| Kapitel 11 |

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Die Fengg •

Ich kann ihre Rasse nicht bestimmen, da ich so einen Geruch noch nie gerochen habe, aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Frau kein Mensch ist.


,,Entschuldigen sie, aber sind sie eine Sachbearbeiterin dieser Abteilung?" Frage ich sie sofort. Wenn sie ebenfalls ein Wesen ist, dann könnte es leichter werden zu erklären warum ein Teenager zwei, scheinbar, fremde Kinder adoptieren will. Der einzige Hacken an der Sache ist, dass nur weil sie scheinbar Menschen ähnlich ist, nicht unbedingt auch ungefährlich sein muss. ,,Ja, das bin ich. Mein Name ist Gwendoline Frigges." stellt sie sich prompt vor und hält mir ihre Hand hin.

,,Jace Silver, sehr erfreut." grüße ich sie förmlich zurück. ,,Sie hätten nicht zufällig gerade Zeit für einen Termin oder vielleicht doch?" stelle ich ihr gleich höflich eine Frage und hoffe innerlich auf eine positive Antwort. Kurz wirkt sie verwundert ehe sie leicht lächelt. ,,Ich wollte mir nur kurz die Beine vertreten, wenn Sie wollen können sie gleich mit in mein Büro kommen." bietet sie mir freundlich an.

,,Gerne" ist meine schlichte Antwort, als ich ihr auch schon Folge. Wir gehen an einigen Büros vorbei, bis wir ganz hinten ankommen. ,,Ihr könnt euch dort hinsetzen solange ich und Jace reden, okay?" wendet sie sich an Will und Eli, während sie auf eine kleine Spiel-Ecke vor ihrem Büro deutet. Kurz darauf betreten wir auch schon ihr Büro. ,,Bitte, setzten Sie sich Mister Silver. Was kann ich für sie tun?" fragt schließlich nach dem Grund meines Erscheinens, als sie sich auf ihren Platz hinter dem Schreibtisch fallen lässt. ,,Sie sind kein Mensch." ignoriere ich ihre Frage und starre sie unverhohlen an. Sofort wirkt sie Panisch, als ich ihr meine Wolfsaugen zeige. Innerlich hoffe ich, dass ich mich nicht getäuscht habe und nun einen Mensch zu Tode erschreckt habe.

,,Ich bin nur eine Fengg." sagt die Frau vor mir panisch und hebt abwehrend ihr Hände. Sofort beruhige ich mich. Fengg sind etwas kleinere Wesen, welche so aussehen wie Menschen. Sie haben wie fast alle Wesen eine längere Lebenserwartung als die Menschen und sind sehr gutmütig und friedlich, selbst die wenige Magie die sie nutzen können ist so gut wie ungefährlich. ,,Tut mir leid, wenn ich sie erschreckt habe, aber ich bin lieber vorsichtig. Sie hätten auch gefährlich sein können und ich war noch etwas angespannt, da im Fahrstuhl ein Vampir mit eingestiegen ist." entschuldige ich mich erneut.

,,Sie sind ein Raubtier oder?" fragt sie nun etwas ruhiger nach, obwohl ich immer noch sehen kann wie angespannt sie ist. ,,Ja, ein Werwolf um genau zu sein." weise ich sie nun genauer auf meine Rasse hin, da auch einige einfachen Gestaltwandler manchmal Raubtiere genannt werden. Werwolfe zählen zwar auch zu der Kategorie Gestaltwandler, doch im Gegensatz zu normalen Formwandlern sind wir größer als normale Wölfe, können unsere Wolfs-Sinne auch als Menschen nutzen und leben deutlich länger. Normale Gestaltwandler, welche die Formen von einem Fuchs, eines Hasen oder eines anderen Tieres annehmen leben in den meisten fällen genau so lange wie normale Menschen.

,,Und um auf ihr ursprüngliche Frage zurück zu kommen. Ich möchte die beiden Kinder draußen adoptieren. Sie sind ebenfalls Werwölfe und Rudellos, also möchte ich sie aufnehmen. Ich weiß, dass ich für eine Adoption eigentlich noch zu jung bin, aber ich denke sie verstehen das Problem." erkläre ich ihr grob die Situation. ,,Aber sie sind noch minderjährig. Das geht nicht." entgegnet die Fengg vor mir. Es dauert einige Zeit, aber am Ende konnte ich sie dennoch überreden.

Sie hatte letztendlich eingesehen, dass es besser ist die beiden lieber bei mir, einem Roge, zu lassen als in ein Weisenheim zu schicken, da, selbst wenn ich ein Roge bin, es besser wäre als sie unter Menschen zu lassen. Unter den Menschen könnten sie weder richtig lernen sich zu beherrschen noch wäre es sich ob sie irgendwann durchdrehen würden oder nicht. Werwölfe brauchen einfach die Gegenwart von anderen Werwölfen, ohne ein Rudel drehen Werwölfe schnell durch, weshalb es besser ist die beiden lieber bei mir einem anderen Wolf zu lassen.

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