Thea und Flo unterhielten sich leise, sie warteten. Glorie war vor einigen Minuten aus dem Raum verschwunden, mit der Begründung die Verkündung zu starten. Thea traute ihr nicht so ganz. Die Tür ging auf, Glorie kam wieder mit Djana im Schlepptau. „Es geht los." Josua stand vor Thea auf. Fast stolperte er über seine Füße. Sie folgten Djana aus dem Haus hinaus, auf den Platz davor. Thea sah zum ersten Mal das Dorf. Lehmhütten mit Holz oder Ziegeldächern standen um den Platz herum. Etwas weiter hinten konnte sie Stände mit Essen und allerlei Dingen erkennen. Vor der steinernen Bühne, auf die sie geführt wurden, standen Musiker. Sie musizierten auf Flaschen. Plastikflaschen, die ihrem Aussehen zumute, schon lange auf diesem Planeten herum gelegen haben müssen. Der Platz füllte sich immer mehr. Es schien sich herum gesprochen zu haben, dass die Götter auf hier waren. Thea sah Djana sich etwas hinter der Bühne neben einen großen Mann stellen. Er sah ihr ähnlich, wahrscheinlich war das Hendrik, ihr Bruder. Sein Gesicht war angespannt. Er trug einen Sack über der Schulter und eine Axt am Gürtel. Glorie hatte ihre Arme ausgestreckt und die Menschen knieten sich vor ihnen nieder. Thea sah ein gefährliches Glitzern. „Bewohner dieses Dorfes, eurer Dorf wurde einer Prüfung der Götter unterzogen." Glorie ließ ihre Hände fallen, die Masse stand wieder auf. Thea sah, wie sie ihre Hände hinter ihren Rücken hielt. Josua schien nichts zu bemerken. „Diese Götter," Glorie zeigte auf Thea und Josua. „Haben kein gutes Wort über euch verloren. Doch dies mag eher daran liegen, dass sie als Götter ihres Amtes enthoben wurden. Was ich leider erst erfahren habe, nachdem ich mich mit ihnen abgegeben habe." Thea wurde unruhig, das würde nicht gut für sie und Josua ausgehen. Auch Josua konnte man das Unwohlsein ansehen. Rufe wurden lauter. „Mir wurde geraten sie los zu werden und ihr werdet den Respekt der Götter bekommen. Ich werde hier in diesem Dorf bleiben, als Zeichen unserer Dankbarkeit." Thea sah wie Glorie ein Handzeichen gab, aus dem Augenwinkel konnte sie bewaffnete Männer auf sie zu gehen sehen. Thea sah zu Djana, die immer noch neben ihrem Bruder stand. Sie würden jetzt laufen müssen. Thea stieß Josua leicht mit dem Ellenbogen an. Er blickte zu ihr, Thea zeigte mit ihren Augen von den Bewaffneten zu Djana und Hendrik. Josua nickte unauffällig. Glorie schien von ihrer Interaktion nichts mitbekommen zu haben. Sie sonnte sich in den zustimmenden Rufen der Dorfbewohner. Als die Männer wieder einmal von der Masse eingebremst wurden, sprangen Thea und Josua von der Bühne. Sie rannten auf Djana und Hendrik zu.„Fangt sie!!" Glorie schrie ihnen nach. Zu viert rannten sie durch das Dorf auf den Wald zu, hinter ihnen die bewaffneten Männer. Josua warf immer wieder Fässer, die auf ihrem Weg standen, um. Hendrik lief ganz vorne und wies ihnen den Weg zum Wald. Kurz bevor sie das Dorf verließen, sprang von links einer der Männer hervor. „Du hilfst diesen verstoßenen Göttern, Hendrik?" Hendrik parierte den Schlag der Axt mit seiner eigenen. „Lauft!" Thea blickte kurz nach hinten. Ihre Verfolger waren ihnen dicht auf den Fersen. Djana wurde langsamer, sie wollte ihren Bruder nicht zurücklassen. „Nicht stehen bleiben!" Josua riss Djana am Handgelenk mit. Sie rannten durch den Wald. Thea musste darauf achten über keine Wurzeln zu stolpern. Sie liefen einfach gerade aus. Flo hatte Djana den Weg zum Schiff beschrieben, ansonsten wären sie verloren. Irgendwann auf ihrem Weg hatten sie ihre Verfolger abgehängt. Jedenfalls waren sie zwischen den Bäumen nicht mehr zu sehen. Geschafft erreichten Thea, Josua und Djana die Lichtung, auf der die Hydrangea 4 stand. Sie liefen auf das Schiff zu und kletterten hinein. Djana setzte sich sofort auf den Boden und bewegte sich kein kleines Bisschen mehr. Auch Thea und Josua ließen sich schwer atmend auf dem Boden nieder. „Wo ist Hendrik?!" Thea sah auf. Alexis stand vor ihnen mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck. Djana sah nun auch auf. „Es tut uns leid." Alexis Gesicht wiederspiegelte Schmerz. Thea konnte erkennen, dass er mit dem Zurück bleiben von Hendrik, jemanden Geliebten verloren hatte. Alexis ließ sich neben ihnen am Boden der Hydrangea 4 fallen. Er wiegte sich selbst vor und zurück um sich zu beruhigen, auch Flo kam aus dem Cockpit.
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30 Jahre sind relativ
Science FictionDer Kapitän sah durch das große Fenster aus seinem Büro hinaus. Der Kurs war gesetzt. Zur Erde. Er würde zurückkehren. Sonnensysteme zogen an ihnen vorbei, das Hauptschiff durchquerte die Milchstraße. "Wie lange brauchen wir noch Sina?" "Zwei Tage...