Bei Nacht

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Thea starrte jetzt schon seit Stunden an die Lehmwand vor ihr. Ein kleines Fenster, zu klein, um daraus zu fliehen ließ Licht herein. Die Matratze, auf der sie saß, war mit getrocknetem Gras gefüllt. Sie hatte nachgeschaut. Der Boden war aus Steinplatten, der Sessel neben der Tür unbequem. Das Schloss klackte, als die Tür geöffnet wurde. Djana streckte ihren Kopf herein. „Ich habe Essen und Wasser." „Danke." Thea starrte weiter die Wand an. Djana stand betreten an der Tür. „Ich könnte versuchen, dir und deinem Freund zu helfen." Der Lehm hatte verschiedene Farbtöne. „Aha" Djana stellte den Holzteller vor Thea ab. „Meine Mutter hat in diesem Dorf viel Einfluss. Ich werde sie fragen" Djana reichte Thea den Krug Wasser, ihr Ärmel rutschte hoch. Ruckartig zog sie ihn wieder hinunter. „Bis später." Die Tür fiel zu. Thea stellte den Krug auf den Boden. Das Licht, das durch das Fenster kam, wurde langsam weniger. Gerne wäre sie jetzt wieder auf dem Hauptschiff. Sie würde den ganzen Tag im Hangar 2 bei ihrem Raumschiff verbringen. Dann Essen kaufen und in ihr kleines Apartment gehen. Serien schauen, am besten mit Freunden. 

Es war dunkel im Raum. Leises Knarren war zu hören, ein Lichtstrahl fiel auf Thea. „Pst, Thea, pst." Thea blickte von der dunklen Wand auf. „Komm schon Thea." Djana, Thea sah sie an. „Was ist Djana?" „Keine Zeit! Komm wir schleichen uns zu deinem Freund Josua." Langsam stand Thea auf. Djana führte sie zur nächsten Tür. In einer ihrer Hände hielt Djana eine kleine Kerze. Gerade groß genug, um genügend Licht zu spenden. Djana gab Thea die Kerze, um mit einem Schlüssel das Türschloss zu öffnen. Es klickte. Behutsam schob sie die Türe auf. 

Thea schlich in den Raum. Josua ignorierte das Licht der Kerze. Thea sah, wie er einfach nur die Decke anstarrte. Der Raum war so eingerichtet wie der ihre. „Josua!" Thea versuchte ihre Stimme leise zu halten. „Geht weg! Ihr seid nur Einbildungen. Geht weg!" Josua starrte weiter auf die Decke. So lange waren sie nun auch nicht eingesperrt gewesen, dachte Thea. „Josua, reiß dich zusammen. Du Idiot!" Josua fing an zu Grinsen. „immer doch meine Liebste." „Josua!" Er schaute sie an. „Ich bin gut im Verrückt spielen, oder?" Josua lachte leise und streckte seine Arme aus. „Umarmung?" Mit den Augen rollend umarmte Thea Josua. 

Djana stand immer noch in der Tür und beobachtete sie. Sollte Djana denken, was sie wollte.

30 Jahre sind relativWo Geschichten leben. Entdecke jetzt