Heinrich ist König

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Es war nun Juni im Jahr 1002 geworden.

Die Zeiten waren ereignisreich.

Larno war, wie vom polnischen König Boleslaw Chrobny gefordert, nach seiner Rückkehr in die Lande des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zuerst nach Bautzen gelangt. Bautzen war zu diesem Zeitpunkt gut mit polnischen und ekkehardinger Truppen besetzt. Neben guten Zwischenaufenthalt vor der Weiterreise nach Meißen gab der Burghauptmann in kurzem Gespräch die Neuigkeiten an Larno weiter.

Herzog Heinrich IV. von Bayern hatte mit seinem Heer nach einer Finte die schwäbischen Truppen getäuscht und war bei dem Ort Lorsch über den Rhein gekommen. Am zweiten Sonntag nach Pfingsten, es war der 7. Juni 1002, wurde Heinrich von Bayern gegen den Willen der Sachsen, Lothringer, Thüringer und Schwaben vom Erzbischof Williges von Mainz als König Heinrich der II. gesalbt und gekrönt.

Hierdurch wollte er den Widerstand der anderen Thronkandidaten umgehen und hatte Tatsachen geschaffen.

Die gekränkten Schwaben, allen voran deren Herzog Hermann II. von Schwaben, mussten tatenlos zusehen, wie es die erste Handlung des neuen Königs Heinrich II.war, dem Mann zu danken, der ihm den Rheinübergang durch Botengang ermöglicht hatte: sein Günstling Gerold wurde zum Abt des Klosters in Lorsch bestimmt.

Kurz darauf setzte sich der Heerzug des Königs Heinrich II. in Richtung Mainfranken in Bewegung um den Herzog von Schwaben zu unterwerfen und gefügig zu machen. So ließ König Heinrich II. das Land dort stark verwüsten.

Die Antwort der Schwaben folgte- die Stadt Straßburg wurde besetzt, das dortige Münster von den Schwaben geplündert und niedergebrannt.

Beide Heere bewegten sich nunmehr im Schwäbischen Land aufeinander zu. Nach letzten Informationen hatte das Heer der Schwaben nahe dem Kloster Reichenau gelagert und das Bayrisch- Fränkische Heer mit Rittern in der Gunst des Königs bewege sich nun auch dorthin, um entweder die Huldigung der Schwaben oder aber deren Vernichtung zu bewirken.

Boleslaw I Chrobny, der von Kaiser Otto III. noch zum Mitkönig bestimmt war, wurde durch den neuen König des Reiches Heinrich II. ein Pergament zugesandt, dass dem Polnischen Herrscher seinen Stand als Herzog bestätigte. Mithin war dies auch ein direktes Zeichen an den Polenherrscher, dass Heinrich II. dessen Stand als König in keiner Weise billige und anerkenne. So soll Boleslaw I. Chrobny eine Bulle vorlegen, welche seine Salbung und Krönung zum polnischen König belegt. Dies konnte Boleslaw Chrobny leider nicht belegen. Da der Königsakt von Gnesen dies belegen solle aus Sicht Boleslaw's , habe Heinrich II. bereits Prüfungen der Niederschriften durchführen lassen. Nach Heinrichs Auffassung sei keine Krönung niedergeschrieben und vor Gott und Reich erfolgt, wonach Boleslaw Chrobny nur der Herzogsstand zugestanden werden darf. Gegenreden über diesen Entscheid will Heinrich II. nicht zulassen, droht mit Besetzung und Krieg gegen andere Meinungsvertreter im eigenen Lande.

Der polnische Herrscher war hierüber so erzürnt, dass er sich mit dem Markgrafen Heinrich von Schweinfurt in ein Bündnis gegen den König Heinrich II. einließ und große Teile der Ekkehardinger und Sachsen hinter seine Fahnen brachte.

Um nicht in einen Krieg gegen die Polen zu gelangen und wichtige Dinge zu besprechen, hatte Heinrich II. zu einem Sächsischen Fürstentag zum 24. Juli 1002 in Merseburg aufgerufen, zu welchem er erscheinen will. Und wenngleich er zur angestrebten Bewirkung der Huldigung durch Sachsen und Polen drängt und einen Friedensbann aussprach für diese Unterredungen des Fürstentages in Merseburg, so wollte Heinrich II. mit einem Heer vor Merseburg ziehen- ohne böswillige Absicht, den erklärten Friedensbann dort zu stören.

Das Heer des Königs zog noch in Eilmärschen durch das Land.

Larno, welcher seit den Ereignissen auf Burg Genea nicht gut über Heinrich von Bayern als Herzog dachte, konnte der Tatsache, dass Heinrich nun König war, noch Weniger abgewinnen. Dies konnte für das Reich keine gute Wahl darstellen.

- Larno- Im Ränkespiel der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt