"Guten Morgen.", grüßte ich die zwei Familien die an unserem Esstisch saßen. Mum und Emma standen am Herd und machten Rühreier während sie ein kurzes "Morgen" von sich gaben. Unsere Geschwister aßen bereits etwas und die Väter diskutierten über irgendetwas.
"Nein wir sind ja zum nächsten Wochenende eingeladen.", hörte ich meinen Vater reden während ich zur Kaffeemaschine lief und meine Tasse drunter stellte. "Achso schon so bald... Da habe ich glaube ich ein Volleyballturnier.", überlegte Logan. "Das kannst du auch absagen.", mischte Emma sich ein und verteilte die Eier auf die acht Teller.
"Liv, willst du auch einen Kaffee?", fragte ich sie über die anderen Gespräche hinweg. "Jo wäre nice." Also machte ich ihr auch einen und setzte mich dann neben sie und Logan. "Ja kann ich eigentlich schon. Immerhin reden wir von dem 50. Geburtstag.", stimmte Logan seiner Frau zu, welche zufrieden nickte.
"Dann können wir ja auch bestimmt bei Clara und Josh übernachten." Mum nahm neben meinem Vater Platz. "Von was redet ihr eigentlich?", wollte Liv wissen. Auch ich hatte mittlerweile den Überblick verloren von was dieses Gespräch eigentlich handelte.
"Na von dem 50. Geburtstag von Josh.", erklärte Milo. "Onkel Josh?", hakte ich nach um sicher zu gehen. "Ja genau.", stimmte Amelie mir zu. Onkel Josh war der Bruder von Mum aber immer wenn er mit seiner Frau und meinen Cousins Leon und Jack zu Besuch war, waren Liv und ihre Familie auch hier. Sie verstanden sich alle blendend, von daher wunderte es mich nicht, dass sie auch eingeladen wurden.
"Und wann ist der Geburtstag?", wollte Liv wissen und biss von ihrem Brötchen ab. "Nächsten Samstag.", informierte mich Mum. "Müssen wir mit?", fragte ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. Liv schaute mich bereits vielsagend an. Uns beiden war klar was das hieß.
Wenn die Eltern mit den Kleinen wegfahren, dann ist hier zu Hause erstmal Party time.
"Naja eigentlich nicht aber Leon und Jack sind ja auch 17 und 19 und ihr versteht euch ja so gut mit ihnen.", antwortete Emma. "Ja schon, aber Party zu Hause wäre auch geil.", brachte ich mein Argument und alle mussten lachen.
Auf einmal riss Liv ihre Augen auf. "Moment! Die wohnen doch in Bonn, oder?" Mir fiel mein Brötchen aus der Hand. Die Erkenntnis traf mich sofort. "Oh mein Gott stimmt! Wir fahren dann nach Bonn!", freute ich mich. Wie passend war das denn bitte? Eine perfekte Gelegenheit die Jungs wieder zu treffen.
"Ach jetzt wollt ihr doch mit?", Dad wackelte provokant mit seinen Augenbrauen. "Ach! Jetzt weiß ich wieso. Die Jungs aus dem Urlaub wohnen dort, nicht wahr?", Amelie checkte den Sinn sofort. "Habt ihr noch Kontakt zu ihnen?", interessierte Milo sich.
"Ja haben wir und dann könnten wir sie ja dort treffen.", wendete Liv ein und ich nickte zustimmend. "Wie sieht denn der Plan für Samstag aus?", hakte ich noch einmal nach. Immerhin mussten wir ja schauen, wann wir uns mit den Jungs treffen können und ihnen auch bescheid geben. Ich hoffe sie haben da Zeit.
"Bis jetzt hieß es dass die Feier um 14 Uhr anfangen wird in einer Halle, die liegt aber etwas außerhalb von Bonn. Dann schlafen wir alle bei Josh und Clara und fahren am Sonntag Heim.", teilte Mum uns mit.
"Wann fahren wir denn Samstag los?", Liv legte ihr Kinn auf ihre gefalteten Hände und schaute jeden in der Runde fragend an. "Schätze mal so gegen halb Zehn. Dass wir so gegen halb eins da sind.", unentschlossen zuckte mein Vater die Schultern.
"Und wir können nicht schon Freitag fahren?", fragte ich vorsichtig nach. "Nein, das hat keinen Sinn. Das ist dann für Josh und Clara viel zu umständlich sich um uns kümmern zu müssen und die Vorbereitungen in der Halle. Abgesehen davon arbeiten wir da noch.", lehnte Emma ab und ich ließ resigniert die Luft raus.
"Vielleicht könnt ihr beide ja mit dem Zug zu ihnen fahren am Freitag. Aber da müsst ihr das mit ihnen abklären.", schlug Logan vor und ein Funken Hoffnung trat auf. "Okay, aber vorher fragen wir erstmal Tyler und so ob die da Zeit haben.", wendete Liv ein und ich stimmte ihr zu.
Wir halfen alle gemeinsam den Tisch abzuräumen und verbrachten dann den ganzen Tag gemeinsam an unserem Pool im Garten. Ab und zu schrieb ich mit Raphael aber ich erzählte ihm noch nichts von unserem Plan. Liv hielt auch dicht was Tyler anging und wir beide hatten geplant, es ihnen abends zu sagen wenn wir mit ihnen telefonieren.
Rapha hatte tagsüber sowieso nicht viel Zeit, denn in seinen Semesterferien arbeitete er ab und zu an der Uni und traf Vorbereitungen mit anderen Studenten aus höheren Semestern. Das schrieb er mir heute, da er kaum online war.
Gegen acht Uhr Abends fuhren Liv und ihre Familie Heim, nachdem wir noch zusammen etwas gegessen hatten. "Wenn ich mit Tyler telefoniert habe, schreibe ich dir.", teilte Liv mir mit. Sie griff nach ihrer leichten Sommerweste und hielt sie in der Hand.
Es war einfach viel zu warm, auch wenn es schon so spät war. "Genau, ich melde mich sobald ich mit Raphael telefoniert habe.", sagte ich. Sie verließen das Haus und ich lief direkt hoch in mein Zimmer.
"Hast du Zeit zum telefonieren?", schrieb ich Raphael und wartete auf seine Antwort. Ich machte es mir auf dem Bett bequem und schon blinkte mein Handy auf. Ich öffnete noch nicht mal die Nachricht, denn direkt kam ein Videoanruf rein von Raphael, welchen ich mit einem Herz eingespeichert hatte.
"Hey, Kleine!", kam es sofort von ihm. Er trug immer noch sein blaues Shirt aber seine Haare waren etwas mehr zerzaust als heute morgen. "Hey, wie war dein Tag an der Uni?", fragte ich ihn. "Och... Eigentlich ziemlich entspannt.", etwas erschöpft fuhr er sich durch sein Haar. Das würde ich jetzt gerne machen.
"Und bei dir? Habt ihr noch was spannendes gemacht außer im Pool gechillt?", fragte er und blickte interessiert in die Kamera. "Nein nicht wirklich, außer...", ich ließ meinen Satz geheimnisvoll unbeendet. "Jaaa?", hakte er nach.
"Ich muss dir was erzählen. Und zwar sind meine und Livs Familie für am Samstag zu dem runden Geburtstag meines Onkels eingeladen. Der findet in Bonn statt.", erzählte ich. Raphas Augen begannen zu leuchten. "Echt? Das ist ja cool. Glaubst du ihr hättet da auch Zeit für uns?"
"Ja das ist halt die Frage. Samstag wird es kritisch weil der Geburtstag schon um zwei anfängt. Wir sind zwar gegen eins schon da, aber dann lohnt es sich wahrscheinlich nicht mehr uns mit euch zu treffen. Aber ob wir während dem Geburtstag weg können, steht auch noch nicht fest. Und Sonntag fahren wir direkt Heim.", erklärte ich.
"So nah und doch so fern....", murmelte er und fuhr sich erneut durchs Haar. "Aber.", fing ich an und Hoffnung erschien in seinen Augen.
"Vielleicht können Liv und ich ja schon Freitag nach Bonn kommen mit dem Zug. Aber wir müssen dass vorher mit meinem Onkel abklären, weil wir ja irgendwo schlafen müssen.", lachte ich. "Das wäre doch perfekt. Aber wenn es bei deinem Onkel nicht geht, könnten Liv und du auch theoretisch bei Tyler und mir schlafen. Bis dahin sind wir umgezogen und die Wohnung ist dann auch fertig.", überlegte er laut und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück.
"Oh echt? Wenn das euch nichts ausmacht...", lächelte ich zaghaft. "Ich muss das zwar noch mit meinen Eltern abklären, aber das sollte kein Problem darstellen.", antwortete ich schließlich auf seinen Vorschlag.
"Nein, das macht uns doch niemals was aus. Wir freuen uns euch zu sehen und Tyler wird ja wohl auch kein Problem damit haben, dass Liv kommt.", zwinkerte er. "Aww. Das wäre echt toll wenn das gehen würde.", freute ich mich. "Ohja, das wäre es. Wir würden uns noch einen schönen Tag zusammen machen.", lächelte Raphael mich lieb an und meine Vorfreude stieg immer weiter.
"Okay dann ist das ja gebongt. Wir schauen dann dass wir Vormittags mit dem Zug ankommen.", plante ich. Raphael nickte. "Und Tyler und ich holen euch dann am Bahnhof ab.", machte er klar und ich musste lächeln.
Ja, das mit Freitag sollte stehen.

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We can do this together
RomanceEin Urlaub. Eine neue Bekanntschaft. Ein Sommerurlaub mit Familie und Freunden bringt Katalina und ihre Freundin mit neuen Leuten in Verbindung. Raphael, der Junge der Katalina um den Verstand bringt. Doch wie schwierig ist es eigentlich den Kontakt...