Kapitel 3 || Die Brücke

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POV Maudado

Ich machte meine Augen auf und alles war dunkel. Nur ein paar, in mein Zimmer scheinenden, Mondlichtstrahlen erhellten den Raum. Ich musste wohl eingeschlafen sein, na klar ich bin ja noch immer hundemüde. Verschlafen sah ich auf mein Handydisplay welches hell aufleuchtete und mich für einen kurzen Moment stark blendete. Ich hatte.. einen Anruf von Micha? Und noch 10 Nachrichten?! Scheiße, nein, so fing es damals auch an.. nein, das darf nicht sein. Ich entsperrte mein Handy und rief sofort Michael an. Vergebens. Es war ja auch 2:36, ich Blödmann, er wird wahrscheinlich einfach nur schlafen. Erst jetzt kam mir der Gedanke, dass ich die Nachrichten lesen sollte.

Micha❤️:
-Kleiner?
[19:45]
-Hey heb bitte ab..
[20:01]
-Ich mach mir Sorgen. :/
[20:27]
-Nerv ich eh nicht?
[21:02]
-Vermutlich schon..
[21:34]
-Tut mir leid ich wollte nicht stören..
[22:00]
-Du schläfst einfach nur.. richtig?
[23:12]
-Egal was ist.. ich hab dich gern. Merk dir das!
[00:47]
-{Nachricht wurde gelöscht}
[01:33]
-{Nachricht wurde gelöscht}
[1:36]

Als ich sah, dass die letzten Nachrichten gelöscht wurden, hatte ich das Gefühl, mein Magen drehte sich förmlich um. „Nein.. Micha..", schluchzte ich leise und sofort schossen mir Tränen in die Augen. Es war alles wie vor exakt 2 Jahren.. es war komplett gleich. Vor exakt 2 Jahren, am 13. Juni 2017 um 3:55, stand Micha auf der Brücke und wollte springen.

POV Zombey:

Ich wusste schon wieder nicht wohin mit mir. Zuerst noch eine Panikattacke und jetzt hab ich schon wieder die Kontrolle über meine Handlungen verloren. Exakt wie vor 2 Jahren. Warum es wieder passierte konnte ich nicht sagen, ich konnte nur mit meinem Unterbewusstsein hoffen, dass meine Rettung wieder in letzter Sekunde kommt. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt, wie man so schön sagt. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich schon lange keine Hoffnung mehr in mir, ich fühlte mich nur leer und unnütz. Doch ich hatte Maudado und Chessie, naja jetzt nur mehr Maudado, Chessie hat sich nach dem Vorfall von mir getrennt. Klar war es ein Schockmoment, aber ich hatte es sowieso schon geahnt und ich hatte eigentlich selbst auch vor die Beziehung zu beenden.

In meinen Gedanken versunken merkte ich nicht mal, dass es schon 3:40 war und ich am Anfang der Brücke stand, mit der Brücke meinte ich die, die schon immer eine große Rolle in meinem Leben spielte. Von dieser Brücke hatte sich mein älterer Bruder schon gestürzt. Ich hatte das Bedürfnis, es ihm gleich zu machen. Schon seit Jahren. Ich konnte ihm nicht helfen. Ich war schwach, was rede ich von war? Ich bin schwach. Zu schwach um mir helfen zu lassen. Zu schwach um jemanden von meinen Ängsten zu erzählen. Zu schwach um jemanden von dem Vorfall mit meinem Bruder zu erzählen.

Toll, jetzt war es schon 3:53 und ich stand am höchsten Punkt der Brücke, genau wie mein Bruder damals und ich auch. Ich kletterte über das Gerüst, welches dort befestigt war. Von wegen „Zum Schutz der Menschheit", es war sehr, sehr einfach zu überwinden. Ich überlegte noch einen kurzen Moment, ob das wirklich die Lösung ist. Die Lösung für all meine Probleme. Na klar ist sie das. Wenn man tod ist, hat man keine Sorgen mehr!

Als die Uhr 3:55 anzeigte, waren dies meine letzten Gedanken bevor ich das Gerüst losließ..
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Ich bin nicht 100% zufrieden mit dem Kapitel, aber ich poste es trotzdem. Vielleicht werd ich es irgendwann mal überarbeiten (^-^)

Wie du alles verändert hattest.. ||Zomdado FF||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt