| Kapitel 8 |

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• Blut •

Panisch blicken Will und auch Eli zu mir. Ohne lange zu überlegen, packe ich die beiden und lege sie in den Unterschlupf. Schnell habe ich die Silberveilchen aus meiner Tasche gezogen, sie in der Hand zerrieben und sie mit der Flüssigkeit ein geschmiert. Dabei signalisiere ich den beiden leise zu sein. Hektisch sehe ich mich um, als ich die Baumrinde wieder vor den Eingang tu, damit man den Eingang nicht mehr sieht. Als ich sicher bin, dass man den Eingang nicht mehr sieht, verwandle ich mich und Rolle mich im Dreck, damit man erstens mein silbernes Fell nicht so sieht und zweitens damit ich wilder aussehe. Die drei sind ungefähr nur noch hundert bis zweihundert Meter entfernt.

Lauernd lege ich mich in einen Busch und warte. Nun sehe ich wie die drei aus dem Dickicht treten. Staunend betrachten sie den See. ,,Ich versteh echt nicht warum unser Alpha sich nicht dieses Gebiet geholt hat." meint Gregory zu den anderen, während er sich staunend umsieht. ,,Hey, riecht ihr das?" fragt und Juris und hält beide zurück. ,,Ja" bestätigt Blondie aka Gregory. ,,Wartet! Ich rieche auch die beiden!" mischt sich jetzt Paulus aka Mister Blau-Haar ein. Verdammt! Wir haben vergessen, dass der Geruch der beiden noch hier ist! Als Mister Blau-Haar nah genug an in meiner Nähe ist, springe ich ohne um schweife aus meinem Versteck. Nur den Bruchteil einer Sekunde Später landet auch schon sein Kopf auf den Boden.

,,Paulus!" schreien Juris und Gregory schockiert. Sie hatten wohl nicht mit einem Angriff gerechnet, was hier den Tod bedeuten kann. Dies musste ich bereits leider schmerzlich feststellen. Unachtsamkeit bedeutet Tod. Wiederholt Ace eine der wichtigsten Regeln hier als Roge. Schnell haben sich die anderen Beiden verwandelt und greifen mich an. Das wird schwer. Sie sind zu zweit. Gregory springt auf mich und beißt sich in meinem Nacken fest. Ein schmerzerfüllter winselnder Laut entgleitet mir.

Ich schaffe es gerade so ihn von mir zu werfen, als mich auch schon Juris attackiert. Ich versuche seinen Nacken zu erwischen, schaffe es jedoch nur sein Fell zu packen und ihn, mit ganzer kraft, von mir zu schleudern. Ich hätte nie gedacht, dass eine solche Stärke in mir verborgen ist. Ich habe es tatsächlich geschafft Juris fünf Meter weiter gegen einen Baum zu schleudern. Winselnd und wimmernd bricht er dort zusammen während Gregory wieder zum Angriff ansetzt. Zuerst schaffe ich es ihm um Haaresbreite auszuweichen. Mist, er ist stark! Dies muss ich nun leider feststellen, als wir, um die Dominanz im diesem Kampf, kämpfen. Kratzend und beißend, rollend und windend kämpfen wir auf dem feuchten Boden.

Der Kampf ist hart und ich muss zugeben, dass er eine harte Nuss ist. Doch plötzlich wird er, durch ein Heulen, für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt. Sofort gleiten unsere Blicke zu Will, welcher sich wohl heimlich aus dem Versteck geschlichen hat. Eli scheint zu meiner Freude wohl noch im Unterschlupf zu sein. Es war zwar nur ein Moment, aber er hat gereicht um seine Kehle zu packen.

Mit einem widerlichen Knacken breche ich ihm schließlich sein Genick. Leblos gleitet sein toter Körper zu Boden, während seine nun glanzlosen Augen, immer noch weit aufgerissen, in die Leere starren. Ohne umschweife geleitet mein Blick zu Will. Dieser sieht zwar etwas geschockt, aber im großen und ganzen sehr gefasst aus. ,,Ich kümmere mich um das hier. Bleib du mit Eli im Unterschlupf, bis ich euch rufe." Mit ernsten Blick nickt er und geht zu Eli zurück. Kurz gleitet mein Blick zu Juris.

Vergieße niemals unnötig Blut. Jeder, egal ob Freund oder Feind hat jemanden, der um einen trauert.

So erklingt die sanfte Stimme meiner Mutter in mir. Sie hatte ein reines Herz und dennoch war sie eine starke und stolze Kriegerin. Wenn es sein musste hat sie bis zum Blut gekämpft, doch niemals hat sie unnötig Blut vergossen. Aus einem verstecken in einer Baumkrone hole ich meinen geheimem Kasten hervor. Es ist besser, wenn Will und Eli nichts davon erfahren. Schnell streife ich mir die Handschuhe über ehe ich eine getrocknete Schlinge, welche zum Großteil aus Eisenkraut besteht, aus jener Kiste hole. Mit langsamen schritten gehe ich zu den noch bewusstlosen Wolf. Kurz zögere ich tatsächlich bevor, ich Juris die Schlinge um den Hals lege. Durch das Eisenkraut, in Verbindung mit anderen bestimmten Kräutern, ist sein Körper gezwungen, selbst wenn er nicht verwandelt ist, sich zurück zu verwandeln. Als er sich gänzlich zur verwandelt hat, ziehe ich die Schlinge so fest, dass er sie nicht alleine Los kriegen wird.

Alpha OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt