mir war, drückte er mit dem Fuß den Ausknopf am Rechner und zog mich auf die Couch.

„Los, erzähl. Und bitte mit allen Details!" Ich knuffte ihn verschämt in die Seite und er spielte den Verletzten. „Jetzt musst du es mir als Entschuldigung erzählen, Sam!"

Hmm, so geht das doch nicht weiter, dass ich immer defensiv bin. Ich bin doch gar nicht so... Vielleicht sollte ich mal meinen Mut zusammen nehmen und ihn etwas herausfordern!

Ok. „Ok. Das musst du dir aber verdienen!" „Womit?" „Eine Rückenmassage?" „Ok. Ich habe den schwarzen Gürtel im massieren", kündigte er stolz an.

Ich zog ihn also ins Schlafzimmer und nachdem ich das Massageöl geholt hatte, bedeutete ich ihm, sich umzudrehen und er tat es sogar gentlemenlike. Ich zog schnell mein Shirt und den BH aus und legte mich bäuchlings aufs Bett.

Seine Hände fühlten sich so unglaublich gut an und ich konnte mich nicht mehr erinnern, was ich erzählen wollte. Ich war auch nicht mehr sicher, ob es so eine gute Idee war. Unter seinen wirklich erfahrenen Händen schmolz ich förmlich dahin. Ich versuchte meine wohligen Seufzer zu unterdrücken, aber ich befürchte, dass es mir nicht wirklich gelang.

„Max, du hast nicht zu viel versprochen!" hauchte ich in Verzückung. Zunächst saß er nur neben mir und ließ seine warmen Hände über meinen gesamten Rücken gleiten. Er verteilte das wohlriechende Massageöl und löste spielend so manche Verspannung. Als er meinen Nacken massierte, konnte ich mein Seufzen gar nicht mehr aufhalten. Es fühlte sich einfach so unglaublich an.

Nicht nur, dass ich schon ewig nicht mehr auf diese Weise berührt wurde und dass ich wirklich üble Verspannungen in dem Bereich hatte. Es war Max, der mich berührte.

Ich versuchte ernsthaft die Gedanken zu verscheuchen, aber er hatte schon mit der ersten Berührung meinen Körper in Flammen gesetzt. Und auch wenn ich es mir nicht vorstellen konnte, so wurden die Flammen immer mehr.

Jetzt setzte er sich mit seinem Schoß auf meinen Hintern und strich mit beiden Händen gleichmäßig mit kraftvollen Zügen über meinen Rücken. Ich fühlte mich wie im siebenten Himmel und hätte fast weinen können. Doch - ich war mir nicht sicher - aber es wirkte fast so, als wäre Max gerade dabei die Massage selbst ein wenig zu sehr zu genießen.

Bevor ich sicher sein konnte, räusperte er sich und fragte: „Bekomme ich jetzt meine Gegenleistung?" Ich brachte nur ein hmmm heraus, doch er gab nicht nach. „Sprich meine Süße, sonst werde ich andere Maßnahmen ergreifen...", sagte er neckend.

Er hatte mich ‚meine' Süße genannt! Nein, ich sage jetzt nicht ‚Awwww!', das wäre zu kitschig!

Ich war abgelenkt, also setzte der seine Finger zum kitzeln an und plötzlich antwortete ich ganz schnell. „Sorry, ich war noch im siebenten Himmel. Was willst du wissen?"

Ich hörte sein Lächeln als er sprach: „Ich möchte deine Vorlieben und sexy Geheimnisse wissen, meine Süße. Sprich, was machst du so mit den Männern?"

Plötzlich war ich wieder Hummerrot. „Also, naja, hmm, das ist schon so lange her. Das gilt wahrscheinlich schon nicht mehr!"

„Ok, was würdest du denn gerne tun? Was gefällt dir?" Ich war froh, dass mich Max weiterhin massierte, denn dann müsste ich ihm nicht dabei ins Gesicht schauen.

Just A Little QueerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt