Stay a while

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„Das war wirklich gemein!", sagte ich lachend während ich mich leicht fröstelnd in mein Handtuch einwickelte. „Du hast den Krieg angefangen, das konnte ich einfach nicht auf mir sitzen lassen.", meinte er ebenfalls lachend.
„Natürlich nicht...", sagte ich.
Wir legten uns nebeneinander auf die Decke. Die Sonne fühlte sich angenehm warm auf meiner mit Gänsehaut bedeckten Haut an. Für einen Moment schloss ich die Augen und genoss einfach die Wärme, dabei dachte ich immer noch darüber nach ob ich ihn fragen sollte wie lange er vor hatte zu bleiben. Mittlerweile fand ich es komisch das er das Thema noch nicht angeschnitten hatte. Vielleicht ging es ihm ja wie mir und er wollte einfach nicht sagen das er am Abend wieder gehen würde aus Angst die Stimmung zu drücken. Aber mittlerweile war es schon fast Abend und die Sonne bewegte sich langsam hinter die Felsen. Trotzdem war es noch angenehm warm. Ich musste es jetzt einfach wissen deswegen beschloss ich einfach zu fragen. Aber wie stelle ich das am besten an?

Ich drehte mich auf die Seite, so das ich ihn ansehen konnte und sagte: „Hey Tom?"
„Ja.", antwortete er und öffnete die Augen. Er drehte sich zu mir und sah mich an.
„Also ich hab mich gefragt wann....also wie lange du.....naja...wann du wieder gehst."
„Willst du denn das ich wieder gehe?", fragte er mit einem leichten Lächeln und schaute mich erwartungsvoll an. „Naja, ich dachte du willst sicher deine Familie sehen nach der langen Zeit die du von zu Hause weg warst. Deswegen dachte ich das wird eher ein Kurzbesuch bei mir", erwiderte ich unsicher. Jetzt wurde sein Lächeln breiter und er sagte: „Meine Eltern haben mich vor kurzem an Set besucht und meine Brüder sind eh fast immer da. Die Sehnsucht ist nicht ganz so groß. Ich könnte also eine Weile bleiben, natürlich nur wenn es dir nichts ausmacht."
„Wenn es mir nichts ausmacht?", fragte ich sarkastisch. „Ich fände es toll! Ich hatte schon Angst du würdest gleich wieder fahren. Ich fand den Tag mit dir wirklich schön."
Seine Augen strahlten. Wahrscheinlich war er genauso erleichtert wie ich das wir endlich darüber gesprochen hatten. Aber mit dieser Erkenntnis tat sich in meinem Kopf gleich die nächste frage auf. „Wo wirst du schlafen?"
„Also ich dachte, wenn du ein Gästezimmer hast oder auch nur eine Couch, das würde mir schon reichen. Dann müsste ich nicht jeden Abend weg fahren und mit Tessa...."
„Ich hab leider kein Gästezimmer, aber dafür eine super Couch!", unterbrach ich ihn.
„Das klingt doch super, das ist völlig ok für mich.", sagte er sofort. „Wir....", ich unterbrach mich sofort und redete schnell weiter in der Hoffnung das er nichts bemerkt hatte. „Ich habe damals extra darauf geachtet das die Couch groß und bequem ist, sie hat eine extra breite Liegefläche und ich hab schon oft selbst drauf geschlafen.", plapperte ich einfach weiter.

Aus Toms Sicht:

Hatte sie gerade ‚Wir' gesagt? Oder hatte ich mich verhört? Ich lächelte aber einfach weiter und ließ mir nichts anmerken. Ich konnte spüren das es ihr unangenehm war. Ich fragte mich ja schon länger was es war, das sie mir nicht erzählen konnte. Sie war eigentlich ein sehr fröhlicher und normal wirkender Mensch aber ab und zu merkte man, dass da irgendwas war was sie belastete. Ich wollte ihr so gern damit helfen, aber ich wollte sie nicht dazu drängen mir zu erzählen was los war. Vielleicht hatte sie einen Freund gehabt und er hatte sie betrogen, oder etwas anderes in der Art. Ich hatte die schmale Kette bemerkt die sie um den Hals trug. Ab und zu wenn sie sich entspannte oder nachdachte berührte sie den Ring der an der Kette war anstatt eines Anhängers. Auf jeden Fall war ich sehr erleichtert das sie auch wollte das ich noch eine Weile blieb und vielleicht würde sie es mir ja anvertrauen wenn ich erstmal ein paar Tage bei ihr gewesen war.

Die zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt