OS Chan

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CHAN

Stressigster Tag meines Lebens. Das war mein erster Gedanke, als ich nach acht Stunden Schule endlich wieder zu Hause war. Na ja, als ich beim zu Hause meines Freundes Chan ankam. Chan und ich sind mittlerweile schon über ein halbes Jahr zusammen und ich gehe des Öfteren zu ihm, wenn die Schule vorbei ist. Und einer dieser Tage war es. Erschöpft ging ich also ins Haus, zog mir meine Jacke und meine Schuhe aus. Meinen schweren Ranzen voller unnötiger Bücher warf ich in die weiteste Ecke, die von mir entfernt war und schon war ich in diesem Moment unendlich glücklich, dass es Freitag war. In der letzten Zeit war es einfach viel zu viel für mich und der ganze Schulkram belastete mich zutiefst. Doch als ich Chans stimme hörte, änderte sich meine Stimmung komplett. Ich ging mit einem Lächeln durch den Flur und hörte Chan schon von Weitem. Mein Freund war schon immer von der Musik begeistert und hatte immer ein Talent zum Singen, Rappen, Tanzen oder für irgendwelche anderen Sachen, die auch nur einen Hauch mit der Musik zu tun hatten. Und seit einigen Monaten ging sein Traum in Erfüllung und er ist mit seinen besten Freunden in der Schulband. Und ich kann einfach nicht anders, als immer wieder damit zu prahlen, wie gut Chan doch ist. Es macht mich so froh, ihn glücklich zu sehen, wenn er über die Jungs und ihre Arbeit redet. Doch er persönlich möchte es mir ja nicht glauben, wie talentiert er wirklich ist. Jedenfalls ging ich in die Richtung, aus der Chans Stimme kam. Er war, wie es mir schon irgendwie klar war, in seinem Zimmer, saß an seinem Schreibtisch, auf welchem sich schon mehrere Stapel von Blättern, der letzten Wochen erhöhte und ging einen Teil seines neuen Stücks durch. Ich schlich mich langsam an ihn und umarmte ihn von hinten. Im ersten Moment erschreckte er sich, doch als er seinen Kopf ein Stück in meine Richtung drehte, entspannte sich sein Körper wieder und er schüttelte lachend seinen Kopf. Er stand daraufhin von seinem Stuhl auf, drehte sich zu mir und lächelte mich an. Ich liebte seine dunklen braunen Augen. Wirklich, ich könnte mich jedes Mal in ihnen verlieren. Doch heute war es anders. Ich sah in seinen Augen immer Freude und Lust. Doch heute sah ich nur Müdigkeit und Erschöpfung. Ich lächelte ihn liebevoll an, umarmte ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er legte seine starken Arme um mich und strich mir langsam und behutsam über meinen Rücken. Wir standen sehr lange so bis er anfing zu reden: „Und wie war der Test heute? Bestimmt hast du gut abgeschnitten."
„Ich denke nicht. Ich hab zwar bei allen Aufgaben etwas hingeschrieben, aber ich weiß jetzt schon, dass ich wieder irgendwas falsch gemacht habe."
„Ach Baby, das wird schon.", und mit diesen Worten ließ er mich wieder los und setzte sich an seinen Schreibtisch. Ich machte mir, wie des Öfteren wieder Sorgen um ihn, da Chan zu viel Zeit für seine Songs als für sich selbst widmete. Ich bemerkte zudem, seinen Blick. Ich wusste ganz genau, dass ich ihn in irgendeiner Weise nervte.
„Hey du bist doch schon so weit mit den Songs und du siehst auch so müde aus. Wann hast du das letzte Mal eine Pause gemacht?", fragte ich und legte meinen Kopf dazu auf seine Schulter.
„Es ist schon ok, ich arbeite noch ein wenig dran und dann komm ich zu dir ja?",entgegnete er mir mit einem sehr genervten Ton. Ich seufzte nur, gab ihm einen Kuss an seinen Hals und sagte: „Na gut, aber mach bitte nicht mehr so lange. Ich sehe doch wie müde du bist." Ich ließ ihn danach los und ging ins Wohnzimmer. Dort legte ich mich auf die Couch, machte den Fernseher leise an und schlief jedoch schon nach einiger Zeit ein.

Time skip

Als ich aufwachte und auf mein Handy schaute war es mittlerweile schon 20 Uhr und somit zu spät um nach Hause zu gehen. Ich schrieb meiner Mum schnell, dass ich erst morgen käme und wollte mich danach eigentlich wieder schlafen legen, doch dann fiel mir auf, dass ich ja so um die vier Stunden geschlafen haben muss. Somit stand ich auf und schaute nach Chan. Als ich ins Zimmer kam, sah ich Chan immer noch an der selben Stelle sitzen. Da ich ihn aber nicht nochmal stören wollte, legte ich mich einfach aufs Bett und beschloss dort zu schlafen, weil ich in seiner Nähe immer besser schlafen konnte. Ich lag eine Weile da und als ich kurz vorm Einschlafen war, sagte Chan: „Y/N, seit wann liegst du denn schon hier?"
Ich zuckte nur mit den Schultern und flüsterte mit müder Stimme: „Keine Ahnung, aber ich wollte einfach bei dir sein."
Ich legte mich wieder gemütlicher hin und wollte wieder einschlafen, bis ich hörte, dass Chan vom Stuhl aufstand. Und schon wenige Sekunden später spürte ich einen heißen Atem an meinem Nacken, woraufhin ich mich umdrehte und direkt in Chans Augen schaute. Er lächelte matt, legte sich neben mich und zog mich so dicht an sich, dass kein Blatt mehr zwischen uns gepasst hätte. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: „Es tut mir Leid, dass ich keine Zeit mehr für dich habe Babygirl."
„Es ist schon ok. Ich möchte ja nur, dass es dir gut geht, aber zur Zeit bist du immer sehr müde und gereizt, da wollte ich dich einfach nicht auch noch belasten."
„Du weißt doch aber, dass du nie eine Last für mich sein würdest."
Und nach diesen Worten legte er seine Lippen auf meine und drückte mich an sich. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und bevor es zu weit ging, brach er ihn ab, legte eine Decke über uns und sang mich in den Schlaf.

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