Zatago III - [Larry-AU]

Kapitel 2

Ihr Lieben,
der ein oder andere wunderte sich wegen des Pools, den es in Z I + II nicht gab bzw., dass Louis davon nichts wusste :D
Ich hatte einen OneShot zu Weihnachten geschrieben, den ihr in meinem OneShot-Buch findet. Er heißt Reden ist Silber, Zatago ist Gold. Dort gab es den Pool, weshalb ich ihn auch hier mit eingebracht habe ;)
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Schluckend nehme ich das Kuvert entgegen. Es sieht edel aus, eher wie teures Briefpapier, nicht wie klassische Post. Als Empfänger steht dort Tyler White sowie eine Postfachanschrift in Washington, was mich zunächst nicht verwundert, denn Harry hat mir erzählt, dass er dort eines besitzt. »Was ist das?«, will ich von ihm wissen.

»Schau es dir an.« Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend öffne ich den Umschlag und ziehe eine lilafarbene Karte, die in einer Plastikhülle steckt, heraus. Verwirrt davon drehe ich sie um und lese den verschnörkelten Text, der drauf steht.

Tyler,

das Leben ist ein großes Abenteuer. Wenn man nach Jahren der Funkstille plötzlich die Augen sieht, in die man sich einst verliebte, und sie dich sofort wieder gefangen nehmen, dann weißt du: Das Schicksal ist ein komisches Spiel. Ein Wagnis zwischen Leben, Freundschaft, Liebe und Freiheit. Manchmal schmerzvoll, manchmal dramatisch, manchmal gefährlich. Man will fliehen, aber kommt nicht los. Und dann kommt der Moment, in dem man sich entscheiden muss. Wählt man die Freiheit und lässt dafür die Freundschaft sterben? Geht man das Risiko ein, beides zu haben? Oder lässt man den Freund ziehen, um ihn in Sicherheit zu wissen? Es erscheint wie ein aussichtsloser Weg.

Doch wenn man die Zeichen von einer anderen Seite betrachtet, versteht man den Appell des Unbekannten. Man muss nur das Feuer entfachen.

Wir heiraten und wollen es in die ganze Welt hinausschreien, dass wir unsere Zukunft als Mann und Frau verbringen werden. Wir feiern nicht, doch jedermann soll wissen, dass wir zueinander gehören, denn ...

Liebe ist aufregende Magie.

»Das ist aber eine merkwürdige Hochzeitsmitteilung. Von wem kommt das?«, murmle ich und überfliege ein weiteres Mal die wenigen Zeilen. Harry zuckt mit den Schultern und seufzt. »Auf dem Umschlag steht kein Absender und auch die Karte ist nicht unterschrieben oder so. Aber ... die Person kennt meinen Decknamen und mein Postfach in Washington. Sieh dir die Anfangsbuchstaben der letzten vier Worte an. Es muss von Liam kommen, da bin ich mir sicher.«

»Was?«, hauche ich fassungslos und betrachte den letzten Satz. Liebe ist aufregende Magie. »Da steht Mann und Frau. Warum sollte er eine Frau heiraten, wenn er schwul ist? Oder steht er auch auf Frauen? Wusstest du davon?« Mein Freund schüttelt den Kopf, bevor er auf die wilde Zettelwirtschaft auf seinem Schreibtisch deutet. »Nein, wusste ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er einfach so spontan jemanden heiratet, ohne uns überhaupt zu informieren, dass er jemanden kennengelernt hat. Das ist doch nicht Liam, ich bitte dich.«

»Na ja ...«, fange ich vorsichtig an, während ich die Karte beiseitelege, um Harrys Hände umfassen zu können. »Er hat uns auch nicht informiert, dass er seine Weltreise vorbereitet. Und zehn Minuten bevor er losfliegt, stellt er uns vor vollendete Tatsachen. Es kann doch sein, dass er das jetzt auch so macht.«

»Nein. Nein, auf keinen Fall. Ich kenne ihn, er ist mein bester Freund. Lies dir das nochmal durch, denn für mich ist das ein ganz klarer Hilferuf. Ich habe nur noch nicht herausgefunden, wie, wo, was ...« Seufzend lese ich den Text ein weiteres Mal durch, Satz für Satz, doch einen Sinn erkenne ich nicht. »Okay, mal angenommen, das wäre ein Hilferuf ... Woran machst du das fest? Was sollen wir tun? Und warum zum Geier sagst du nichts?!« Wenn er mal Zayn, Michelle oder mich gefragt hätte, wäre er doch mit Sicherheit schon weiter. Manchmal ist er so ein Sturkopf, wenn auch ein verdammt leckerer Sturkopf. »Ich wollte keinen Hehl draus machen, falls ich da vollkommen falsche Schlüsse gezogen habe.«