| Kapitel 19 |

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Verlorenes neu gewonnen

Gemeinsam gehen wir runter ins Wohnzimmer, wo Eli es sich schon auf dem Sofa bequem gemacht hat und scheinbar auf uns wartet. Sobald sie uns sieht, springt sie auf und kommt auf uns zu. Dabei fällt mir auf, dass sie immer noch die Sachen von gestern abend an hat. Nach einem Blick zu Will stelle ich fest, dass auch er sich noch nicht umgezogen hat. Ich will die beiden gerade darauf ansprechen, als ich einen Magen grummeln höre. ,,Ich nehme mal an, ihr habt noch nicht, wie es auf dem Zettel stand, gefrühstückt?" Frage ich die beiden Kopfschüttelnd, obwohl ich die Antwort bereits weiß. Ich hebe Eli hoch, trage sie so in die Küche und setze sie schließlich auf einem Stuhl am Küchentisch wieder ab. Aus der Tasche in der unsere momentanen Vorräte sind hole ich eine Packung Toast und ein Glas Marmelade.

Ich durchsuche die Schränke kurz nach drei Brettchen und einem Messer, um anschließend ein paar Brote zu schmieren. ,,Hier, guten appetit." damit halte ich Wilhelm ein Brettchen mit zwei und Elizabeth ein Brettchen mit einem Brot hin. Mir selbst habe ich, wie Will, zwei Brotscheiben mit Marmelade beschmiert. ,,Danke" ertönt es gleichzeitig von den beiden Geschwistern, welche mittlerweile beide am Tisch sitzen. Ich stehe immer noch neben der Küchenzeile und esse mein Toast. Innerlich erstellen ich mir eine Liste mit Aufgaben, die ich heute am besten erledigen sollte. Dazu zählen die restlichen Sachen aus meinem alten Bau zu holen, das Rudelhaus zu Überprüfen und gegebenenfalls einzukaufen. ,,Ich bin satt." sagt Will und legt das halbe Brot, was er übrig gelassen hat auf sein Brettchen. ,,Ich auch. Ich habe mein Brot ganz aufgegessen." meint seine kleine Schwestern daraufhin stolz.

Daraufhin streiche ich ihr kurz mit der Hand über den Kopf. Mit der linken Hand greife ich nach dem Rest von Wilhelms Brot, um es anschließend auf zu essen. Im Anschluss legen ich die Brettchen und die Messer in die Spüle. ,,So wir ziehen uns jetzt an und holen anschließend die restlichen Sachen." Teile ich den beiden mit als ich mich zu ihnen umdrehe und dabei in die Hände klatsche. ,,Trägst du mich?" fragt Eli mich daraufhin mit großen Kulleraugen, während sie mir ihre Arme entgegen streckt. Mit einem Seufzen hebe ich sie wieder in meine Arme. Ich sollte das lieber nicht zur Gewohnheit werden lassen. Ermahne ich mich selbst gedanklich. Sobald wir oben im Schlafzimmer sind, setze ich sie wieder auf dem Boden ab. Will, der uns beiden still gefolgt ist, geht schon mal zu der Tasche mit den Klamotten und öffnet sie.

Nur wenige Augenblicke später sind die beiden Geschwistern ebenfalls angezogen. Wilhelm trägt eine dunkelblaue Jeans und ein T-Shirt, bei dem das grün absichtlich ausgewaschen wirkt. Im Gegensatz zu ihm trägt Elizabeth eine hellblaue Jeans und ein graues T-Shirt mit Pferden darauf. ,,So fertig." sage ich noch zu Eli, als ich gerade ihr Oberteil richte. Daraufhin läuft sie auch schon zur Tür, um vermutlich anschließend wieder nach unten zu gehen. Will macht sich daran ihr zu folgen. ,,Halt! Wo wollt ihr hin?" halte ich die beiden auf, kurz bevor sie den Raum verlassen. Wilhelm scheint etwas irritiert zu sein, als er antwortet. ,,Na wir wollen doch jetzt sie Sache holen oder nicht?" Mit meinem Finger deute ich auf die geschlosse Tür, die zum Badezimmer führt. ,,Das ist richtig, aber vorher putzt ihr euch die Zähne oder ihr kriegt Karies."

Genervt sieht Will zu mit herüber und fragt mich in genau so einer Tonlage. ,,Muss das jetzt sein?" Auf diese Frage hin, ziehe ich nur eine Augenbraue hoch und sehe ihn mit einem ausdruckslosen Gesicht an. Eli reagiert schneller als Will und macht sich auf dem weg ins Badezimmer. Schließlich setzt auch Will sich in Bewegung. Eli ist als erstes im Badezimmer und versucht vergeblich an den Spiegelschrank heran zu kommen. ,,Ich komm nicht ran." teilt sie uns mit einem traurigen Blick mit, während sie nun versucht hoch zu springen. Bei diesem Anblick kann ich nicht anders als Anfangen zu schmunzeln. Man muss dazu sagen, dass sie dabei ganz schön niedlich aussieht. Als ich ihr schließlich ihre Zahnbürste gebe sieht sie leicht beleidigt aus. Der Grund ist vermutlich die Tatsache, dass ich ohne Probleme an den Spiegelschrank komme.

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