| Kapitel 16 |

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• Dunkele Gefühle •

Meine Gefühle fahren Achterbahn, während ich gleichzeitig eine enorme Dunkelheit in mir Wachsen spüre.


Während ich im Wohnzimmer stehe, versinke ich innerlich in pechschwarzer Verzweiflung. Kurz bevor ich endgültig in ihr versinken kann, reißen mich kleine Hände, welche sich an meinem Bein fest Krallen, aus meinem Gedanken. Mit großen besorgten Augen sieht Eli zu mir hoch. Ich atme tief ein und versuche mich zu beruhigen. Die Tatsache das alles in diesem Haus so wie früher ist, hält mir schmerzlich vor Augen, dass es nie wieder so sein wird. Zu akzeptieren, dass alles was du je gekannt hast weg ist, ist manchmal scheinbar leichter als ich damit wirklich auseinander zusetzen und es zu verarbeiten.

Meine Eltern, meine Geschwister und viele Rudel Mitglieder sind Tod. Es einfach zu akzeptieren ist leichter und deutlich schmerzfreier, als sich unnütze Hoffnungen zu machen. Als der angriff stattfand, hatte ich noch die Hoffnung gehabt, dass mein Vater den Kampf gewinnt. Aber sobald mein Vater starb, war es so als würde all meine Hoffnung sterben. Dieses Gefühl und der Schmerz wenn all deine Hoffnung verschwindet sogar praktisch ausgelöscht wird, ist eine der grausamsten Sachen die man empfinden kann.

Zwanghaft versuche ich mich zu beruhigen. Genauso zwanghaft wie ich versucht habe mich zu beruhigen, versuche ich nun einfach meine komplette Gefühlslage zu verdrängen.
Ich atme tief durch und gehe mit meiner Hand sanft über Eli's Kopf. Vermutlich schüchtert sie die ungewohnte Umgebung ein. Aufgrund eines Bauchgefühls hebe ich sie hoch, so das ich sie tragen kann während sie halbwegs auf meiner Hüfte sitzt. Ich muss mich kurz sammeln und überlegen was ich am besten als nächstes tue. Schließlich habe ich eine Idee was ich tun kann und wende mich an Will, welcher mich fragend ansieht. ,,Komm mit, ich zeige euch wo ihr erstmal schlafen könnt."

Will geht neben mir als ich aus den Wohnzimmer, durch den Flur und schließlich die Treppe hoch gehe. Ich steuere direkt das größte Gästezimmer an. Ich kann mich noch genau erinnern, dass in dem Bett dort locker vier bis fünf Leute Platz zum schlafen gehabt hätten. Das Zimmer müsste ungefähr so groß wie mein altes Schlafzimmer gewesen sein. Nur mit dem unterschied, dass mein Zimmer zu einem extra Badezimmer auch einen begehbaren Kleiderschrank hat. Im Zimmer sind viele schwarze und goldene Elemente verwendet worden. Ebenso wurden viele Elemente aus dunklem Holz verbaut worden. Damit das Zimmer nicht zu düster wirk, gibt es am Kopfende des Bettes einige große Fenster und eine Komplett weiße Wand auf der gegenüberliegenden Seite.

Insgesamt wirkt dieses Zimmer recht luxuriös. Darum wundert es mich auch nicht, dass Will die Augen staunend aufreißt. Auch Eli scheint erstaunt zu sein. Ich setze sie vorsichtig wieder auf dem Boden ab, damit sie sich auch richtig im Zimmer umsehen kann. Egal wie man es betrachtet, das Zimmer wirkt gewissermaßen edel und das obwohl es in dem Zimmer nicht all zu viele Möbel gibt. Das Zimmer an sich ist mit einem großen Kleiderschrank und ein paar Kommoden und jeweils einen Nachttisch auf jeder Bett Seite ausgestattet. ,,Die Tür auf der rechten Seite führt zum Badezimmer. Seht euch ruhig erstmal um."

Während die beiden sich umsehen, gehe ich zu dem alten Büro meines Vaters. Einige Unterlagen von mir, die ich noch für die Schule benötigte, müsste mein Vater in seinen Büro verwahrt haben. Mit einem unangenehmen Gefühl möchte ich die Tür aufmachen, aber leider ist sie verschlossen. Ich mache mich also auf den weg nach unten um den großen Schlüsselbund zu holen. Wieder in diesem Haus zu sein hat etwas bedrückendes und fühlt sich befremdlich an. Unten im Wohnzimmer schnappe ich mir schnell die Schlüssel und mache mich auf den weg zurück zum Büro. Um den richtigen Schlüssel zu finden brauche ich etwas länger und erst beim siebten oder achten Schlüssel lässt sich die Tür auf machen.

Das Büro ist noch genau so wie in meiner Erinnerung. Vor der Fensterfront steht ein großer und alter Schreibtisch aus Holz. Der Schreibtisch ist sehr massiv und besitzt einige Verzierungen. Soweit ich weiß, wurde der Schreibtisch aus Fichtenholz gemacht. Die linke Seite wird komplett von einem großen Regal aus dunklen Holz eingenommen, während auf der gegenüberliegenden Seite nur die halbe Wand von einen Regal eingenommen wird. Sonst stehen noch eine Kommode und ein Aktenschrank auf der rechten Seite. Gegenüber der Fensterfront stehen zu beiden Seiten der Tür Kommoden.

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