Vom kurzem erwachen und rosa Plüschhasen

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Itachi's Sicht Gegenwart:

Er erwachte kurz aus seinen tiefen Schlaf und der Schmerz seines Körpers hüllte ihn ein, als sein Verstand wieder in die Gegenwart eintauchte.

Einzelne Tränen verließen dabei seine Augenwinkel und ein leises Schluchzen verließ seine Kehle. Nur langsam konnte er die Augen öffnen und das weiße Zimmer in das er lag begutachten.

Weiße Decken, weiße Wände, weiße Lacken, weißes Licht. Alles war weiß und steril. Es wirkte kalt und lieblos. Erneut glitten seine Gedanken zurück in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der er noch alles hatte, in der er sogar liebte. Ein weiteres Mal erschien das Bild des kleinen Mädchens vor seinen Augen, wie sie ihn einfach nur ansah, als er auf einmal wieder in die Realität geholt wurde, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.

Nur mit Mühe konnte er seinen schwerfälligen Kopf in diese Richtung drehen. Eine Stimme, die durch Watte zugehen schien, drang an sein Ohr und wirkte vertraut, doch sein Blick war zu glasig, um scharfe Konturen zu erkennen, und so blickte er die Person einfach nur stumm an und versuchte seine Sicht mit purer Willenskraft zu klären, was ihn jedoch nicht gelang. Erst als die Gestalt vor ihm sich zu ihm herunterbeugte und in den Arm nahm, konnte er anhand des Geruches erkennen, wer ihn festhielt und der Schmerz in seinem Körper konzentrierte sich in der Brustgegend, genau an der Stelle wo sich sein Herz befand. Unkontrollierbar liefen ihm heiße nasse Spuren über die Wangen, die von den salzigen Tränen, die er vergoss, gezogen wurden.

Er war nicht Tod, er lebte und mit ihm auch Sasuke, dessen unverkennbaren Geruch er für sich selbst abgespeichert hatte.

Langsam bekam er nach dieser Erkenntnis keine Luft mehr und sosehr er seinen Körper dazu zwingen wollte, sich wie ein ertrinkender an seinen Bruder festzuhalten, gehorchte dieser einfach nicht, stattdessen tanzten vereinzelte Punkte vor seinen Augen und zogen ihn erneut hinab in die Schwärze und damit zurück in die Vergangenheit.

Itachi's Sicht Vergangenheit:

Es waren Tage vergangen und ein Fest zum Jahreszeitenwechsel fand statt. Er befand sich alleine mit seinem kleinen Bruder dort und sah sich die vielen Stände an, als ihm schon die dunkelblonde Mähne eines Mädchens auffiel. Ohne groß darüber nachzudenken, gesellte er sich zu ihr um den Stand genauer betrachten zu können an, dem sie stand.

Unschuldig sah sie die Stofftiere mit ihren großen braunen Augen an und er hätte sich beinahe in ihnen verloren, als sein kleiner Bruder Sasuke, den er mit einem Tuch vor seiner Brust festgebunden hatte, leise zu Wimmern anfing.

Nicht damit rechnend, dass ihm jemand mit dem weinenden kleinen Jungen behilflich war. Umso überraschter war er, als er ein leises Summen an seinem Ohr vernahm und eine kleine zierliche Hand über das Köpfchen seines Bruders strich, während der Blick der Person, der Blick des Mädchens sich auf einem rosa Hasen richtete, der ungemein dem Häschen auf ihrer Haarspange glich.

Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in seiner Magengegend aus. Praktisch automatisch, zuckten seine Finger zu seiner Ninja-Werkzeugtasche, in denen er Schuriken aufbewahrte, doch er konnte sich gerade noch rechtzeitig beherrschen nichts Dummes damit anzustellen. Stattdessen drückte er sich an dem kleinen Mädchen vorbei, das bis dato noch Sasukes Kopf getätschelt hatte, was dem kleinen zugefallen schien und bezahlte wie jeder andere auch, die drei Schuriken, die man für die Stofftiere bei dieser Wurfbude ins Schwarze treffen musste.

Schneller als der Budenbesitzer reagieren konnte, versenkte er bereits alle Drei in die kleine Zielscheibe vor sich und hatte somit freie Auswahl.

Natürlich entschied er sich für den rosa Plüschhasen, den er kommentarlos dem kleinen Mädchen in die Hand drückte, das augenblicklich rot anlief und ihm dann das schönste Lächeln, was er je zuvor gesehen hatte, zuwarf.

Während sein Herz in dem Moment drohte aus seiner Brust zu springen, kam sie ihn immer näher und auch er nahm immer mehr die Farbe einer Tomate an.

Als sich dann auch noch ihre Lippen auf seine Wangen legten, viel die Maske, die der Ushiha schon früh gelernt hatte aufzusetzen. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und die Wärme, die sich in ihm ausbreitete, schien endlos.

War das Glück? Fragte er sich etwas später, als er mit seinem Bruder wieder heimkehrte, natürlich nach dem er mit dem Mädchen Hand in Hand sich weiter die Stände betrachtet hatte, bis die Sonne drohte unterzugehen und der stählerne Fels von Riese, der ihr Vater war, auf dem Platz erschienen war.

Nur ihre Wärme, die er immer noch zu spüren schien, schien ihn zu begleiten, als er das Uchiha-Viertel betrat und die kalten Augen seines Vaters, die über alles Wachten ihn in der Realität wieder willkommen hießen.

Itachi FF -Was wäre wenn- ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt