Ein Treffen

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Hendrik flüsterte in Alexis Ohr. „Du sollst dich schonen, schon vergessen?" „Irgendwer muss doch kochen." Hendrik wollte etwas erwidern. Alexis hatte sich zu ihm umgedreht und sah ihn vorwurfsvoll an. „Und nein, Brot mit Fleisch ist kein Mittagessen." „Setzt dich zumindest auf den Sessel." „Bleib doch einfach hier stehen." Hendrik wusste genau, dass Alexis gerade eines seiner schönen Lächeln lächelte. Er sah Alexis beim Kochen zu. Vorhin hatte Alexis gemeint, eine Gemüsesuppe kochen zu wollen. Hendrik hatte noch ein wenig Gemüse in einem der Regale gefunden. Dann hatte er Alexis geholfen den Topf von der Halterung herunter zu bekommen, mit Wasser zu befüllen und wieder zu befestigen. Es roch gut. Alexis könnte jeden Tag kochen. Für immer.

„Uhmm... stör ich dich? Wie lange sitzt du jetzt noch hier herum?" Glorie war gerade erst aufgestanden und schon nervtötend. „Lass uns einfach los gehen und deine Kollegen suchen. Mir geht es schon wieder besser. Alles Tip Top." Flo war sich nicht sicher. Er konnte Glorie nicht mitnehmen aber auch nicht hierlassen. Was sollten sie tun? „Wie war der Name noch mal?" Er verstand Glorie kaum, anscheinend dachte sie laut nach. „Flo. Ich heiße Flo." Sie murmelte wieder irgendetwas unter ihrem Atem. Glorie war etwas eigen. „Wie wäre es? Du machst dich mit dem Ortungsgerät bewaffnet auf zu diesem Dorf und ich bleib hier und überwache das Schiff." Glorie hatte sich in einen der Sessel geschmissen. Die Arme über dem Kopf verschränkt, sah sie ihn fragend an. „Was sagst?" Flo seufzte. Glorie war schlimmer als Josua. Er würde allein los gehen. „Einverstanden." Glorie grinste. „Siehste, meine Vorschläge sind immer Eins-A." Das einzige Ortungsgerät an Bord war eine schon etwas ältere Ausführung. Jedes Kleidungsstück und viele Bewohner des Hauptschiffes hatten sich Ortungschips einsetzten lassen. Aus Sicherheitsgründen und Situationen wie der, in der sie sich gerade befanden.  Das Einzige Problem mit dieser älteren Ausführung war, dass sie immer nur den nächst näheren Chip ortete. 

Flo ging los.Zweieinhalb Stunden marschierte er durch den Wald. Immer zu dem Weg nach, den ihm das Ortungsgerät vorgab. Flo hörte Stimmen, es hörte sich nach einer größeren Ansammlung an. Das Dorf. Die erste Hütte, die er sah, stand etwas abgelegen. Flo versuchte nicht durch die Fenster gesehen zu werden. Das Ortungsgerät schlug aus. Viel zu laut! Direkt in dieser Hütte sollte sich einer seiner Kameraden befinden. Er schlich sich herum und öffnete ein kleines bisschen die Tür. Gerade genug, um durch zu kommen. „Hendrik, warst du auch auf dem Markt oder nur Jagen?" Die Stimme kam aus einem hinterem Teil des Gebäudes und war Flo bekannt. Der Untere Missionsleiter, Alexis. „Hendrik?" Flo stand angespannt bei der Tür. Schritte kamen Flo näher. Vor ihm stand Alexis, Flo sah ihn erschrocken an. Die Haare waren länger, er trug andere Kleidung. „Flo" „Schön dich zu sehen" er freute sich irgendwie doch seinen Vorgesetzten zu sehen. Hydrangea hatte also doch noch mehr als vier Mitglieder.

 Von draußen hörte Flo schwere Schritte, die Türe wurde schwungvoll auf gemacht. „Ich hab ein Reh gefangen und Gemüse vom Markt hab ich dir auch noch mitgenommen." Flo wollte sich nicht umdrehen. „Danke, Hendrik" Alexis lächelte den Mann hinter ihm an, dieser hatte anscheinend die Anwesenheit von Flo gerade bemerkt. „Wer ist das Alexis?" Der Unterton war drohend, keine falsche Bewegung. „Flo ist einer meiner Kollegen, ich hab dir von Hydrangea erzählt." „Und was will er hier?" Hendrik hatte die Tür geschlossen, das Mitgenommene abgelegt und stellte sich nun neben Alexis. Er schlang seine Arme besitzergreifend um ihn. „Thea und Josua befinden sich in diesem Dorf, ich bin nur hergekommen, um die zwei zu finden. Dich können wir auch wieder mitnehmen, unser Schiff ist flugtauglich." Alexis Blick richtete sich zum Boden, Hendrik sah ihn an. „Würdest du mitkommen?" Flo wollte nicht stören. „Deine Schwester, sie könnte doch auch mitkommen, bitte." Hendrik blieb kurz stumm. „Ich weiß es nicht" Er sah Alexis in die Augen. „Ich weiß es einfach nicht."











Mal schauen, wie es weiter gehen wird.

30 Jahre sind relativWo Geschichten leben. Entdecke jetzt