Die Wendung

13 0 0
                                    

Ich versuchte mich zu konzentrieren und nach einem Weg zu suchen, wie ich mich eventuell befreien konnte. Ich starrte Toni missbilligend an und er starrte mich ebenfalls emotionslos an. Die Wut in mir brodelte immer noch. Sobald ich mich hier befreit habe muss ich mich wohl ziemlich zusammenreisen, um ihm nicht direkt an die Kehle zu gehen. Ich versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und schmiedete schnell einen Plan. Ich begann so ruhig wie möglich mit meinen Krallen das feste Seil auseinander zu schneiden. Dabei brummte ich in meinen Knebel hinein, in der Hoffnung, dass Toni ihn mir abnimmt. Und ich hatte Glück. Er kam mit der Shotgun auf mich gerichtet auf mich zu und nahm mir den Knebel vom Mund. Ich wusste nicht genau, was ich jetzt tun sollte. Ich wollte gerade meinen Mund öffnen, um einen Satz zu beginnen, da deutete Toni mit seinem Finger auf seinen Mund, um mir zu zeigen, dass ich leise sein soll. Was Sinn ergab, da Kate mich hören würde. Ich schnitt weiter langsam mit meinen Krallen das Seil an meinen Händen durch. Ich würde es bald schaffen mich zu befreien. Ich hörte Schüsse und Schreie. Ich hatte mich nicht mehr auf die Stimmen und Schritte der anderen konzentriert. Toni sah von mir weg und rannte in Richtung der Schreie. Ich schnitt endlich den letzten Faden der Fesseln durch und konnte mich schnell von meinen Fußfesseln befreien. Dann rannte ich ebenfalls los. Ich rannte so schnell ich konnte durch das Tunnellabyrinth unter der Stadt von Beacon Hills. Ich folgte den Gerüchen und Geräuschen von dutzenden Menschen, Wesen und Waffen. Dann traf ich endlich auf alle in einem großen Raum. "Hope nicht!", schrie Stiles, aber es war zu spät. Ein Berserker kam von links auf mich zu gerannt und drückte mich fest an die Wand. Ich schaute mich hastig im Raum um. Scott und Malia schienen einige Schüsse abbekommen zu haben, aber sie heilten bereits. Sie waren alle gekommen. Das gesamte Rudel. Dennoch waren unsere Gegner Kate, Monroe, Toni und ein paar Berserker. Ich wusste nicht, wie dieser Kampf ausgehen würde und als ich Lydia ansah konnte ich erkennen, dass sie es auch nicht wusste. Ich sah verzweifelt Scott an. "Jetzt reichts mir!", meinte Monroe. Sie lud ihre Waffe nach und begann wie wild in der Gegend herum zu schießen. Scott, Malia und Liam versuchten an sie heran zu kommen, um sie zu entwaffnen, dennoch hielten die Berserker sie davon ab. Es nah nicht gut für uns aus. Gar nicht gut. Dann... führ einen kurzen Moment schien die ganze Welt still zu stehen. Ich wusste nicht, wie es passieren konnte, aber Stiles lag auf dem Boden und aus seinem Bauch kam Blut geflossen. Viel Blut. Er würde verbluten und sterben. Lydia und ich fixierten Stiles. Und gleichzeitig fingen wir an zu schreien. Unsere Schreie fingen an sich zu bündeln und sich gegenseitig zu verstärken. Alle hielten sich die Ohren zu und die meisten fingen an aus den Ohren zu bluten. Durch den Schrei ließ der Berserker mich frei. Jetzt fing der Spaß erst so richtig an. Durch die gewaltige Emotion und Wut in mir, fühlte ich, wie ich stärker wurde. Ich stellte mich frontal vor Monroe, Toni, Kate und ihre Berserker. Und ich begann zu schreien. Ich konnte sehen, wie die Energie meines Schreies sich bündelte und kleine Kugeln formte. Diese Kugeln begannen unsere Gegner zu durchbohren. Monroe und Toni fielen tot um. Kate und die Berserker würde es vermutlich nicht töten, dennoch verschwanden sie vorerst in den Tunneln. Ich atmete tief durch und viel zu Boden. Dieser Angriff kostete mich extrem viel Energie. Liam und Theo kamen zu mir gerannt und halfen mir wieder auf. Ich hörte, wie Stiles stöhnte und Lydia weinte. Da versuchte ich zu ihm zu taumeln. Ich war wirklich extrem schwach, aber ich musste ihn retten. Ich stolperte immer weiter, bis ich bei ihm angekommen war. Ich legte meine Hände auf Stiles Wunde. Er schaute mich traurig an. "Hope.... bevor ich...", begann er zu reden. Ich schüttelte meinen Kopf: "Hör auf Stiles, du wirst nicht sterben. Das kannst du vergessen." Alle hatten Tränen in den Augen. Sie alle wussten, was passieren würde. Sie alle wussten, dass dies der Moment war, in dem wir Stiles verlieren würden. Ich hielt beide meine Hände auf Stiles Wunde und atmete tief ein und aus. Und dann... wurde ich ohnmächtig.

Als ich meine Augen öffnete befand ich mich in meinem Bett. Jemand hielt meine Hand. Ich schaute an meine Hand und folgte dem Arm, bis ich ein Gesicht sah. "Hey Melissa", sagte ich und grinste sie an. Sie grinste mich breit zurück an und strich mir mit ihrem kalten Handrücken über meine warme verschwitzte Stirn. "Schön, dass du wieder zurück bist", sagte sie. Und ich wusste, dass sie das auf zwei verschiedene Arten meinte. Ich schreckte auf und sprang aus dem Bett. "W-Wo ist Stiles. Wie geht es ihm? Geht es ihm gut?! Bitte Melissa, sag mir, dass es ihm gut geht!", schrie ich und begann zu weinen. Mein Puls raste wie verrückt und ich konnte kaum atmen. Dann bemerkte ich, dass sich mehrere Stimmen im Wohnzimmer befanden. Ich konnte mich nicht konzentrieren und auch nicht auf Melissas Antwort warten, deshalb stürmte ich aus meinem Zimmer heraus und lief direkt ins Wohnzimmer. Dort stand er! Stiles! Ich schrie seinen Namen und umarmte ihn ganz fest. Ich begann zu weinen und drückte ihn immer fester, bis sein Rücken knackte. "Hope!", sagte Stiles laut. Dann lockerte ich meinen Griff. "Tut mir Leid!", sagte ich schnell und umarmte ihn weiter. Er streichelte mir über den Kopf und sagte: "Schon gut. Mir geht es gut." Mein Atem und Herzschlag beruhigte sich und ich löste mich nach einer Weile von ihm. "Was ist passiert?", fragte ich verwirrt. Stiles schaute mich leicht lächelnd an. "Du hast ihn geheilt", antwortete Peter. Alle schauten mich an. Ich wusste, dass sich inzwischen alle an mich erinnern müssten. "Wie?", fragte ich verwirrt. Peter und Deaton schauten sich an. Dann begann Deaton mir einiges zu erklären: "Es heißt, wenn es jemand schaffen kann die Wilde Jagd alleine, aus eigener Kraft, zu verlassen. Dann bekommt diese Person eine Gabe. Es heißt, dass durch das Verlassen der Wilden Jagd aus eigener Kraft Engel entstehen. Als du die Wilde Jagd verlassen hast bist du zu einem Engel geworden. Das ist der Grund, weshalb sich viele dir gegenüber sehr angezogen gefühlt haben, obwohl sie sich nicht an dich erinnert haben. Und das ist der Grund, weshalb du Stiles geheilt hast. Engel haben viele Fähigkeiten, allerdings kooperieren sie nicht mit deinen anderen Fähigkeiten, weshalb es bisher nicht offensichtlich war, dass du neue Fähigkeiten erlangt hast. Wir werden in nächster Zeit sehen müssen, wie genau sich deine Fähigkeiten untereinander verhalten." Ich schaute Deaton verwirrt an. Jedoch war mir im Moment alles egal. Stiles ging es gut und das war im Moment die Hauptsache. 

Verloren  (Teen Wolf  ||  Theo/Liam/Toni X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt