23.

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Brian ist irgendwann gegangen. Jetzt sitze ich
wieder in meinem Zimmer. Mit Shawn.
Mein Bauch grummelt vor Hunger, aber irgendwie habe ich keinen Appetit.
Shawn hat scheinbar keine Ahnung was er sagen soll und tigert nur im Zimmer auf und ab. Mir persönlich würde schon ein simples „Es tut mir leid, ich hab die Situation falsch eingeschätzt" reichen, aber das scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen.
Allerdings will ich auch keine Fragen stellen. Er hat komplett überreagiert und ich bin eine Idiotin. Wie kann man so blind sein?
Das ist wirklich eine Sache, die ich auch nicht auf meine Unerfahrenheit schieben kann. Ich bin einfach dumm. Eine Grundschülerin hätte gemerkt, was in Brian vorgeht. Aber ich natürlich nicht. Ich schlage mir die Hände vors Gesicht und stöhne laut und lange auf.
Shawn hält in seinem auf und ab gehen inne und als ich ihn angucke, versucht er, ein Lachen zu verstecken. Mit zusammen gekniffenen Augen sehe ich ihn an. „Da ist nichts dran lustig.", beschwere ich mich.
„Du hast nichts gesagt und trotzdem weiß ich, dass du dich hinterfragst, weil du nicht gemerkt hast das Brian auf dich steht."
Er lacht. Er lacht wirklich darüber. Ich stehe vom Bett auf.
„Ja und du bist ein dummer Idiot, weil du mich einfach dumm anmachst, ohne mich ausreden zu lassen."
Shawn macht einen Schritt auf mich zu. „Vielleicht bin ich dumm, ja, aber zählt das jetzt wirklich noch?", fragt er und kommt noch ein Stückchen näher. Ich mache einen Satz nach hinten.
„Ja, das zählt noch, du bist nämlich auch dumm, weil du Brian geglaubt hast das er nichts von mir will."
Wieder kommt er näher und ich mache einen Schritt nach links, damit ich nicht gegen die Bettkante stoße.
Shawn kratzt sich am Nacken. „Ist es auch dumm von mir, dass ich dir verzeihe das du mich dumm nennst? Und das es mir ehrlich leid tut? Und das ich dich jetzt einfach nur küssen will?"
Scheiße, ich glaube er kann echt Gedanken lesen. Seit ungefähr zwei Sekunden liegt mein Blick nämlich auf seinen dummen Lippen. Dumm, dumm, dumm. Das ist alles so dumm.
„Und warum küsst du mich dann nicht endlich?", bringe ich viel lauter vor als beabsichtigt, aber da dämpft Shawns Mund auch schon meine Worte. Unwillkürlich stöhne ich vor Erleichterung in seinen Mund. Er fängt meine Schallwellen auf und dann spüre ich seine Zunge an meiner und plötzlich ist das alles gar nicht mehr so dumm.
Plötzlich ist alles ganz fürchterlich okay. Ich Presse meinen Körper enger gegen seinen und fahre mit den Händen über seinen Rücken. Seine großen Händen wandern meine Seiten hinunter und er hebt mich hoch. So als würde ich nichts wiegen. Ich glaube ich habe noch nie im Leben so viel empfunden. So viel Zuneigung. Shawn küsst meinen Hals, ich Kralle die Finger in sein Shirt und irgendwie stolpern wir aufs Bett.
Ich muss lachen, als ich so auf ihn falle, aber mein Lachen ebbt ab, als ich Shawn ansehe. Sein Blick ist ganz ernst. Mit der Hand streichelt er meine Wange und hält meinen Blick ganz fest.
„Ich liebe dich, Katie. Ich liebe dich und es tut mir unfassbar leid wie dumm ich bin."
Mir stockt der Atem. „Du liebst mich?"
Vermutlich ist das die denkbar schlechteste Antwort, aber es trifft mich mitten ins Herz und ich weiß nicht, wie ich anders reagieren könnte. Shawn nickt. „Und ich hoffe du kannst mir verzeihen."
„Ich hab dir schon längst verziehen. Ich liebe dich nämlich auch. Das tue ich wirklich. Und ich war eine..."
„Dumme Idiotin? Ich glaube wir waren beide dumm.", unterbricht er mich.
Mit dem Daumen streicht er mir liebevoll über die Unterlippe, was eine Hitze in meinem gesamten Körper entflammen lässt.
„Küss mich...", wispere ich. Und das tut er.
Der Kuss ist so intensiv, dass mir sogar egal ist, das meine Prellung schmerzt. Der Gedanke daran geht so schnell wie er gekommen ist und somit verschwindet auch der Schmerz.
Irgendwann drehen wir uns und ich lande unter ihm. Ein Punkt im unteren Bereich meines Körpers pocht verdächtig und ich kann Shawns Erregung spüren.
Allerdings weiß ich nicht, wie weit wir gegangen wären, denn ein lautstarkes Handy Klingeln unterbricht uns. Genauer gesagt, mein klingeln. Shawn rollt sich schwer atmend und lachend von mir ab und ich schlage mir die Hände vors Gesicht, muss ebenfalls lachen.
„Du musst bestimmt dran gehen.", meint Shawn.
„Und wenn nicht? Wenn wir einfach hierbleiben?"
Ich weiß eigentlich, dass es nur Wunschdenken ist, aber es wäre wirklich schön.
„Auch wenn es richtig dumm ist... aber wir müssen morgen in Stockholm sein und ich habe das Gefühl, das wir unseren Flug verpassen könnten."
Ich richte mich auf und stütze mich hinten auf meinen Armen ab. „Zu dumm.", necke ich unser Gespräch, das noch gar nicht so lange zurück liegt, mir aber so vorkommt, als wäre es schon eine ganze Ewigkeit her.
Schließlich stehe ich auf, aber Shawn zieht mich am Handgelenk auf seinen Schoß.
„Nur noch mal fürs Protokoll... wir sind jetzt zusammen, richtig?"
Ich schaue fest in seine braunen Augen. „Ja."
Eigentlich ist es bescheuert diese Frage zu stellen, schließlich hat er mir bereits gesagt, dass er mich liebt. Und ich habe das erwidert.
Andererseits weiß ich auch nicht, ob es da irgendeine festgelegte Reihenfolge gibt.
Ein richtiges Date hatten wir noch nie und auch sonst ist diese Beziehung glaube ich anders, als andere. Aber sie fühlt sich richtig an. So verdammt richtig.
Erst jetzt merke ich, dass mein Handy wieder stumm ist. Ich raffe mich dazu auf, wenigstens nachzusehen, wer angerufen hat und stehe auf.
„Oh.", meine ich. Es war Adrian.
So langsam drehe ich durch. Was will der denn jetzt?
„Und, wer war das?"
Ich atme schwer aus. „Wirklich, ich kann nichts dafür, dass er ausgerechnet jetzt anruft... weißt du noch der Typ im Fotostudio?"
Shawn mustert mich. „Dein Kommilitone? Mit dem du das Date hattest?"
Erneut seufze ich und nicke. Und dann erzähle ich von dem Kuss auf meiner Abschiedsfeier und das der Streit mich eine ganze Zeit lang beschäftigt hat. Das ich ihn angerufen habe und ausgerechnet eine meiner Freundinnen dran gegangen ist. „Ich weiß nicht, was er jetzt von mir will. Aber ich glaube, ich will es auch gar nicht wissen."
Ich lächele ihn schief an. Meine Antwort scheint die richtige gewesen zu sein.
Und ich bin komplett der Meinung, dass Adrian machen kann was er will. Nichts steht zwischen uns. Bis auf den Kuss, bei dem ich nichts gespürt habe, ist nichts passiert. Und wer weiß, vielleicht haben Adrian und Ashlyn ja auch die nächste große Liebesgeschichte.

Shawn Mendes: We keep this love in a photographWo Geschichten leben. Entdecke jetzt