Vier Tage waren jetzt schon vergangen und Liv und ich hatten einfach keinen einzigen Kontakt zu den Jungs oder den Mädels gefunden.
Wir hatten es jeden Tag probiert sie irgendwo doch auffinden zu können. Sei es auf Instagram, Facebook oder anderen Social Media Seiten, aber es hatte nicht geklappt. Zu viele Menschen trugen dieselben Namen und einen Nachnamen hatten wir nicht.
Wir schauten uns sogar die Websiten einiger Volleyball Vereine an, in der Hoffnung da stünde der ganze Name, aber auch da fanden wir nichts. Auch auf den Social Media Seiten des Hotels konnten wir keinen like oder sowas von ihnen finden. Aber wir beide hinterließen einen, falls sie dort nach uns suchen sollten.
Noch am Tag ihrer Abreise liefen wir zu der Lobby und wollten auf den typischen Abreise-Listen nach ihren Namen schauen. Aber die wurden schon weg geräumt. Wie zwei Verrückte hatten wir wirklich alles getan, und ohne dass es jetzt theatralisch klingen sollte, es hatte einfach nichts gebracht und schließlich wurde uns auch klar dass es hoffungslos war.
Andererseits wunderte es mich auch, warum keiner von ihnen uns fand. Vielleicht hatten sie das selbe Problem wie wir? Aber vielleicht suchten sie auch gar nicht nach uns.
Deshalb ließen Liv und ich die Suche seit gestern sein und sahen der Wahrheit in die Augen. Es ist kein Weltuntergang, aber es war trotzdem extrem schade um den Kontakt. Vor allem machte es mich wahnsinnig, dass Raphael und ich uns so nahe waren, uns geküsst hatten und das alles einfach ungeklärt blieb.
Für ihn war es wahrscheinlich auch nur ein Urlaubsflirt und die letzten Tage redete ich mir ein, dass es bei für mich genau das selbe war.
"Der Flug mit der Nummer 257-856 nach Frankfurt-Main ist nun bereit zum Boarding. Liebe Passagiere bitte begeben sie sich zum Boardingschalter.", ertönte es aus den Lautsprechern und langsam erhoben sich die Menschen aus ihren Sitzen.
Ich schlug resigniert mein Buch zu und schaute mich um. Mum und Dad saßen nebeneinander und ihr Kopf war an seine Schulter gelehnt. Ihre Augen waren noch geschlossen und mein Vater schaute sich während dessen eine Serie auf dem Laptop an.
Milo und Amelie spielten Mario Kart auf dem Nintendo und Emma laß ebenfalls ein Buch, während Logan eine Zeitschrift laß. Es war bereits 21.00 Uhr hier in der Türkei und in Deutschland sollten wir laut Plan um 23.45 Uhr spätestens landen. Ich selbst wurde auch langsam schon müde, aber hoffte dass ich gleich im Flugzeug etwas Schlaf erhalten konnte, wobei das bei den engen Sitzen immer etwas schwierig war.
Ich stupste Liv neben mir an, welche mit Kopfhörern in den Ohren an mir lehnte. Erschrocken schaute sie auf und zog sich einen Stöpsel raus. "Das Boarding beginnt.", sagte ich extra etwas lauter, damit auch die anderen es hörten. "Wurde aber auch Zeit.", kam es von Logan.
"Echt so.", stimmte Liv ihrem Vater zu und wir alle fingen an unsere Sachen einzupacken und uns anzustellen.
"Ich hoffe ich kann gleich schlafen.", murmelte meine Freundin neben mir und rieb sich die Augen. Ihre Haare standen in alle Richtungen aber bei mir sah es nicht anders aus, nur dass meine zu einem unordentlichen Knoten gebunden waren.
"Bei den engen Sitzen wird es schwierig.", kommentierte ich es und sie nickte. Als wir schließlich ins Flugzeug liefen, setzten Liv und ich uns nebeneinander und merkten auch direkt dass wir die Dreier Reihe für uns haben würden. "Oah wie geil. Kata kann ich mich auf deinen Schoß legen?", fragte Liv mich und ich nickte. Wir würden uns sowieso abwechseln von daher holte ich mein Tablett aus meiner Handtasche und schaute mir eine neue Folge von Riverdale an.
Außer ein paar kleineren Turbulenzen war der Flug ziemlich angenehm. Wir wurden ständig mit Getränken und Snacks versorgt und das obwohl es ein so kurzer Flug war. Somit landeten wir sogar schon um 23.00 Uhr in Frankfurt, was sehr gut war. Je schneller wir zu Hause waren, desto schneller sah ich mein Bett wieder.
Kaum stiegen wir aus dem Flugzeug aus, führten uns die Wege durch die Passkontrollen zu dem Kofferband, an welchen wir eine gute Viertel Stunde warteten bis alle acht Koffer da waren.
Als wir noch auf Amelies Koffer warten mussten, schaltete ich mein Handy wieder an und schaute mal ob ich Nachrichten hatte. Tatsächlich vibrierte es wie verrückt. Aber ich hatte auch wieder gefühlt tausende von Snaps zu öffnen welche nun auf meinem Bildschirm aufleuchteten, ebenfalls wie Benachrichtigungen von Instagram wo ich markiert wurde in Kommentaren oder sowas.
Dann noch WhatsApp Nachrichten und auch von Facebook noch welche. "Okay alle Koffer sind da! Lasst uns endlich Heim fahren.", forderte Logan uns auf und wir alle machten uns auf den Weg. Ich würde zu Hause nachschauen.
An den Autos angekommen luden wir unsere Koffer ein und verabschiedeten uns von Livs Familie. Dann ging es auch schon los.
Als wir zu Hause ankamen war es halb zwölf. Unser blaues Haus wurde von einer Straßenlaterne angestrahlt und wir fuhren direkt in die Garage, sodass es einfach war die Koffer auszuladen. Die Koffer ließen wir aber erstmal dort stehen. Morgen würden wir sie auspacken. Jetzt wollte jeder nur noch in sein Zimmer.
Milo und ich liefen auf die zweite Etage wo sich unsere Zimmer, ein Gästezimmer und ein Badezimmer befand. Unsere Eltern hatten ihr Zimmer unten. Während Milo in das erste Zimmer des langen Flures abbog, lief ich in noch bis ans Ende durch.
Erschöpft ließ ich meinen Rucksack neben das Bett fallen und warf mich auf es. Wie hatte ich es vermisst. Wieder einmal griff ich nach meinem Handy und schaute mir die blinkenden Nachrichten an.
Bevor ich auf WhatsApp klickte, weckte eine Benachrichtigung von Facebook meine Aufmerksamkeit. Eine neue Freundschaftsanfrage von Raph mehr konnte ich nicht lesen, da meine Leiste da endete, aber konnte das wirklich sein? Hatte Raphael mich gefunden? Der Raphael?
Aufgeregt und nervös klickte ich auf das Feld. Und es öffnete sich das Profil. Tatsächlich! Es war Raphael! Der Raphael aus dem Urlaub! Der Raphael der mich geküsst hatte! Ich konnte mir gerade so einen Freudenschrei unterdrücken. Ich sprang auf, tanzte fröhlich herum, bis es mir schließlich in den Sinn kam seine Anfrage zu bestätigen.
Auf seinem Profilbild lehnte er an einem Geländer. Es war das Geländer welches sich an dem Steg am Strand befand. Ich kannte es. Doch während ich mir dieses Bild ansah, fiel mir auf dass wir gar keine Bilder gemacht hatten. Weder ich mit ihm, noch mit den anderen, noch wir alle als Gruppe.
Wenn man so überlegt ist es einfach surreal. Als ob wir uns nie kennen gelernt hatten, denn es gab keine Beweise. Trotzdem grinste ich über das ganze Gesicht, machte einen Screenshot davon und schickte ihn Liv.
Schon ploppte das Messenger Feld auf und sofort klickte ich drauf.
"Ich hab dich gefunden, Kleine!", stand da drin mit einem Smiley welcher Herzaugen hatte. Ohja, das hatte er. "Ja hast du. Zum Glück! Wie hast du das geschafft?", antwortete ich direkt und legte mich zurück auf mein Bett.
"Puhhh... Frag nicht. Das ist eine ewig lange Geschichte... Aber können wir morgen telefonieren? Dann erkläre ich dir da alles. Wollte jetzt schlafen gehen, du bist bestimmt auch müde, oder?", kam auch direkt die Antwort.
"Ja klar, mach das. Gute Nacht.", schrieb ich in der nächsten und sendete noch einen Kussmiley dabei. "Schlaf gut und träum von mir.", auch er benutzte den Smiley. Ich musste die ganze Zeit grinsen. Es freute mich so sehr dass wir Kontakt hatten.
Somit freute ich mich extrem auf das morgige Telefonat.
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We can do this together
RomanceEin Urlaub. Eine neue Bekanntschaft. Ein Sommerurlaub mit Familie und Freunden bringt Katalina und ihre Freundin mit neuen Leuten in Verbindung. Raphael, der Junge der Katalina um den Verstand bringt. Doch wie schwierig ist es eigentlich den Kontakt...