Thea konnte es nicht glauben, Glorie war wirklich hier aufgetaucht. Als sie aufgewacht war hatte sie gedacht, das alles wäre ein Traum gewesen. Bis sie Glorie in dem Sessel schlafen gesehen hatte mit den vielen Körben um sie herum. Josua schlief in einem anderen Sessel, seine Position sah nicht bequem aus und er schnarchte. Sie würde ihn am liebsten wecken. Beide schliefen immer noch obwohl es schon hell war. Die Tür knarzte etwas als sich Djana hereinschob. „Djana was machst du hier?" „Ich war heute bei meinem Bruder." Sie sah durch den Raum. „Wir sollten die beiden auch wecken. Bei meinem Bruder habe ich nämlich zwei Personen kennen gelernt, die euch wahrscheinlich auch bekannt sind." Thea war aufgestanden und versuchte, die Betonung lag hierbei auf versuchte, Josua durch rütteln zu wecken. Kurzerhand tauchte Thea ihre Hand in den Wasserkrug und hielt die nasse Hand an Josuas Nacken. Er beschwerte sich etwas im Halbschlaf ehe er ganz aufwachte. „Josua, steh auf!" Djana hatte Glorie schon wach bekommen. „Bin munter, bin munter." Josua rieb sich verschlafen die Augen. „Es sind alle munter?" Jeder der drei gab ein „Ja" von sich. „Also ich habe heute meinen Bruder besucht, früh morgens. Bei ihm habe ich einen jungen Mann namens Alexis kennen gelernt." Glorie schnappte nach Luft. „Missionsleiter Alexis lebt?" Thea wusste nicht ganz was sie von Glories Reaktion halten sollte. „Ja, mein Bruder hat ihn aus dem Wald gerettet. Und dann ist noch ein Flo aufgekreuzt. Er sucht nach euch allen." Thea und Josua sahen sich an. „Flo, Alexis und Hendrik meinten, dass es wahrscheinlich am Besten wäre heute mit der Hydrangea 4 abzureisen. Deshalb bin ich hier." Hendrik? Vermutlich Djanas Bruder. „Wie wollen sie das anstellen?" Josua war neugierig. „Flo und Alexis werden zur Hydrangea zurückkehren und alles startklar machen, was auch immer das heißt. Hendrik und ich werden euch begleiten." „Das trifft sich gut. Wir haben vor nach dem wir unsere Entscheidung verkündet haben, das Dorf ebenfalls zu verlassen." Thea fand Glories Plan nun doch nicht mehr so dumm. „Ich werde wieder zu meinem Bruder gehen. Wir sehen uns dann später." Und schon war Djana wieder aus dem Raum verschwunden. Es war ruhig. Glorie war über die letzten Stunden des gestrigen Tages so nervig Mitteilungsbedürftig gewesen. Die plötzliche Ruhe passte damit nicht zusammen. Josua war auch leise. Er schlief wieder, hoffentlich würde er nicht wieder anfangen zu schnarchen.
-----
Djana brauchte nicht lange, um zur Hütte zurück zu kehren. Alexis hätte sich fast schon gewünscht, dass sie länger gebraucht hätte. Sie gab ihnen Bescheid, dass die anderen von ihrem Plan wussten und mitmachen würden. Flo und er würden jetzt gleich zur Hydrangea 4 aufbrechen müssen. Alexis wollte nicht wirklich, er hatte ein schlechtes Gefühl. Hendrik las seine Sorgen scheinbar aus seinem Gesichtsausdruck ab. „Es wird alles funktionieren." Bevor sie die Hütte verließen, die Alexis inzwischen doch liebgewonnen hatte, hielt ihn Hendrik noch einmal zurück. „Wir sehen uns." Alexis fühlte sich enttäuscht, als hätte er etwas anderes erwartet. Die Enttäuschung wich aber sofort Freude. Hendrik drückte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.
Gemeinsam schlichen sich Flo und er aus der Hütte in den Wald. Schnellen Schrittes machten sie sich auf den Weg, sie brauchten nicht lange. Die Hydrangea stand dort, wo Flo gesagt hatte, dass sie stünde. Sie beide kletterten hinein und Alexis konzentrierte sich nur noch auf eines: Das Schiff klar zum Abheben von der Erde zu machen. Flo neben ihm ging die Gräte durch und testete ob alle noch funktionierten. Alexis kümmerte sich um den Kontakt zum Hauptschiff. Er hatte den Holographen schon vor einigen Sekunden betätigt. Allerdings war die Verbindung so schlecht, dass es etwas länger dauerte, bis sich etwas tat. Sein Vorgesetzter erschien vor ihm. „Alexis! Schön von dich zu sehen. Wo warst du? Die Crew von Hydrangea 4 hat sich zuletzt mit einer kleinen Textnachricht gemeldet, als sie deine Kollegin Glorie gefunden haben." „Derzeit geht es bei uns etwas drunter und drüber. Wir werden in den nächsten Stunden wieder von der Erde abheben. Beim Hauptschiff angekommen werde ich dich über alles informieren. Aber gerade haben wir hier einfach keine Zeit dazu." Der Entdeckersektionsleiter setzte sich auf seinen Sessel. „Also werden wir die Hydrangea innerhalb der nächsten Stunden wieder auf dem Hauptschiff begrüßen dürfen?" „Ja." Alexis verabschiedete sich noch von seinem Vorgesetzten ehe er das Hologramm beendete. Flo gab ihm ein Daumen hoch. Das Raumschiff war startklar. Sie mussten nur noch auf die anderen warten.
DU LIEST GERADE
30 Jahre sind relativ
Science FictionDer Kapitän sah durch das große Fenster aus seinem Büro hinaus. Der Kurs war gesetzt. Zur Erde. Er würde zurückkehren. Sonnensysteme zogen an ihnen vorbei, das Hauptschiff durchquerte die Milchstraße. "Wie lange brauchen wir noch Sina?" "Zwei Tage...