Strenge Worte

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Jordan erstarrte. Dann hob sie eine Hand und zeigte auf Tom. Ihr Mund stand auf als wollte sie etwas sagen aber aus ihrem Mund kam einfach nichts raus. Ich stand neben ihr, hatte die Arme verschränkt und grinste selbstzufrieden. „Sah ich auch so komisch aus als wir uns das erste mal getroffen haben?", fragte ich in Toms Richtung. Er lachte und wandte sich an meine Schwester. „Hey, ich bin Tom.", sagte er freundlich und reichte ihr die Hand. Sie nahm seine Hand und schüttelte sie. „Sorry.", sagte sie. „ Ich war nur ein bisschen überrascht. Ich bin Jordan." Dann entstand eine kleine Stille also fragte ich: „Tom, wie währe es wenn du schnell unter die Dusche gehst und dann frühstücken wir alle zusammen?" „Ja klar.",sagte Tom und ging in Richtung Bad. Ich griff meine Schwester am Arm und zog sie in den Wintergarten. Wir setzten uns und jetzt schaute ich sie erwartungsvoll an. Es dauerte einen Moment bis sie sich gesammelt hatte, aber dann fing sie an mich auszufragen. Wie das alles passiert war, wie es sein konnte das er hier war und natürlich warum ich nichts gesagt hatte. Ich beantwortete alle Fragen geduldig. Ich glaube sie sah mir sofort an das ich etwas verknallt war während ich über in sprach. „Ist das nur die Begeisterung darüber das du deinen Lieblingsstar getroffen hast oder fühlst du ein bisschen mehr als das?", fragte sie. Ich überlegte was ich sagen sollte. „Ich denke es ist vielleicht ein bisschen mehr.", sagte ich vorsichtig. „Du hast einiges hinter dir. Solange es dich glücklich macht, bin ich auch glücklich aber sei vorsichtig. Du musst das realistisch sehen, er ist ein Star, und du musst dir darüber klar sein dass das nicht einfach wird.", sagte sie streng. „Ich weiß.", sagte ich kleinlaut. Wir redeten noch bis Tom wieder aus dem Bad kam und sich zu uns setzte. Nach ein wenig Small Talk fing sie dann an ihn auszufragen. Sie war der größte Marvel Fan den ich kannte und jetzt hatte sie endlich die Gelegenheit aus erster Hand alle Infos zu bekommen. Sie war voll in ihrem Element und deswegen ziemlich traurig als sie gehen musste um ihren Sohn aus dem Kindergarten abzuholen. Wir verabschiedeten uns und versprachen ihr uns bald wieder zu treffen.

„Man, deine Schwester kann echt viel reden.", sagte Tom mit einem überraschten Gesichtsausdruck. „Jaaa!", sagte ich mit einem entschuldigenden Ausdruck in den Augen. „Sorry, vielleicht hätte ich sie besser weg geschickt."
„Nein, nein so hab ich das nicht gemeint. Ich mag sie. Sie erinnert mich ein bisschen an mich selbst, sie ist halt ein Fan.", sagte er so als könnte sich einfach niemand der Marvel Welt entziehen. Ich liebte seine Begeisterung für das was er tat und kurz dachte ich darüber nach was es für ein Privileg war das tun zu dürfen was man liebte. Ich glaubte das nicht viele Menschen wirklich ehrlich von sich behaupten zu können das sie den Job den sie machten liebten. Vielleicht nicht mal ich selber.

An diesem Abend beschlossen wir auszugehen. Meine Schwester hatte mich seid dem unerwarteten Treffen mit Tom mit Nachrichten bombardiert und da heute ihr freier Abend war, beschlossen wir in unseren Lieblingspub zu gehen. Es war ein kleiner gemütlicher Laden, traditionell eingerichtet, aber trotzdem traf sich dort eher die jüngere Generation. Es gab immer mal wieder verschiedene Veranstaltungen wie live Musik und pub Quiz Abende. Als Tom und ich zusammen den Laden betraten, hörte ich von etwas weiter hinten im Laden jemanden der offensichtlich kein professioneller Sänger war, einen Ed Sheeran Song zum besten geben. Ich ließ meinen Blick durch den Laden schweifen und sah ziemlich bald meine Schwester von einem der Tische zu uns herüber winken. Wir setzten uns zu ihr und noch bevor sie mich begrüßen konnte, sagte ich: „Ist heute etwa Karaoke Abend?" Dabei verzog ich mein Gesicht unwillkürlich um mein Unbehagen auszudrücken. „Ich hasse es wenn Leute Lieder von Ed Sheeran vergewaltigen.", sagte ich und verdrehte ein wenig die Augen. „Geht mir auch so. An ihn kommt einfach keiner ran. Aber vielleicht solltest du es mal versuchen.", sagte Tom und schaute mich, begeistert von seiner eigenen Idee mit großen Augen an. Meine Schwester schaute Tom an und schüttelte gleich mit dem Kopf. „Vergiss es Tom, das haben schon einige versucht, aber bisher immer ohne Erfolg. Sie will einfach nicht vor anderen singen.", sagte sie. „So viel Alkohol könnt ihr garnicht in mich reinschütten, dass ich mich da hinstelle und mich vor allen anderen blamiere!", lachte ich und winkte ab. „Aber wer sagt denn das du dich blamierst. Du singst super und du würdest hier sicher allen in den Arsch treten.", sagte Tom begeistert. Ich schaute ihn ungläubig an und hoffte gleichzeitig das er irgendwann aufgeben würde. Sowas war einfach nicht mein Ding, das traute ich mir nicht zu.

Die zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt