Wie man sich Wünsche erfüllt

Klassenfahrt Dritter Tag II

Wie immer die Stadt hieß, sie war schön. Groß, aber nicht so groß, dass sie wie ein Labyrinth wirkte, voller Menschen, aber nicht überfüllt. Wanze mochte es hier, und wenn er Italienisch gesprochen hätte, hätte er ernsthaft darüber nachgedacht, hier herzuziehen.

,,Schaut mal!" Mareike deutete auf einen Straßenmusiker, der mit einer Geige versuchte, die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu ziehen. Die sanften Klänge waren leise, aber man hörte, dass der Spieler Talent hatte.

Mit mehreren Handbewegungen rief Maarten die Klasse um zusammen. Wie Verschwörungstheoretiker stellten sie sich nebeneinander und steckten die Köpfe zusammen, um an ein Ergebnis zu gelangen.

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Elli hatte bisher nicht gewusst, dass sie gut klauen konnte. Aber irgendwann gab es immer eine erste Erfahrung...

Mithilfe von Olli und Google Übersetzer hatten sie sich in einer Handynotizen-Englisch-Italienisch-Mischung mit dem Musiker unterhalten und es war herausgekommen, dass er kein richtiges Zuhause hatte. Immer mal wieder kam er bei Bekannten unter, aber nie von Dauer. Eine Arbeit finden konnte er nicht, niemand hier wollte einen Stummen einstellen.

Riccardo hatte also keine wirklich guten Chancen.

Auf der Liste stand Mit Diebstahl etwas Gutes tun, und das hatten sie jetzt vor. Lilli und Wanze waren bei Riccardo geblieben, um noch ein paar Informationen von ihm zu bekommen, und die anderen gingen auf ,,Raubzug".

Seltsamerweise hatte ausgerechnet Janine ihnen die besten Tricks zeigen können, und Elli nahm sich vor, sie darauf einmal anzusprechen. Jetzt musste sie sich auf das konzentrieren, was vor ihr lag.

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,,Do you know Shatter me from Lindsey Stirling?", versuchte Oskar es noch einmal. Riccardo runzelte bei dem Namen des Liedes die Stirn, als käme es ihm bekannt vor. Ohne Aufforderung zog Elli ihr Handy aus der Hosentasche und spielte das Lied leise ab.

Mit der Zeit breitete sich ein Lächeln auf Riccardos Gesicht aus und er nickte. "Sí. Popular.", schrieb er auf das Blatt Papier, das ihm bei der Verständigung half.

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Somebody shine a light
I'm frozen by the fear in me
Somebody make me feel alive
And shatter me!
So cut me from the line
Dizzy, spinning endlessly
Somebody make me feel alive
And shatter me!

Shatter me!
Somebody make me feel alive
And shatter me!

Es war krass mitanzusehen, wie Elli und Janine zusammen Shatter me sangen, während Riccardo und Lilli für die Musik sorgten. Lilli hatte ein Tablet mit einem Programm drauf, womit sie Musik machen konnte, und es klang so ähnlich wie ein Remix.

Ellis tiefere Stimme eignete sich perfekt als Backgroundstimme, während Janine mit ihrer schneidenden, lauten und hellen Stimme wirklich gut den Hauptpart hinbekam. Niemand aus der 10c, weder Schüler noch Lehrer, hätten je gedacht, dass Janine so verdammt toll singen konnte.

Singende Schülerinnen inmitten der Fußgängerzone zogen so einiges an Aufmerksamkeit auf sich. Am Ende des mehrmals gespielten Liedes hielt Riccardo eine Menge Kleingeld in der Hand.

Und Olli hatte anscheinend auch ein Herz, denn er steckte dem Straßenmusiker ein paar Scheine zu.