*Louis P.O.V.*Natürlich stockte ich kurz an meinem Atem und gab ein leises, kurzes und stöhnendes "Oh mein Gott!" von mir, wobei ich dann meinen Kopf auf in meine Hände fallen ließ und mein Gesicht darin versteckte. Ich hörte Zayn fragen, ob alles in Ordnung sei.
Schnell schaute ich auf und panikerfüllt schaute ich auf die Uhr an der Wand und versuchte nervös lachend das Thema zu wechseln: "Ach, ist es schon 22 Uhr? Schon so spät? Es war echt nett mit euch zu unterhalten, aber ich denke, ich muss mal kurz raus. Ich muss mal kurz mit Harry reden. Sorry." Dann packte ich Harry am Arm und zog ihn mit mir hoch und schleppte ihn mit mir nach draußen vorm Eingang. Es war schon dunkel geworden.
Erst dann blieb ich stehen und fragte Harry etwas hysterisch: "Warum hörst du nicht damit auf?!" Harry schmollte ein wenig und antwortete: "Komm schon! Es ist lustig." - "Für mich ist es aber nicht lustig! Ich will, dass du damit aufhörst! Ich bin auch nur ein normaler Kerl. Und die Tatsache, dass ich schwul bin, macht es die Sache nur noch schlimmer!" - "Was meinst du damit?" fragte Harry irritiert. "Was ist, wenn ich plötzlich mehr will?" - "Das ist doch dumm." lachte Harry und ich sprach weiter: "Wieso ist das dumm?" - "Es ist dumm, weil ich weiß, dass du nicht noch mehr wollen würde. Und wenn schon, dann würdest du nicht etwas tun, wie…ähm du weißt schon, was ich meine." - "Bist du dir sicher?" - "Ja." antwortete Harry und ich war irgendwie so aufgebracht, dass ich nicht bemerkt hatte, wie nah wir uns doch waren.
"Was ist denn bei euch eigentlich los? Was treibt ihr denn die ganze Zeit?" hörte ich eine weibliche Person fragen und wandte mich schnell zu ihr. Es war Lucy. Harry schaute grinsend zu ihr und meine knapp: "Ach, nichts besonderes, aber du kannst mitmachen, wenn du willst."
Lucy schien genervt und sauer. Auch ich war etwas wütend und enttäuscht und sagte zu Harry: "Du kannst es auch einfach nicht lassen, oder?" Harry blieb still und realisierte anscheinend, dass er damit eigentlich aufhören wollte. Gerade wollte er etwas sagen, doch Lucy kam dazwischen. Wütend meinte sie: "Weißt du was? Überraschung, aber nicht jeder steht auf dich! Du bist nicht jedermanns Typ!"
Während Lucy beinahe am Ausrasten war und Harry sich seinen "Entschuldige, aber was hast du da gesagt?"-Blick aufgesetzt hatte, kam ein Typ auf uns zugelaufen. Der Typ meinte kurz: "Hey Lucy! Ich wollte dich abholen." Doch, als er bei uns war, fragte er: "Was ist denn los?" Lucy drehte sich zu dem Typen und zeigte nebenbei den Zeigefinger auf Harry: "Er ist los! Er hört einfach nicht auf, mich anzubaggern!"
Der Typ betrachtete Harry daraufhin von unten nach oben. Dann fragte er Harry mit ernster Miene: "Stimmt das?" Harry weitete kurz seine Augen und stotterte: "Ä-äh natürlich nicht! Sie muss etwas missverstanden ha-"
Doch zu Ende konnte Harry nicht sprechen, denn der Freund von Lucy hatte Harry schon am Kragen seines Pullovers gepackt und starrte ihn wütend an. Dann blickte er kurz zu mir und sprach: "Du. Sag mir, wer von den beiden Recht hat."
Harry schaute dann mich panikerfüllt an und Lucy schaute mich bettelnd an und flehte: "Bitte, bitte sag Thomas die Wahrheit."
Ich war hin und her gerissen. Ich schaute zwischen den beiden hin und her. Ich wusste, dass Harry eigentlich daraus lernen sollte, dass es die Wahrheit war. Dass er das verdient hätte. Doch letztendlich konnte ich einfach nicht anders und musste Harry helfen. Ich sah, wie ängstlich Harry doch war. Deshalb sagte ich: "Nein, das stimmt nicht. Harry hat sie nicht angebaggert. Sie ist nicht an ihr interessiert."
Sofort schaute mich Harry überrascht, verwirrt und etwas geschockt an. Lucy dagegen war enttäuscht. Doch dann schien es so, als würde ihr etwas klar werden und sie wurde etwas traurig. Sie nickte ein bisschen, wobei sie ihren Kopf bisschen fallen ließ. Dann gab sie ein leises "Komm, Thomas, lass uns gehen." von ihr.
Tatsächlich stieg Lucy in einem blauen Wagen ein und ihr Freund Thomas fuhr los. Als ich dann wieder zu Harry aufsah, lächelte er ganz leicht und murmelte: "Danke."
Wie aus dem Nichts, nahm er mich plötzlich in die Arme. Natürlich erwiderte ich, doch in dem Moment, wo er mich umarmt hatte, sah ich, wie Lucy mich von ihrem Sitz im Auto aus betrachtete. Dann war sie weg.
Jedenfalls löste Harry sich kurze Zeit später aus der Umarmung. "Ich begleite dich zu deiner WG, okay?" sagte Harry entschlossen und ich antwortete: "Nein, das musst du nicht machen. Niall und Luke werden gleich nachkommen." Doch Harry hörte mir gar nicht zu und lief schon los.
Ich rollte meine Augen, aber folgte ihm. Wenn er das so wollte, dann ließ ich ihn das auch tun.
Dennoch war der Spaziergang nicht wirklich gesprächig. Erst nach ungefähr 3 Minuten sagte einer von uns etwas. Es war Harry. Er blieb abrupt stehen und wandte sich zu mir, wobei er dann sagte: "Obwohl ich nicht so ein toller Mensch bin, dich heute den ganzen Tag geärgert habe und es generell nicht verdient habe, hast du mich vorhin verteidigt und nicht Lucy. Komm schon, gib es zu: Du magst mich." Ich antwortete sofort mit einem "Aber du bist immer noch irgendwie ein Arschloch.", doch ich musste leicht lächeln. "Dennoch bin ich einer der nettesten Arschlöcher, den du je kennengelernt hast." Als Harry dies sagte, musste ich einfach ehrlich zu mir selbst sein und irgendwie zustimmen. Das stimmte tatsächlich. Dazu sagte ich nichts mehr, dennoch sprach ich weiter: "Aber Lucy hatte Recht. Nicht jeder will mit dir zusammen sein. Du bist nicht jedermanns Typ."
Harrys Grinsen verschwand. Plötzlich kam er mir ganz nah und meinte: "Ich bin jedermanns Typ. Du stehst doch auf Männer, richtig? Ich wette, ich bin sogar dein Typ. Hab ich Recht?"
Harry kam noch ein Stück näher und fragte flüsternd: "Und?" Auf einmal fühlte ich, wie mein Herz pochte. Es schlug schnell und laut. Mein Atem wurde schneller und ich konnte nicht mehr richtig denken. Natürlich war ich so dämlich und antwortete: "J-ja." Nun kam Harry mir noch ein kleines Stückchen näher und fing an zu grinsen. Dann flüsterte er: "Siehst du? Ich bin jedermanns Typ."
Harry war mir zu nah. Er starrte mir in die Augen. Grinsend. Ich konnte mich nicht mehr unter Kontrolle halten. Ich hielt es nicht mehr aus. "Ähm…Harry?" - "Ja?" - "Was tust du da?" - "Ich mache dich nervös. Es ist lustig." Harry grinste noch immer und blieb auch noch in derselben Position. Leise sagte ich: "Hör auf damit." - "Oder was?" lachte Harry leicht.
Ich wusste nicht, was hier gerade passierte. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich wusste sogar nicht, warum ich das tat, was ich daraufhin tat. Aber nachdem ich Harry noch paar Sekunden in die Augen starrte, schaute ich auf seine Lippen. Ich näherte mich ihm und küsste ihn. Ich legte meine Lippen einfach auf seine und schloss meine Augen.
Ich begann ganz langsam an seiner Oberlippe zu nippen. Ich fühlte wie angespannt Harry war. Er war wie erstarrt und erwiderte nicht. Deshalb legte ich meine linke Hand um seinen Hals und drückte ihn näher zu mir.
Dann passierte etwas, was ich überhaupt nicht erwartet hätte: Langsam und unsicher aber wahrhaftig küsste er mich zurück. Er öffnete leicht seinen Mund und nippte daraufhin an meiner Unterlippe. Als ich dann mich bisschen zurücklehnte, lehnte er sich weiter nach Vorne. Zu mir.
Er legte seinen Kopf bisschen zur Seite und küsste mich noch einmal, bis er plötzlich zurückwich mich mit weit geöffneten Augen anstarrte. Bei seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er geschockt war. Aber auch verängstigt. Ich fragte: "Würdest du jetzt gerne wegrennen?" Langsam nickte Harry und daraufhin rannte er in die Richtung aus der wir kamen.
Mein Atem war schwer. Erst dann fragte ich mich, was zur Hölle ich doch getan hatte.
Es hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen, dass Harry mich am Montag nicht von der Arbeit abgeholt hatte.

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Lost Memory ║Larry Stylinson AU║ ✔
FanficJahre später trifft Louis Tomlinson wieder erneut auf Harry Styles. Der Harry, der Louis' erste große Liebe war. Der Harry, der Louis' erster Kuss und erster fester Freund war. Der Harry, der paar Monate nach deren Beziehung umzog und sich daraufhin...