Eines Tages erhielt ich eine Nachricht von Max, dass er in den nächsten Tagen nicht zu mir kommen könne. Ich rief ihn an und erfuhr, dass seine Mutter im Krankenhaus lag und dass es wirklich ernst wäre.
Ich gab mein theatralisches und melancholisches Verhalten auf und entschied mich, für Max da zu sein. Er sagte mir, dass ich das nicht tun müsste, aber als ich ihn im Krankenhaus umarmte, wirkte er sehr erleichtert.
Ich half ihm wo ich konnte und verbrachte so viel Zeit, wie ich konnte bei ihm im Krankenhaus oder kümmerte mich um die Wohnung der beiden Geschwister. Mittlerweile wusste ich ein wenig, um sogar seine Pflanzen vor dem Suizid zu retten.
Maxs Mutter war eine herzensgute Frau, die ich sofort in mein Herz schloss. Erst jetzt erfuhr ich, dass es keinen Vater mehr gab. Er war schon früh bei einem Unfall ums Leben gekommen. Max hing wirklich sehr an seiner Mutter und ich konnte sehr gut verstehen, warum dies so war.
Um ehrlich zu sein hatte ich die Diagnose von Clare, Maxs und Danas Mutter, nicht verstanden, aber was ich verstanden hatte war, dass es vielleicht ihre letzten Tage waren.
Wenn Max nicht da war erzählte sie gerne Geschichten darüber, wie er als Junge so war. Sie fragte nie, warum ich mich eigentlich so sehr um sie und ihren Sohn bemühte.
Ich wusste gar nicht, als was er mich vorgestellt hatte.
Immer wieder erzählte sie mir, dass sie manchmal traurig war, weil Max noch nicht den richtigen Mann getroffen hatte. Anscheinend hatte sie Matt noch nicht kennengelernt. Ich hatte ihn in der ganzen Zeit jedoch auch kein einziges Mal zufällig getroffen.
Irgendwann spät abends saß ich noch an ihrem Bett und war anscheinend kurz eingenickt. Max musste arbeiten und so waren wir alleine. Sie nahm meine Hand und fragte sanft: „Sam, kannst du bitte auf meinen Sohn aufpassen?" Ich musste mehrfach blinzeln, um erst einmal wach zu werden. Was meinte sie damit?
„Clare, dein Sohn hat einen Freund. Ich ... wir sind kein Paar...", stammelte ich verwirrt zusammen. Sie drückte meine Hand sanft, fast kraftlos und lächelte mich mütterlich an. In diesem Moment wusste ich, dass sie bereits alles wusste. „Lass ihn nicht gehen. Ich weiß, dass du ihn liebst..." Tränen standen in meinen Augen. „Wirst du auf ihn achtgeben, wenn ich es nicht mehr kann?" fragte sie erneut und ich nickte nur noch.
Dann vergrub ich mein Gesicht an ihrer Hand und sie strich mir sanft über meinen Kopf.
Ich wurde erst wieder wach, als Max da war. Ich spürte noch, wie er mir einen Kuss aufs Haar gab und sanft über meinen Rücken streichelte.
Clare schlief tief und fest. Ich wollte nicht, dass sie stirbt. Dabei kannte ich sie erst so kurz. Warum traf es immer die Sanftmütigen? Das war so unfair.
Plötzlich war ich so wütend und fühlte mich gleichzeitig so hilflos. Ich wollte nur noch weglaufen und dann auf irgendetwas einschlagen. Also stand ich auf und war im Begriff den Raum zu verlassen, doch Max ließ mich nicht gehen. Er legte seine starken Arme um mich und fing jeglichen Protest von mir schonungslos ab. Ich fluchte leise, denn ich wollte Clare nicht aufwecken. Ich glaube, ich hatte ihn sogar gebissen, doch er hielt alles aus und mich fest.
Ich wusste nicht, wie lange wir so da standen und schwiegen. Irgendwann brach ich das Schweigen und flüsterte: „Es ist nicht fair. Deine Mutter ist so ein toller Mensch... Es tut mir so leid, Max. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun."
Er strich mir über die Haare und flüsterte: „Schhhh, Sam. Wenn du da bist ist alles gut. Ich bringe dich jetzt nach Hause."
„Aber wenn..." „Schhh, Süße. Ich weiß. Sie wird warten."
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Just A Little Queer
Romance«Beendet » Nur eine Liebesgeschichte von vielen? Nein. Nur eine LGBTQ-lovestory von vielen? Nein! Traust du dich? Leseprobe: "Erde an Sam! Er entspricht nicht deinem Beuteschema! Ich wette mit dir um deine Konsole. Hör endlich auf zu träumen. Das...