In meinem Zimmer ist es ruhig. Bis zu dem Moment, in dem mein Handy meinen Klingelton abspielt und mir einen FaceTime Anruf von meiner Mom signalisiert.
Zögernd greife ich danach. „Hallo, Mom."
Meine Mutter sieht mich besorgt an. Hinter ihr stehen mein Dad und meine Geschwister.
„Warum rufst du uns nicht an wenn du dich verletzt?", beschwert sich Mom.
Ich lege den Kopf schief. „Keine Ahnung. Aber so schlimm ist es nicht."
„Aber schlimm genug um damit in der Zeitung zu stehen, Katie. Ich will, dass du nachhause kommst."
Mir bleibt der Mund offen stehen. „Komm schon, Mom. Das kann nicht dein Ernst sein."
Ich kann ihrem Gesichtsausdruck entnehmen, dass sie es vollkommen Ernst meinst. Mein Dad sieht nicht so aus als würde er irgendwie dagegensprechen wollen und Spencer schaut nur zur Seite. „Mom, ich bin erwachsen..."
„Aber noch nicht einundzwanzig, Katie."
Mir schießen Tränen in die Augen. „Ich gebe diesen Job nicht wieder her, Mom. Mir geht es gut."
In dem Moment klopft es an der Tür. Dieses simple Geräusch ist so vertraut, dass mir ein wenig warm ums Herz wird. „Wartet hier.", sage ich an meine Familie gewandt, so als könnten sie einfach abhauen.
Ich laufe zur Tür und mache Shawn auf. Mit einem besorgten Ausdruck in den Augen sieht er mich an, sein Blick landet augenblicklich auf meinem Kiefer. Als er bemerkt, dass ich Tränen in den Augen habe, nimmt er mich in den Arm.
Seine Wärme umhüllt mich, genau so wie sein Duft und jegliche Traurigkeit rutscht von meinen Schultern. Ich gebe mich dieser Umarmung völlig hin. Mein Kopf ist an seine Brust gelehnt, sein Herzschlag klopft gleichmäßig gegen seine Brust.
Shawns Hand liegt auf meinem Hinterkopf und er streichelt behutsam mit dem Daumen darüber.
„Es tut mir so leid, Katie.", murmelt er. „Wie kann ich das je wieder gut machen?"
Sein Herz geht plötzlich einen Ticken schneller, so als wäre er nervös vor meiner Antwort.
„Bleib einfach bei mir.", bringe ich hervor. Langsamen Schrittes befördert Shawn uns in das Zimmer und schlägt mit dem Fuß die Türe zu, ohne die Umarmung auch nur einen Moment zu lösen.
Shawn nimmt mein Gesicht in seine Hände, bedacht darauf, nicht meinen Kiefer zu berühren und guckt ihn sorgenvoll an. „Ich hätte nicht so ein Arschloch sein sollen. Das war scheiße von mir und..."
„Du warst kein Arschloch. Das ist nicht wegen dir passiert.", beschwichtige ich ihn.
Sein Blick ruht auf einem Punkt hinter mir und ich drehe mich um. Da liegt mein Handy, aber ich kann erkennen, dass der Anruf beendet wurde. Erleichtert darüber, dass meine Eltern mir diese Privatsphäre lassen, wende ich mich wieder Shawn zu.
„Meine Mom will, dass ich nachhause komme."
„Willst du das denn auch?", fragt Shawn mit rauer Stimme, nachdem er einen Moment lang mit seiner Antwort gezögert hat.
Ich schüttele den Kopf. Ich will nicht weg. Dieser Job bedeutet mir so viel. Und Shawn auch.
Mir stockt der Atem. Seit ich ihm das erste mal begegnet bin, bin ich ihm verfallen. Seine Meinung ist mir wichtig. Ich will in seiner Nähe sein. Immerzu. Er ist mich so wichtig. So verdammt wichtig. Und ich will seine Lippen wieder auf meinen spüren.
Sein Blick wandert zu meinem Munf und ich ziehe scharf die Luft ein. Ganz vorsichtig legt Shawn seine Hand auf meine Wange, bedacht darauf, nicht mein Hämatom zu berühren.
„Küsst du mich jetzt?", wispere ich.
„Willst du das denn?", fragt Shawn ebenso leise. Meine Antwort ist nur ein Augen Klimpern und noch ehe ich ein zweites Mal blinzeln kann, liegen seine Lippen schon auf meinen. Federleicht. So als könnte ich unter jeder Berührung zerbrechen.
Der Kuss wehrt nicht lange an, verkörpert aber alles, was ich in diesem Moment fühle.
Ich habe mich unwiderruflich in Shawn verliebt. Ich kann absolut nichts dagegen tun, bin vollkommen machtlos gegen meine Gefühle.
Aber das merkwürdigste ist, dass ich fühle, dass es Shawn genau so geht. Das er dieselben Sachen fühlt, die ich fühle und das er das denkt, was ich denke. Als wären wir eine Symbiose. Als wären wir das einzige, was zählt.
„Du bist mir wichtig, Katie...", raunt er dicht an meinem Ohr. „So wichtig, dass ich Tag und Nacht nur an dich denke..."
Mein Herz wummert gegen meine Brust. Ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert.
„Ich war krank vor Sorge. Ich weiß nicht was ich..."
Ich unterbreche ihn, indem ich ihm meine flache Hand über die warmen Lippen lege. „Ist das alles wirklich noch wichtig?"
„Ich finde du solltest meine Gedanken kennen.", kommt es gedämpft auf seinem Mund. Meine Hand wehrt fast jede Schallwelle ab und ich muss lachen.
„Es ist interessiert mich nicht. Das jetzt zählt. Das wir uns... das hier...", mit dem Finger deute ich auf uns beide „eingestehen."
Mit der Zunge befeuchtet er seine Lippen. Meine Knie werden automatisch etwas weicher.
„Schon geschehen.", murmelt Shawn und legt seine Stirn an meine. „Und bei dir?"
„Schon geschehen.", erwidere ich.
Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Das heißt du willst mit mir gehen? Auch wenn es nicht einfach wird?"
Um ein Lächeln zu unterdrücken, beiße ich mir auf die Lippe. „Auch wenn es nicht einfach wird."
Sanft legt er mir eine Hand auf den Hinterkopf, nur um mich noch mal zu küssen. Wieder nur ganz kurz und leicht. Jeder weitere Druck würde mich aber auch auf keuchen lassen - die Schmerztabletten lassen ein wenig nach.
Shawn bemerkt meine plötzlich Anspannung und zieht mich an sich, in eine liebevolle Umarmung. „Du solltest dich schlafen legen."
„Nur wenn du hier bleibst."
Die Worte kommen einfach so über meine Lippen. Und ich meine sie vollkommen ernst.
Als ich Brian darum gebeten habe, dass er bei mir bleibt, war es schlicht und einfach aus dem Grund, dass ich nicht alleine sein wollte.
Jetzt will ich ich nicht ohne Shawn sein. Ich will, dass er bei mir bleibt. Obwohl ich überhaupt kein Recht dazu habe es zu wollen.
Ich will es. Mehr als alles andere. Ich will neben ihm aufwachen. Morgen, übermorgen und über-übermorgen.
Aber vor allem will ich, dass das mit uns funktioniert. Das es eine gute Idee ist.
Denn wenn dem nicht so ist, weiß ich nicht, was meinem Herzen passiert.
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Shawn Mendes: We keep this love in a photograph
FanfictionKatherine Reed studiert an der NYU Tisch Fotografie und arbeitet nebenbei in dem Fotostudio ihres Onkels. Das „Reed Photography" ist eines der besten Fotostudios in New York und fotografiert unter anderem auch für die Vogue. Als ihr Onkel möchte, da...