Er war tot, warum war er also hier? Fragte er sich, als er durch den dunklen Wald lief. Als er das Edo Tensei aufgelöst hatte, war sein Körper zerfallen. Ein letztes Aufbäumen von Chakra hatte es ihm ermöglicht, seinen Bruder ein letztes Mal wirklich Lebewohl zu sagen. Ein Chakra, was er jetzt wo er darüber nachdachte nicht seins war. Doch seine Seele war bereit gewesen hinüber zu gehen, was war also geschehen? Er hatte doch seinen Frieden gefunden oder nicht? War das hier vielleicht in Jashins Namen, seine persönliche Hölle? Aber wenn er wirklich tot war, warum konnte er dann immer noch seinen schmerzenden Körper spüren? Sein Sharingan war nutzlos und er hatte eine Art trüben Schleier vor den Augen.
Immer weiter voran stolpernd, kam er als langsam die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke brachen ein einem Steintor an, dass er, ohne es sich genauer betrachten zu müssen wiedererkannte. Ohne Orientierung war er bis zu diesem ihm verhassten Ort gelaufen. Der Ort, an dem er seine schlimmste Tat begangen hatte. Ein Ort, den er schon sehr lange nicht mehr als zuhause betrachten konnte. Es war ein Ort des Grauens für ihn, weil die Erinnerungen ihn tief hinab in die Dunkelheit zogen.
Er war tatsächlich in seiner eigenen persönlichen Hölle. Als eine ihm bekannte Gestalt sich vor ihn stellte und mit Entsetzen Blicken durchbohrte. Angst breitete sich in seinem Körper strahlenförmig wie die Schmerzen die seinen Leib traktierten aus.
Das durfte nicht wahr sein, kam ihm der Gedanke, während er nicht länger den Schmerz hinter einer gefühlskalten Maske wegsperrte. Er konnte einfach nicht mehr. Seine Beine knickten unter seinem Körper weg und er sackte auf die Knie. Etwas Nasses ran über sein Gesicht und er bekam keine Luft.
Er durfte nicht hier bei ihm sein, schrie seine innere Stimme, denn seine richtige blieb ihm versagt. Es fühlte sich für ihn alles so unglaublich sinnlos an, als er die Augen schloss und sich einfach in die Dunkelheit fallen ließ.
Er war tot und Sasuke war ebenfalls hier. Also schlussfolgerte er, bevor auch seine Gedanken verstummten, dass der Krieg vorbei war, sein Bruder, wie auch der Rest seiner Familie und seines Clans tot waren und er bis zum Ende der Zeit, in seinen Qualen gefangen war.
Reiko's Sicht:
Schon von klein auf immer nur Rei gerufen, wuchs das Kind von Seefahrern des Feuerreiches wohlbehütet auf hoher See auf, wo sie ruhelos die verschiedensten Länder bereiste, immer wieder neues dazu lernte und anschließend weiter segelte mit ihren Eltern. Doch nach einer gewissen Zeit, nach ihren 21 Geburtstagen, wurde ihr klar, dass sie so viele Freunde die sie auch hatte, im Grunde einsam war. Sie konnte nie für langfristige Zeit Beziehungen knüpfen und sich ein Leben aufbauen, geschweige denn einen schulischen Abschluss machen, da dies voraussetzte länger als 3 Monate an einem Ort zu verbringen.
Doch leider sahen ihre Eltern es ganz anders. Sie behaupteten immer, dass wenn jemand sie wirklich lieben würde, würde dieser, ohne zu zögern alles aufgeben und mit ihr auf die unendliche Reise gehen. Sie wusste, dass ihre Eltern nicht ganz Unrecht hatten, doch war es genau dass, was sie eben nicht wollte.
Sie wollte niemanden aus seiner Umgebung reisen, dafür sorgen, dass diese Person nie wieder seine Freunde sehen würde oder noch schlimmer seine Familie wegen ihr. Wenn sie jemanden liebte, das wusste sie, musste sie auch bereit sein, diese Person gehen zu lassen.
Kein Ultimatum sollte man jemanden stellen, den man wirklich liebte.
Also zog sie in die Welt hinaus, mit einem klaren Ziel. Kein Unwetter und kein Wellenschlag, würde sie von ihrem Kurs abbringen. Ein Kurs der zurück zu ihren Wurzeln führte und somit in einen Neuanfang.
Monate war sie unterwegs, bis sie endlich in den Hafen einfuhr, der sie zurück ans Land brachte, wo sie tiefer ins Landesinnere einkehren würde, in einer Welt, die sie nur ein einziges Mal als Kind gesehen hatte.
In eine Welt, die voller Shinobi und Chakra und Jutsus war, die sie in der restlichen Welt, so noch nicht Kennenlernen durfte. Hier würde sie bleiben, ihren Abschluss machen und vielleicht eines schönen Tages auch beerdigt werden. Doch zunächst einmal musste sie den Weg zu diesem Ort, den sie ein einziges Mal in ferner Vergangenheit bereist hatte wiederfinden, ohne sich auf dieser gigantischen Landmasse zu verirren.
DU LIEST GERADE
Itachi FF -Was wäre wenn- ✔
FanfictionDie Vergangenheit bestimmt seine Zukunft. Kann der Uchiha damit umgehen? Was wäre wenn Itachi eine zweite Chance bekäme und sich verliebt? Kann er seine Gefühle einem anderen Menschen mitteilen? Kann ein Uchiha glücklich werden?