Alpträume

16 0 0
                                    

Jemand spielte an meinen Haaren. Ich wachte auf und schaute zwei wunderschöne graue Augen. "Du bist endlich wach!", sagte ich freudig und umarmte Toni stürmisch. Er stöhnte vor Schmerz. "Tut es sehr weh?", fragte ich ihn traurig. "Nein, eigentlich gar nicht. Ist nur ein Kratzer", meinte er. Aber sein Herzschlag sagte etwas anderes. "Bei mir bringt es nichts zu lügen", sagte ich und nahm seine Hand. Ich nahm ihm den Schmerz. Er schaute mich verwirrt an. "Könnt ihr das alle?", fragte er. "Wir können es trainieren. Am Anfang kann man meistens nur Leuten den Schmerz nehmen, die einem wichtig sind", antwortete ich. "Ihr könnt also doch auch gute Sachen vollbringen", meinte er. "Daran hast du gezweifelt?", fragte ich. Er schüttelte seinen Kopf. "Nicht nachdem ich dich kennen gelernt habe", antwortete er. Ich lächelte und lies seine Hand los. "Aber... Ich konnte dich nicht beschützen. Ich hätte etwas machen sollen. Vielleicht hätte ich es verhindern können", sagte ich und ging zum Fenster. "Hey, das ist nicht deine Schuld. Du hast nicht gewusst, dass Holly da sein würde, geschweige denn, dass sie mich anschießen würde", sagte Toni. Ich kniff meine Augen zusammen. "Ich bin eine Banshee. Ich kann den Tod von Leuten vorher sehen. Und Ich habe deinen gesehen. Ich hätte es verhindern sollen", sagte ich weiter. Es war kurz still. Dann sprach Toni wieder mit mir. "Komm her", sagte er, "Bitte." Ich konnte diesem traurigen Ton nicht widersprechen. Ich drehte mich um und ging wieder zu ihm ans Bett. Er nahm meine Hand und zog mich runter zu sich. Dann legte er seine andere Hand an meine Backe. "Ich weiß, dass du Liam und Theo liebst. Aber ich glaube, dass du auch Gefühle für mich hast. Vielleicht ist das so ein Werwolf, Banshee oder was weiß ich was Ding. Aber... Ich mag dich. Das habe ich dir schon gesagt. Und wenn es sein muss warte ich. Aber bitte gib dir nicht die Schuld dafür, wenn mir etwas passiert. Du hast so viel durch gemacht und bist trotzdem so stark...", sagte er. Dann küsste er mich kurz. "Ich bin nicht so stark wie du denkst", meinte ich. Er schaute mich ungläubig an. "Du hast deine Eltern verloren und stehst trotzdem fest auf beiden Beinen", meinte er. Ich setzte mich wieder hin. "Wo sind eigentlich deine Eltern?", fragte ich ihn. Er legte sich tief in sein Bett und schaute an die Decke. "Ich hab keine Ahnung. Ich bin ein Waisenkind", antwortete er. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "Und dann nennst du mich stark", murmelte ich vor mich hin. Ich erinnerte mich, dass ich Melissa holen sollte, wenn er aufgewacht ist. Ich stand auf und ging zur Türe. "Ich... sollte der Krankenschwester Bescheid geben, wenn du aufwachst. Ich bin gleich wieder da", sagte ich und verließ dann sein Zimmer. Ich lief zur Rezeption der Etage und sah dort schon Melissa. "Er ist aufgewacht", sagte ich stumpf. Melissa nickte mich lächelnd an. "Ich weiß, dass du das vermutlich nicht hören willst, aber ich finde, dass du nach Hause gehen solltest. Du siehst ziemlich erschöpft aus", meinte Melissa. Ich hielt meine Hand vor die Stirn und fuhr mir über den Kopf. "Ja... du hast recht. Ich verabschiede mich noch und gehe dann", sagte ich und ging mit ihr zurück zu Tonis Zimmer. "Toni... Ich gehe nach Hause. Ich muss schlafen. Ich komme direkt wenn ich aufgewacht bin wieder, ich verspreche es", sagte ich. Toni nickte traurig. "Melissa, weißt du, wer mich abholen könnte?", fragte ich sie. Sie überlegte kurz. "Eigentlich jeder aus dem Rudel", antwortete sie dann. Ich nickte und schnappte meine Tasche. "Bis später", sagte ich nochmal und ging dann. Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche und rief Stiles an. Er ging aber nicht ran. Dann versuchte ich es bei Noah. Er ging ran. "Hallo Dad. Ich gehe nach Hause. Weißt du wer mich abholen kann? Ich habe versucht Stiles zu erreichen, aber er geht nicht ran", sagte ich. "Ja... Stiles schläft wahrscheinlich. Ich bin noch auf der Arbeit, tut mir leid. Versuch es mal bei Scott oder so. Falls du niemanden erreichen kannst, ruf einfach nochmal mich an", meinte er. "Ja, danke. Gute Nacht", sagte ich und legte dann auf. Also rief ich Scott an. "Hey, alles in Ordnung?", fragte er, nachdem er den Anruf angenommen hatte. "Ja... ich will nach Hause. Könntest du mich abholen?", fragte ich ihn direkt. "Ja klar. Bin schon unterwegs. Ich bin in zehn Minuten da", antwortete er. "Danke", sagte ich und legte dann auf. Ich setzte mich in den Wartebereich und lehnte meinen Kopf an die Wand. Ich hörte, wie die Uhr tickte, wie Leute operiert wurden, wie Familienangehörige weinten. Aus diesem Grund hasste ich Krankenhäuser. Auf einmal stellte sich jemand vor mich. "Hallo Dr. Geyer, schön sie wieder zu sehen", sagte ich. "Hallo Hope. Auch schön dich wieder zu sehen. Was machst du hier? Muss ich mir Sorgen machen?", fragte er mich. "Nein nein. Alles Gut. Ich besuche nur einen guten Freund", antwortete ich. "Okay. Falls etwas sein sollte melde dich. Und schau gerne mal wieder bei uns vorbei", meinte er. Ich nickte. Dann ging er. Kurz danach war Scott endlich da und fuhr mich nach Hause. "Schlaf dich aus. Dein Auto steht bei Liam", sagte Scott. Ich nickte und trottete in mein Zimmer. Ich zog mich schnell um und legte mich erschöpft in mein Bett. Und kurz danach war ich auch schon wieder eingeschlafen. Allerdings wurde ich von Alpträumen geplagt. So ähnlich wie früher. Ich sah den Unfall und alles Schlechte, was passiert war. Ich war gefangen in der Vergangenheit. Dann wachte ich auf und schrie. Mein Schrei stieß alle Bücher aus dem Regal und lies die Lichter flackern. Ich hörte, wie Stiles zu mir rannte. Kurz danach ging die Türe auf. "Alles in Ordnung?", fragte er hastig. Ich weinte. "Sind deine Alpträume wieder da?", fragte er mich einfühlsam. Ich nickte. Er kam zu mir und umarmte mich. "Jedes traumatische Erlebnis löst deine Alpträume wieder aus", stellte er fest. Ich konnte in dem Moment kaum zuhören. Doch dann...

Verloren  (Teen Wolf  ||  Theo/Liam/Toni X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt