Langeweile. Seit Stunden war nichts spannendes mehr passiert. Glorie saß oder eher lag schon seit Flo los gegangen war auf dem Boden. Ihr ging es besser. Sie hatte zwar ein paar Prellungen, Schürf- und Schnittwunden aber die Schmerzen waren erträglich. Eigentlich, so fiel es ihr eben auf, waren alle gerade Abenteuer erleben. Nur sie nicht. Glorie verschränkte die Arme. Sie saß hier fest und musste das Schiff überwachen.
Der Sensor des Schiffes meldete sich. Glorie stützte sich auf ihren Ellenbogen ab, um einen besseren Blick auf die Geräte über ihr zu haben. Das könnte spannend werden, ging es ihr durch den Kopf. Voller Elan sprang sie auf und warf sich schwungvoll in einen der Sessel. „Na, dann lass' ma' schaun." Fünf Männerfiguren tauchten auf dem Bildschirm vor ihr auf. Eine kleine Kameradrohne beobachtete sie schon. Glorie summte die Melodie eines Liedes, dessen Text sie nicht mehr kannte. Das war definitiv nicht die Crew der Hydrangea 4. Alle fünf waren mit Äxten bewaffnet und trugen Fellmäntel. Sie sollte sich etwas überlegen.
Hilflose junge Frau? Nein, schlechte Idee. Sehr schlechte Idee. Glorie sah sich die Aufnahmen genauer an. Warte, trug der eine ganz vorne eine Kette mit einem Plastikspielzeug als Anhänger? Glorie lachte, da kam ihr eine Idee. Eine grandiose. Sie musste schmunzeln. War sie nicht genial?
Göttin, sie würde eine Göttin spielen.
Glorie stand auf, sie brauchte ein Kleid. Eine Decke würde reichen. IN einer der Schlafkojen fand sie eine. Sie zog sich aus. Als Göttin würde sie nicht gehen müssen, man würde sie tragen. Glorie wickelte den Stoff in einem kurzen Kleid um sich. Der Alarm schlug aus, die Männer würden gleich vor der Hydrangea 4 stehen. Was für eine Göttin war sie eigentlich? Die der Schönheit? Nein. Der Macht? „Wie wäre es mit Göttin des Ruhmes?" dachte Glorie laut. Ja, das klang gut. Sie würde triumphieren. Glorie kletterte aus dem Schiff heraus. Die Sträucher raschelten, als sich die Männer hindurch kämpften. Wie überaus spannend ging es Glorie durch den Kopf als sie die Entgegenkommenden beobachtete. „Willkommen, ihr Männer." Sie war ganz in ihrem Element. Die Männer hielten in ihren Bewegungen inne. „Beugt euch nieder vor dieser Göttin." Sie reagierten nicht. Glorie streckte ihren rechten Arm aus und ging einen Schritt auf sie zu. Ihr Gesichtsausdruck war ernst. „Ich sagte, beugt euch vor dieser Göttin!" Die Männer fielen sofort auf ihre Knie. „Verzeiht uns, große Göttin." Die Stimme des Mannes zitterte, seine Augen hingen an ihrem Köper. „Euch sei vergeben. Doch sprecht, wie heißt ihr?" Sie sah auf ihre Fingernägel, als würde sie sich nur für diese interessieren. „Damon, Herrin. Und hinter mir sind meine Krieger." Er beugte sich noch tiefer. „Darf ich euch fragen welche Göttin ihr seid?" Glorie sah auf. „Glorie, die Göttin des Ruhmes." Ihre Augen hielten ein gefährliches Funkeln inne. „Würdet ihr uns die Ehre erlauben, euch in unserem Dorf zu begrüßen?", fragte einer der jüngeren Krieger, sein Blick von ihrem Dekolleté gefesselt. Von einem seiner Kollegen bekam er einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Glorie lächelte ihn wissend an. „Gerne, wenn ihr meine göttlichen Beine vor dem harten Untergrund schont." Innerlich lag sie lachend am Boden. „Mein Gefährt ist leider nur für große Strecken sinnvoll." Glorie zeigte auf die Hydrangea 4. „Wir tragen euch, Göttin." Wieder der junge Krieger. „Oh, wie zuvorkommend." Elegant mit den Hüften schwingend, ging sie über das Gras der Lichtung auf die Männer zu. Glorie zeigte auf Damon. „Dann zeigt mir euer Dorf, Krieger."
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30 Jahre sind relativ
Science FictionDer Kapitän sah durch das große Fenster aus seinem Büro hinaus. Der Kurs war gesetzt. Zur Erde. Er würde zurückkehren. Sonnensysteme zogen an ihnen vorbei, das Hauptschiff durchquerte die Milchstraße. "Wie lange brauchen wir noch Sina?" "Zwei Tage...