VIII × night with him

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Und da sitze ich nun. Heulend mein Kissen umschlungen, nachdem ich mit der Ausrede, ich würde nicht drüber reden wollen, was irgendwie auch die Wahrheit ist, nach oben in mein Zimmer gelaufen bin.

Sie wissen es jetzt indirekt. Und genau das wollte ich nie. Sie sollten nie wissen wir erbärmlich mein Leben eigentlich ist.

So langsam geben meine Augen das Tränen auf und die verbliebene Feuchtigkeit trocknet. Ich hasse das Gefühl von getrockneten Tränen, doch ich verspüre Momentan nicht die nötige Motivation, um aufzustehen und mein Gesicht zu waschen.

Außerdem würde ich dann bei meinem Glück auf Papa oder Lynn treffen, was im Moment als erster Punkt auf meiner Nicht-Erreichen-Liste steht.

Mittlerweile ist es kurz vor Mitternacht

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Mittlerweile ist es kurz vor Mitternacht. Draußen ist es dunkel und der Himmel ist klar. Eine wundervolle sternenklare Nacht. Und ich sitze hier in meinem Zimmer eingeschlossen, nicht in der Lage einzuschlafen.

Ich will raus gehen aber ich habe Angst erwischt zu werden. Vielleicht sollte ich durchs Fenster klett- nein! Definitiv zu hoch! Ich muss einfach leise sein beim rausgehen.

Ja das mache ich!

Ich greife nach der Klinke der Haustür, als ich etwas an meinem Bein spüre.
Durch die Dunkelheit erkenne ich Lou, die ihre Leine im Maul hat.

Zu cute.

Da ich sie nicht enttäuscht zurück lassen kann, nehme ich sie an die Leine und verschwinde zusammen mit ihr aus dem Haus.

Wir laufen mittlerweile bestimmt schon eine Stunde durch halb Seoul. An einem Spielplatz angekommen, lege ich mich auf die große Netzschaukel und starre in den Himmel, welcher von Sternen geprägt ist. Seit wann benutze ich denn solche formellen Wörter? Oh man... ich werde alt.

Der kleinen Lou habe ich die Leine abgenommen, damit sie frei über den eigentlich für Hunde verbotenen Platz tollen kann. Aber wen interessiert das schon? Immerhin haben wir mittlerweile bestimmt schon 1 Uhr morgens. Ich glaube kaum dass um diese Uhrzeit noch jemand anderes außer mir in einen Park auf den Spielplatz geht.

Im nächsten Moment setzt mein Herz kurzzeitig aus und ich muss mir ein schrilles Kreischen verkneifen.
Da steht jemand hinter mir und hat seinen Kopf über die Schaukel gebeugt. Ich kann nicht erkennen wer es ist bis ich mich aus meinem Schockzustand einigermaßen erholt habe.

,,Was zur Hölle tust du hier, Yoongi?! Weiß du eigentlich, was für Panik ich gerade bekommen habe?", frage ich den nun für mich erkennbaren Jungen, während ich noch immer geschockt eine Hand auf meiner Brust liegen habe.

Was wagt diese Kartoffel es mich fast zu töten?

,,Sorry Chim. Ich war bloß gerade spazieren und habe dich hier rumliegen sehen. Erst dachte ich du wärst ein vergewaltigter Penner."

Er lacht. Wie nett.

,,Wow. Schmeichelhaft von dir.", antworte ich ein wenig beleidigt über seine Aussage.

,,Sorry, Kleiner. Aber was machst du hier um diese Uhrzeit draußen? Es ist gefährlich für Jungen wie dich."

,,Na offenbar rumliegen wie ein vergewaltigter Penner... Und was soll das heißen 'für Jungen wie mich'?"

,,Du kannst dich gegen die ganzen Pädophilen, perversen Schweine, die hier ihr Unwesen treiben mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit, nicht wehren, Jimin! Aber jetzt mal ehrlich. Was machst du hier?"

Macht er sich etwa Sorgen um mich? Warum? Niemand außer meiner Familie hat sich je um mich gesorgt.

,,Ich...uhm...also..."

Fu- Nein Jimin! AUS! Böses Wort! Warum zur Hölle stottere ich denn jetzt so? Und warum werde ich schon wieder rot? Was soll das?

,,Alles gut, Jiminie? Hab ich dich aus dem Konzept gebracht?" Er grinst mich blöd an.

,,Warum?", war alles was ich noch rausbringe.

,,Was warum?"

Jetzt ist er verwirrt. Mein Gott, Chim! Reiß dich zusammen!

,,Warum sorgst du dich um mich? Ich meine... Es kann dir doch egal sein, ob ich vergewaltigt werde."

,,Das ist mir aber alles andere als egal, Jimin. Auch wenn du mir vielleicht nicht glaubst. Ich mag dich, Kleiner."

Und wieder hat er mich total aus dem Konzept gebracht.

,,Uhm...Ich...Äh...Danke?"

Sei doch einfach still, Park Jimin! Blamier dich halt noch weiter.

,,Jetzt aber ehrlich, Chim. Was machst du hier?", sagt er während er sich zu mich auf die Schaukel setzt.

,,Um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst nicht so recht. Mein Vater hat heute Abend von dem Mobbing erfahren. Daraufhin habe ich mich bis Mitternacht in meinem Zimmer eingeschlossen... Ich konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen, nachdem ich ihn die ganze Zeit angelogen habe. Jedenfalls... ich bin raus, weil ich die Nacht und die Sterne liebe. Ich kann immer super nachdenken, wenn ich den Nachthimmel beobachte. Ich habe gar nicht mehr dran gedacht, dass es gefährlich sein könnte. Aber jetzt bin ich ja nicht mehr alleine. Was tust du eigentlich hier?"

×××

Nach Jahren auch mal wieder ein Kapitel...

𝙀𝙮𝙚'𝙨 눈 _ ᴍʏɢ×ᴘᴊᴍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt