Nachdem wir einigermaßen getrocknet waren, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns samt den Hunden auf den Weg zurück zum Auto. Noch unten am Strand hatte er mir den Rucksack abgenommen und trug ihn für mich die Stufen hoch. „Wieder ein Anzeichen dafür das ich der perfekte Gentleman bin, Darling.", sagte er mit einem übertrieben geschwollenen britischen Akzent. Ich drehte mich auf der Treppe um blieb aber nicht stehen. Ich lachte und formte mit meinen Zeigefingern ein Herz und hielt sie über mein eigenes, in Höhe meiner Brust. Er reagierte in dem er seine rechte Hand auf sein Herz legte und einen Blick aufsetzte als fühlte er sich geehrt.
Auf dem Weg nach Hause im Auto lief das Radio und ich summte immer wieder mal mit, während wir uns unterhielten. Nachdem ich das mittlerweile vierte oder fünfte Lied fehlerfrei leise mitgesungen hatte sagte Tom erstaunt: „Du kennst wirklich jedes Lied der Welt, oder?"
„Ja das ist sowas wie mein unnützes aber größtes Talent.", sagte ich dennoch ein bisschen stolz. „Ich kenne nicht nur die Melodien und Texte, sondern auch die Interpreten und Titel von beinahe jedem Lied seid der frühen 90ger. Meine Quote ist 8 von 10."
„Deine Quote?", fragte er.
„Ja. Viele Leute denen ich davon erzähle glauben mir nicht und fordern mich heraus.", sagte ich und verdrehte lächelnd die Augen. „Aber eigentlich schlage ich fast alle weil ich das sogar kann wenn die Lieder rückwärts laufen.", sagte ich. „Niemals!", sagte er begeistert. „Ich möchte dich eigentlich nicht herausfordern aber eine Demonstration hätte ich schon gern."
Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte er also damit, alle Radiosender durchzuzappen. Ich erkannte jedes Lied bis auf eins, nannte ihm Titel und Sänger und sang jeweils einen Teil mit. Er war sichtlich begeistert und drückte nochmal auf den Knopf für einen anderen Sender. Als ich die Melodie erkannte, lachte ich laut auf und schlug mir eine Hand vor den Mund. „Jetzt bist du dran!", rief ich begeistert und schaute ihn herausfordernd an. Es war ‚Umbrella' von Rihanna! Er schüttelte den Kopf und sagte: „Nein ich kann das nicht. Das ist so peinlich!"
„Komm schon", sagte ich, „ich hab es auch gemacht und du kannst dass, das weiss ich." Er schüttelte nochmal mit dem Kopf und fühlte sich sichtlich unwohl aber dann sah er nochmal in meine Augen. Ich hatte einen Hundeblick aufgesetzt und als der nächste Refrain anfing, begann er laut mitzusingen. Ich lachte und stimmte mit ein. Wir hatten so viel Spaß und so glücklich hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Als der Song zu Ende war, waren wir an meinem Haus angekommen. Wir verfrachteten die immer noch nassen Hunde in den Wintergarten und gingen nacheinander unter die Dusche. Ich durfte natürlich zuerst und als ich fertig war fragte ich ihn, ob ich uns eine Pizza bestellen sollte. Er fand die Idee gut also schnappte ich mir das Telefon während er im Bad verschwand. Er hatte sein Gepäck mit rein gebracht und ich verstaute es im Wohnzimmer in der Nähe der Couch auf der er schlafen würde. Er kam aus dem Bad in einer grauen Trainingshose und einem weißen Tank top. Seine kurzen Haare standen nach oben wie bei einem Igel, was ihn super süß aussehen ließ. „Du hast ein bisschen Sonnenbrand bekommen. Beim nächsten mal sollten wir Sonnencreme mitnehmen.", sagte ich leicht schuldbewusst.
„Ja das passiert mir leider schnell. Ich hätte aber auch selbst dran denken können."
„Warte kurz", sagte ich und ging ins Badezimmer. Raus kam ich mit einer Tube Creme. „Was ist das?", fragte er. „Das, ist die beste Creme die es gibt gegen Sonnenbrand. Als ich klein war, war ich mit meinen Eltern im Urlaub in Frankreich. Man bekommt sie nur da."
„Ahhh, dann mal her mit dem Zaubermittel.", sagte er und griff nach der Tube. Er verteilte etwas davon auf seinem Gesicht und schaute dann etwas ratlos auf seine Schultern. „Kannst du mir dabei helfen?", fragte er. „Klar.", sagte ich und nahm die Tube. Er drehte sich um und ich wartete, aber er reagierte nicht. „Ähhm, du musst schon dein Shirt ausziehen. Das machst du doch sonst so gern.", sagte ich neckend. „Haha!", sagte er über seine Schulter und lachte, dann zog er sich das Shirt über den Kopf und ich machte mal wieder große Augen bei dem Anblick seines Rückens. Gut das er das nicht sehen konnte. Ich verteilte die Creme vorsichtig auf seinen Schultern als es an der Tür klingelte. Das musste der Pizzabote sein, also ging ich an die Tür und kramte in meiner Tasche nach meinem Portemonnaie. Tom protestierte schon wieder aus der Küche und sagte er würde zahlen aber diesmal ließ ich keinen Widerspruch zu. Wir beschlossen einen Film zu schauen und machten es uns mit Pizza und Getränken auf der Couch gemütlich.———————-
Kleine Anmerkung zum Ende: Die beiden haben weder Spiderman Homecoming noch sonst einen Marvel Film geguckt. Das war mir einfach zu viel Klischee! Aber wenn ihr es euch trotzdem so vorstellen wollt, ist das natürlich auch ok. 😄

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Die zweite Chance
FanfictionCat lebt allein in einem kleinen Ort in Irland und lebt ein völlig normales Leben, bis sie eine Nachricht von dem Menschen bekommt von dem sie es am wenigsten erwartet hat: Tom Holland. Zuerst glaubt sie es nicht aber dann entwickelt sich zwischen...