"Nächster Halt: Bonn Hauptbahnhof. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.", ertönte es durch die Lautsprecher im Zug. Liv und ich packten langsam unser Zeug zusammen und stellten uns an die Türen.
Nach langen Diskussionen konnten wir beide schließlich unsere Eltern davon überzeugen uns nach Bonn fahren zu lassen. Und das einen Tag früher als der Geburtstag ist. Wie mit Raphael und Tyler abgemacht, würden uns die zwei gleich am Bahnhof empfangen, zu ihrer Wohnung bringen und dann würden wir gemeinsam etwas unternehmen.
Es war gerade mal 11 Uhr Vormittags und Liv und ich waren seit 8 Uhr morgens mit dem Zug unterwegs. Wir waren zwar noch minimal müde, aber dies änderte sich schnell in Aufregung um, als der Zug sich immer mehr dem Bahnhof näherte.
"Gleis 7 war es, oder?", schrieb Raphael mir und ich schickte eine "Ja, genau." zurück. "Ich habe echt Hunger, ich hoffe die Jungs gehen mit uns frühstücken.", Liv lehnte sich an die Haltestange im Zug. "Ja ich auch. Wenn nicht zwingen wir sie dazu.", lachte ich und schaute erneut aus der Tür.
Wir beide hatten jeweils einen kleinen Koffer dabei, welcher für das Wochenende reichen sollte.
Der Zug fuhr in den großen und auch vollen Bahnhof hinein und meine Aufregung stieg. Liv tippelte ungeduldig mit ihrem Fuß auf dem Boden und wir beide schauten gespannt aus dem Zug. Mit unseren Augen versuchten wir Raphael und Tyler in der Menschenmasse, die sich am Bahnhof tummelte, auszumachen.
Während der Zug bremste konnte man viele Menschen sehen, welche am Gleis standen und erwartungsvoll in den Zug schauten. "DA!", rief Liv aufgeregt und zeigte auf zwei Typen welche weiter hinten auf dem Gleis standen. Der Zug hielt gerade an und tatsächlich, dass waren Raphaels dunkel blonde Haare und Tylers lange Locken, welche wie immer in einen Zopf gebunden waren.
Wir beide stiegen sofort aus und liefen grinsend auf die zwei zu. Sie bemerkten uns zunächst noch gar nicht, schauten sich suchend um, doch dann fiel Raphas Blick auf mich und ein helles, aufrichtiges Grinsen huschte über sein Gesicht.
Uns trennten nur noch ein paar Meter und schließlich ließ ich meinen Koffer los und Raphael zog mich in eine feste Umarmung und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. "Hey.", flüsterte ich. "Hey, Süße.", kam es zurück und er schaute auf in meine Augen. Mit einem Lächeln fasste er an meine Wangen und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Wie schön dass es geklappt hat.", lächelte er und ich nickte.
Tyler begrüßte ich natürlich auch mit einer festen Umarmung und Liv tat dasselbe bei Raphael. Dann griffen die Jungs nach unseren Koffern und liefen mit uns zum Parkhaus. Während Raphael in der rechten Hand meinen Koffer zog, griff er mitten beim erzählen von dem heutigen Tagesplan nach meiner Hand, als wäre es selbstverständlich.
Ich hatte damit nicht gerechnet und hörte ihm auch kurz nicht zu, während wir uns immer weiter aus der Menschenmasse bewegten.
"Also jetzt fahren wir erstmal zu uns in die Wohnung und dann frühstücken wir etwas. Ihr habt bestimmt Hunger.", erklärte Tyler, welcher den einen Arm um Livs Schulter gelegt hatte. "Das hört sich doch nach einem Plan an.", lächelte Liv glücklich.
Schließlich kamen wir am Auto an und die Jungs luden unsere Sachen ein, während Liv und ich hinten Platz nahmen. "Ich schreibe gerade mal in die Gruppe mit den Eltern dass wir gut angekommen sind.", informierte ich Liv, welche dankend nickte.
Die Wohnung der zwei lag höchstens 15 Minuten vom Bahnhof entfernt und somit waren wir schnell da.
Oben angekommen gab es erstmal eine Führung von den Jungs. "Komm, ich zeig dir zuerst die Küche mit Esszimmer.", Raphael griff erneut nach meiner Hand und führte mich in ein großes, helles Zimmer. Die Küche war nicht gerade klein und an ihr grenzte ein Zimmer, welches einen großen Esstisch aus Eichenholz besaß.
"Sieht ziemlich modern und schick aus.", anerkennend schaute ich mich um. "Ja, unsere Eltern haben ein bisschen was beigesteuert, damit es nicht so ganz nach Studentenbude aussieht.", erklärte Raphael lachend.
Daraufhin zeigte er mir sein Badezimmer, Tyler hatte sein eigenes, das große, geräumige Wohnzimmer mit Tischkicker und zum Schluss sein Zimmer welches am anderen Ende des Flures war, weit weg von Tylers.
Das Zimmer war in warmen braun Tönen gehalten. Ein großes Bett stand mitten drin und es war noch ein Kleiderschrank in weiß zu sehen und ein Schreibtisch, sowie ein Regal mit diversen Büchern und Ordnern.
"Nicht schlecht.", pfiff ich erneut anerkennend und lief in die Mitte des Zimmers. Bilderrahmen hingen an der Wand. Ich erkannte Lucy, Collin, Sierra und auch Leo wieder, aber auch Personen welche ich noch nie gesehen hatte.
"Ja oder? Ich habe einen echt guten Geschmack.", erwiderte Raphael, welcher hinter mir stand und plötzlich seine Arme um meinen Bauch legte. "Ja das hast du, muss ich schon zugeben.", stimmte ich ihm zu und drehte mich zu ihm um. Meine Hände fuhren seine starken Arme entlang und ich schaute in seine blauen Augen.
"Ich bin so froh dass du hier bist, dass es geklappt hat.", lächelte er mich an und strich eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr. Auch hier in Bonn war es warm, weshalb ich eine Shorts und ein Tshirt trug und auch er kurze Sachen an hatte.
"Ich mich auch. Ich habe mich so drauf gefreut.", erwiderte ich und legte meine Hände in seinen Nacken. "Ich habe dich vermisst.", gestand er mir und ich konnte es noch nicht mal erwidern, denn er beugte sich sofort zu mir und küsste mich. Dies erwiderte ich jedoch sofort und ein Kribbeln durchzog meinen Bauch.
Ich zog Raphael noch näher an mich und genoß diesen Moment sehr. Eine Woche hatte ich darauf gewartet. Gewartet ihn wieder küssen zu können und vielleicht auch mit ihm darüber reden zu können, wie es weiter gehen soll.
Nach kurzer Zeit lösten wir uns wieder und ich lehnte mich an ihn. "Das habe ich auch vermisst.", grinste Raphael. Ich lächelte zufrieden. "Ich auch." Für eine Weile standen wir nur da. Mein Kopf lehnte an seiner Schulter und er hatte seinen an meinen Kopf gelehnt.
"Ich glaube wir sollten wieder zu Tyler und Liv.", überlegte ich laut und löste mich von ihm. "Ja komm. Das Frühstück wartet.", Raphael führte mich wieder in die Küche, wo bereits Tyler Kaffee am machen war und Liv und ich nahmen am Tisch Platz.
"Also Girls... Habt ihr eher Lust auf so eine Sightseeing Tour? Weil hier in Bonn gibt es eigentlich echt nichts besonderes zu sehen. Theoretisch könnten wir aber auch nach Köln fahren und dort den typischen Kram ab arbeiten.", fing Tyler an und stellte mir und Liv jeweils eine Kaffeetasse vor die Nase.
"Oder wir könnten auch einen entspannten Tag in der Therme hier verbringen. Freitags ist dort überraschenderweise nicht viel los, dann würde sich das anbieten.", vollendete Raphael die Vorschläge für den heutigen Tag und nahm neben Ty gegenüber von mir Platz.
"Was ist mit Lucy und Leo und allen? Kommen die mit?", fragte ich während ich mir ein Croissants mit Marmelade beschmierte. "Leo und Sierra sind noch ihre Wohnung am einrichten und Lucy und Collin wollten Abends mit den anderen zwei hier her kommen.", sagte Tyler.
"Das ist ja schön. Also sehen wir sie heute Abend?", hakte Liv noch einmal nach. "Ja genau.", Raphael lächelte. "Also, was wollt ihr machen? Auf was habt ihr Lust?", wollte Tyler nun wissen. "Mir ist eigentlich alles Recht.", fing Liv an und trank einen Schluck von ihrem Getränk. "Mir auch, was die Mehrheit möchte, das mache ich mit.", stimmte ich ihr zu.
"Na toll.", lachend verdrehte Tyler die Augen. "Na gut. Ich wäre für die Therme.", fing ich an mich auf einen Vorschlag festzulegen. "Therme klingt sehr gut.", stimmte Raphael mir bei und grinste schelmisch. Diesmal war ich diejenige, die die Augen verdrehte.
"Echt? Normal wäre ich auch für die Therme, aber ich hätte heute echt Lust drauf mir Köln anzuschauen.", kam es von Liv. "Oh wow, und schon haben wir zwei Seiten.", lachte Raphael.
"Wie wäre es, wenn Liv und ich nach Köln fahren und du und Kata in die Therme? So bekommt jeder seinen Willen und heute Abend treffen wir uns sowieso noch mit den anderen hier.", schlug Tyler einen Kompromiss vor und jeder war einverstanden.
Zum Glück hatte ich meinen Bikini dabei.
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We can do this together
RomantikEin Urlaub. Eine neue Bekanntschaft. Ein Sommerurlaub mit Familie und Freunden bringt Katalina und ihre Freundin mit neuen Leuten in Verbindung. Raphael, der Junge der Katalina um den Verstand bringt. Doch wie schwierig ist es eigentlich den Kontakt...