7.| Blöde, aufgeblasene Idioten

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Emely

Tja und jetzt sitze ich hier, mitten im Hauptquartier von Five-0 und wurde alleine gelassen. Ich habe nur noch mitbekommen, wie Chin, wahrscheinlich von Steve, angerufen wurde und darauf mit den Worten ,,Bin in einer Stunde wieder da" verschwunden ist. Mittlerweile sind schon mehr als drei Stunden vergangen und so sitze ich jetzt auf dem braunen Ledersofa im Gang und drehe Däumchen. Vielleicht gab es ja einen Zwischenfall mit Verfolgungsjagd? Oder vielleicht ist auch jemand verletzt? 

,,Mein Gott, es könnte alles sein, du Idiot", tadle ich mich selbst und rolle die Augen. ,,Mit wem sprichst du da?"

Ich schrecke auf, stoße einen spitzen Schrei aus und schlage dem Besucher mitten ins Gesicht. ,,Scheiße", fluche ich, als ich sehe, dass der etwas dickere Kerl eine Marke um den Hals trägt. Schnell knie ich mich zu ihm, da er beim Zurücktaumeln über seine eigenen Füße gestolpert ist und nun auf dem Boden liegt, und sehe mir seine linke Backe an, die ein wenig rot wird. 

,,Oh mein Gott, das tut mir wirklich so leid! Ich habe verdammt schlimme Reflexgewohnheiten. Bitte verzeihen Sie mir das!", flehe ich und helfe dem Mann so gut, wie ich kann wieder auf die Beine. Dann sehe ich ihn mir genauer an. 

Lange, braune, wellige Haare, ein nettes, lächelndes Gesicht. Helle Flip-Flops, kurze Cargo-Stoffhosen, ein Shirt mit der Aufschrift Connected to Earth und ein kariertes Kurzarmhemd darüber. Mein Blick führt wieder zu seinem Gesicht, das mich freundlich anlächelt. ,,Passt schon, nicht das erste Mal, dass mich jemand so angreift. Ich habe McGarrett mal erschreckt und dann 'ne gebrochene Nase geerntet. Da ist mir ein Veilchen auf der Backe tausendmal lieber. Außerdem tut's gar nicht weh", versichert mir der womögliche Hawaiianer. ,,Ich bin übrigens Jerry, der Spezialarbeiter von Five-0. Und du bist?", er streckt mir, mit vor Stolz geschwollener Brust, die Hand entgegen, welche ich schnell ergreife.

,,Emely Hunt, freut mich."- ,,Okay, Emely. Ich darf doch Emely sagen?", fragt er, wartet meine Antwort jedoch nicht ab. ,,Kann ich dir helfen? Oder gibt es einen Grund, dass du hier rumsitzt und dich so langweilst, dass du schon mit dir selbst redest? Five-0 ist nicht hier..."

,,Ich weiß. Es ist eine längere Geschichte. Lieutnant Kelly ist schnell weg und meinte, es dauere nur eine Stunde. Jedoch ist er jetzt schon drei Stunden abwesend und deshalb saß ich jetzt die ganze Zeit hier rum"- ,,Oh... die 'lange Abwesenheit', wie du es nennst, könnte daran liegen, dass sie noch bei Kamekona sind."

Ich bin verwirrt. ,,Kame- was?" ,,Kamekona. Ein Freund von uns. Er hat einen Shrimpsimbiss am Strand und da gehen alle immer Essen und entspannen."- ,,Achso", antworte ich überrascht. ,,Dann gehe ich jetzt mal nach Hause, die brauchen bestimmt keine Hilfe mehr. Hat mich wirklich gefreut, Sie kennenzulernen, Jerry."

Jerry ist kurz verwirrt und überfordert, dann fängt er sich aber wieder. ,,Äh, ja klar. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal?"- ,,Das wage ich, zu bezweifeln. Schönen Tag noch", antworte ich schnell und verschwinde mit einem Lächeln an Jerry schnellstmöglich aus dem Hauptquartier. 

Blöde, aufgeblasene Idioten! Ich habe da jetzt nicht wirklich drei Stunden gesessen und mir den Kopf zerbrochen, um danach herauszufinden, dass sie gerade chillig ihre Pause genießen?! Die hätten wenigstens Anrufen und mir sagen können, dass ich Heim gehen kann. Man ey. Und wäre Jerry jetzt nicht dagewesen? Die fünf hätten mir bestimmt was vorgelogen, wenn ich gefragt hätte. Aber was soll ich sagen? Ich bin kein Deut besser.

Genervt laufe ich zur nächsten Bushaltestelle und stecke mir währenddessen meine Kopfhörer in die Ohren. Ich wähle irgendein Lied in meiner Playlist aus und steige in meinen Bus, der just in dem Moment ankommt. Glück muss man haben.
Aber was soll ich jetzt noch machen? Es ist vierzehn Uhr. Der Tag fängt gerade erst an...

Verloren schaue ich aus dem Fenster und sehe auf den Strand. Ich mag den Strand nicht. Das Wasser allgemein ist mir komplett suspekt. Ich trinke es, bestehe wegen mir auch zum Großteil daraus, wasche mich damit. Aber in meiner Freizeit auch noch darin baden? Nein danke. Nur, wenn es brenzlig wird.

Der Bus wird langsamer und hält an der nächsten Bushaltestelle. Ich brauche einen Moment, um zu begreifen, dass der Truck, der weiter hinten am Strand steht, der von diesem Kamekona ist. Schnell springe ich auf und steige aus.

Ich laufe los und sinke plötzlich in eine Ladung voll Sand. ,,Scheiß", fluche ich leise vor mich hin und schleppe mich weiter vor. Angekommen am Truck sehe ich mir die Speisekarte an. Wie kommt man bitte darauf, alles Mögliche mit Shrimps zu mischen? Den Burger, die Pizza, Salate... Ich verzeihe die Nase. Sonst mache ich das nie, was ist nur los mit mir?!

,,Na, na, na. Wer rümpft den hier das Riecherchen?" Ich schaue auf und Blicke in das Gesicht eines dickeren glatzköpfigen Hawaiianers. ,,Tut mir leid, das wollte ich nicht", entschuldige ich mich schnell und will gerade zum Gehen ansetzen, als ich aufgehalten werde.

,,Stop, Kleine! Deine Bestellung?", ich drehe mich wieder zu ihm um. ,,Nein, danke. Ich habe keinen Hunger", lehne ich so freundlich, wie es nur geht ab.

,,Dann kannste ja trotzdem Zahlen", er zuckt die Schultern. Wie bitte?! ,,Wie bitte?!"- ,,Die Shrimps kosten was."

Ich bin verwirrt. ,,Ähm... Ich habe keine Shrimps bestellt?"- ,,Ein mal den Shrimpsteller!", ruft er nach hinten. Ich sehe in den Truck. Der Kerl steht darin alleine. ,,Warten Sie, ich möchte keinen Shrimpsteller"- ,,Aber ich möchte mein Geld", lächelt er mich an. Solangsam werde ich wirklich sauer. ,,Hören Sie...-", will ich gerade ansetzen, als ich mich selbst unterbreche. Genervt seufze ich auf und ziehe fünf Dollar aus meiner Hosentasche. Gerade will ich es ihm geben, als ein anderer Arm über meine Schulter kommt und Geld auf den Tresen legt.

Schnell drehe ich mich um und Blicke in das Gesicht von Lieutnant Commander Steve McGarrett. Na toll.

***

Mögt ihr Kamekona?

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