Kapitel 14 || Visionen

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POV Zombey:

Maurice sah schrecklich gequält aus. Wieso musste er so sehr leiden? Nur, weil er eine andere Meinung zum Seelenkonsum vertritt, als andere seiner ehemaligen Familie? Für mich ergab in diesem Moment nichts Sinn. Ich merkte einzig und allein, dass meine Atmung immer schwerfälliger wurde und mein Gewicht sich immer belastender anfühlte. Ein weiteres Mal musste ich mich übergeben. Wieder roch es erbärmlich. Mit jedem Atemzug fühlte ich mich benommener und eventuell fiel ich auch für kurze, jedoch immer länger werdende, Momente in Ohnmacht. In meiner ersten, etwas längeren Periode der Ohnmacht hatte ich eine komische Vision.

Ich bin auf der Brücke. Mein Bruder Paluten neben mir. Wir beide haben keinen Grund uns unser Leben zu nehmen. Wir beide sind einfach glücklich und spazieren über die Brücke. Er sagte mir vorhin nur, dass er mir etwas wichtiges sagen will, während wir unseren Spaziergang fortführen. Also fängt er schließlich an zu reden: „Micha, du weißt, dass wir beide nur den gleichen Vater haben, richtig?" „Richtig." „Also, dieser hatte jedoch ein großes Geheimnis, welches er uns beiden vererbt hat." „Welches?" „Wir sind nicht die, die wir vorgeben zu sein. Wir sind-"

Ich wurde aus meiner Ohnmacht geweckt mit einem kalten Eimer Wasser über den Kopf. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich diesen angeblichen Manu an. Der Paluten aus meiner Vision wollte mir scheinbar etwas wichtiges mitteilen und jetzt, im wichtigsten Moment, zerstörte dieser Manu alles. Wie zuvor auch schon, als er Maurice mit Wasser überschüttet hatte, als er gerade dieses Seelen Ritual durchführen wollte. Manu musste wohl einen Reflex oder Instinkt fürs Zerstören von Momenten haben, weil das alles konnte doch kein Zufall sein, oder?

Manu schnippte mit seinen Fingern vor meinen Augen. Er sah mir in die Augen und erst jetzt erkannte ich, dass seine Augen grün wie Smaragde waren. Dieser Grünton brachte Kälte in seine Augen, was einem einen Schauer über den Rücken jagen konnte, was bei mir der Fall war. „Gut. Wieder bei Bewusstsein.", grummelte Manu mit einer sehr tiefen Stimmlage, die mich fragen ließ, ob er diesen Satz als Frage oder Aussage rüberkommen lassen wollte. Ich entschied mich, ihm nicht zu antworten. Es wäre wahrscheinlich sowieso nur eine Aussage gewesen. Manu brach nun den Blickkontakt zu mir ab und ging aus dem Raum. Realisiert hatte ich meine Umgebung noch immer nicht, jedoch Maurice fragte mich: „Micha, geht's wieder?" Ein leicht verwirrtes Nicken entkam mir, woraufhin Maurice einen seiner Mundwinkel hochzog, genauso wie die darüberliegende Augenbraue. Er sah besorgt aus.

POV Maudado:

Ein wenig schmunzeln musste ich schon, einfach nur weil Micha so verwirrt war. „Maurice! Komm auf andere Gedanken! Micha und du müssen hier schnell rauskommen, sonst wird Micha hier noch sterben!", ermahnte mich mein Unterbewusstsein. Es war ja im Recht, jedoch war alles nicht so einfach, wie man es sich vorstellen konnte. Meine Schmerzen waren nicht gerade besser geworden, jedoch machte ich mir mehr Sorgen um Micha, da er derjenige war, der hier nicht mehr länger überleben könnte. Er hatte sich mittlerweile schon mehrmals übergeben und war auch schon in Ohnmacht gefallen. Es stand nicht sehr gut um ihn, um ehrlich zu sein. Wenn er sterben würde, hätten meine Eltern aber keinen Grund mehr, mich auch am Leben zu lassen. Sie wissen wahrscheinlich nur zu gut, dass Micha mein Lebenssinn war und ich ohne ihn sowieso keinen Grund zum leben hatte.

„Streng dein Gehirn an Maurice! Es muss eine Lösung geben, um hier rauszukommen.", sprach ich zu mir in meinen Gedanken während ich zu Boden sah. Ich musste das Ritual um Michas Seelen jetzt durchführen, sonst würden wir keine Chance haben, es noch jemals durchzuführen und dadurch eventuell zu entkommen. Also sah ich zu Micha, in seine saphirblauen Augen und sprach: „Micha, jetzt oder nie. Wir müssen dieses Ritual noch jetzt durchführen, ehe du nochmal bewusstlos wirst, sonst können wir alles vergessen, was wir geplant haben." Er sah mich an und nickte, als würde er die Situation auch so sehen. Ich sah ihn mit ernsten Blick an und quittierte: „Also bist du bereit für unsere eventuell letzte Aktion gemeinsam?" Er verzog sein Gesicht keinen Millimeter und sagte nickend: „Ja, für uns." Ich nickte noch ein letztes Mal abschließend ehe ich wieder meine Augen schloss und zu Boden sah, um in völlige Konzentration zu gelangen.

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Ach, ich mag meine Cuts sehr xD
Auch egal, Tschö mit ö :3

Wie du alles verändert hattest.. ||Zomdado FF||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt