| Kapitel 18 |

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Die Necriden


Der nächste Morgen kommt früher als gedacht. Ich fühle mich ausgelaugt und nicht wirklich erholt, so als hätte ich nur 10 Minuten geschlafen. Meine Augen fühlen sich trocken und meine Augenlider schwer an. Durch einen kurzen Blick zum Fenster weiß ich, dass die Sonne gerade erst aufgeht. Es wäre zwecklos jetzt erneut schlafen zu wollen, da ich eh nicht nochmal einschlafen könnte. Aus diesem Grund quäle ich mich aus dem Bett. Leise Schleiche ich mich zurück zu Will und Eli. Beide schlafen noch tief und fest, weshalb ich mich leise fertig mache. Mein erster Weg führt mich nach unten in die Küche, wo ich als erstes etwas trinke. Nachdem ich aus dem Wasserhahn getrunken habe, wische ich mir mit meinem Shirt über den Mund. Mit verschränkten Armen stehe ich in der Küche an die Arbeitsplatte gelehnt und denke etwas nach. Solche emotionalen Anfälle, wie gestern abend, sollte ich in Zukunft besser unterdrücken.

Emotionale Zusammenbrüche sind momentan einfach nur unnötiger Ballast. Innerlich beschließe ich mich besser damit, wenn möglich, nicht mehr auseinander zu setzten. Ace unterstützt diesen Vorschlag. Ich ziehe die Jalousien in der Küche hoch und mache die Deckenlampe aus. Die Sonne ist immer noch nicht komplett aufgegangen. Ich vermute, dass die beiden Geschwister noch schlafen., Es wäre vermutlich das beste direkt jetzt los zugehen um die restlichen Roges zu jagen, da sie vermutlich die Nacht unterwegs waren und deshalb geschwächt sind. Ohne noch lange zu zögern, beschließe ich mich gleich auf den Weg zu machen. Es bereitet mir etwas Unbehagen, weil ich nicht genau weiß wie viele dort draußen sind.

Schnell und dennoch leise, gehe ich nach oben und kontrolliere ob die beiden wirklich noch schlafen. Tatsächlich liegen beide friedlich schlafend aneinander gekuschelt im Bett. Kurz durchsuche ich die Kommoden nach einen Blatt Papier und einen Stift. Nur wenig später halte ich beides in meinen Händen und schreibe eine kurze Nachricht für Will. ,,Ich bin bald zurück, bleibt im Haus. Essen und fließendes Wasser sind in der Küche. -Jace"
Meine Handschrift ist mehr als nur ein bisschen unordentlich, aber man kann es lesen. Mit etwas Klebeband, was ich ebenfalls in einer Kommode gefunden habe, klebe ich den Zettel direkt an die Tür, damit er auch sicher gesehen wird.

Im Anschluss verlasse ich wieder den Raum, um mich auf die Jagt zu begeben. Sobald ich das Haus verlassen habe, überquere ich die Veranda und lege den Schlüssel unter den großen Blumentopf, welcher links am Ende der wenigen Treppenstufen vor dem Haus steht. Kurz darauf stehe ich auch schon mit meinem Pfoten auf den Waldboden. Ich strecke meine Nase in die Höhe um die fremden Wölfe ausfindig zu machen. Augenblicklich nehme ich einige fremde Gerüche war. Sofort begebe ich mich auf die Jagt. Ich halte ein mäßig schnelles Tempo um meine Kräfte zu schonen. Je weiter mich meine Pfoten tragen, desto besser kann ich die Fährten wittern. Auf einer kleinen Lichtung halte ich kurz inne. Ich bin mir mittlere ziemlich sicher, dass sich hier auf der Lichtung sechs Wölfe aufgehalten haben. Nach kurzer Zeit setze ich meinen Weg fort. Alpha Tyson meinte sie hätten zwei Wölfe ausgeschaltet, weshalb ich mich vermutlich nur noch um vier kümmern muss.

Mittlerweile bin ich ziemlich in der Nähe der Grenze zum Greenwich Gebiet. Ich kann die zwei Fährten ausfindig machen, die in das Gebiet hinein führen und auch deren spuren sind deutlich zu sehen. Ich folge den anderen Fährten, welche noch deutlich im der Luft hängen, da es erst wenige Stunden her ist. Die Spuren der anderen vier führen weiter weg. Nach einiger Zeit stelle ich sogar fest, dass ich mich außerhalb meines gewohnten Gebietes bin. Es ist zwar nicht mein gewohntes Gebiet dennoch bin ich hier immer noch auf vertrauten Boden. Plötzlich nehme ich einen starken Eigengeruch wahr und bleibe stehen. Es riecht unverkennbar nach Blut. Hier in der Nähe befindet sich ein Necriden-Nest. Hässliche Wesen, die sich meistens zu kleinen Rudeln zusammenschließen. Sie sehen aus wie eine Mischung aus Katze, Luchs und Bär. Diese Wesen haben allerdings kein Fell sondern eine schwarze und ledrig aussehende Haut.

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