18.| Eiskalt und knallhart

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Emely

Knutschend drücke ich uns in eine kleine Kammer und als wir drin sind, löse ich mich von ihm. Seine Hände liegen auf meinen Oberarmen und sein Blick wird dreckig. Himmel... igitt. ,,Ein kleines, taffes Mädchen. Darf ich mal deine Muskeln...", weiter kommt er nicht, denn als er mir an die Arme fassen will, klatsche ich aus Reflex seine Hand weg und halte sie Fest am Handgelenk. ,,Fass mich an und ich dreh deinen Schwanz um!"- ,,Uhh, jetzt doch nichtmehr so besoffen?"- ,,Maul halten und hinsetzen, oder ich sterilisier dich wirklich!"- ,,Ich bin überfordert, gerade eben haben wir uns noch halb ausgezogen und jetzt das. Helena, mach es dir und mir leicht und küss mich, ich bin gerade echt scharf auf dich"

,,Der ist tot", höre ich bestimmt vier Stimmen aus meinem Ohr knurren. Ich lasse mich jedoch nicht von dem Schleimer beeindrucken und schubse James. Er knallt gegen einen Schrank und wird wütend. ,,Was soll das?!"- ,,Ich hab gesagt, du sollst dich hinsetzen!"- ,,Wie kann das sein, du bist doch gerade eben noch stockbesoffen-..."- ,,Schon mal was von Schauspielerei gehört? Nein? So siehst du auch aus und jetzt setz dich, bevor du ein neues Gebiss brauchst"

,,Was willst du eigentlich von mir, du bist doch krank!", meint James und will an mir vorbei aus dem Raum gehen, doch ich stelle mich ihm in den Weg. ,,Lass mich raus!"- ,,Hinsetzen"- ,,Einen Scheiß werde ich tun. Lass mich gehen, du kranke Schlampe!"

Das gibt mir den Rest und ich schlage dem Kerl mit der Faust ins Gesicht. Er taumelt und fällt zurück.
,,Ahh! Das bereust du schon noch, Schlampe!"- ,,Nenn mich nochmal Schlampe und ich zeig dir, wie Schlampen kämpfen!"- ,,Du bist tot!"

Spöttisch lache ich auf. ,,Ist klar" In seinen Augen sehe ich, dass James vor Wut rast. Dann sieht er auf die Uhr. Erwischt!

,,Ich muss gehen!", sagt er wütend und schubst mich zurück. Doch ich fange mich sofort und nehme ihn mit drei geschickten Griffen in den Schwitzkasten. Schnell ziehe ich Handschellen aus meinem BH und binde James an ein Regal.

,,Du hast verloren, James. Das Spiel ist aus. Welche Drogen hättest du heute hier im Club angenommen? Das harte Zeug, das immernoch im Umlauf ist und innerhalb zwei Wochen fünfzehn Menschen getötet hat? Oder doch nur Extasy?"

,,Woher weißt du von dem Deal?", fragt er verdutzt. Ich muss Lächeln. ,,Hab geraten, waren alles nur reine Vermutungen, aber du hast sie mir jetzt ja bestätigt. Wer sind die Kerle? Ich will Namen, sofort!"

Er sieht mich mit einem Kevin-Blick an und ich werde immer wütender. Ich schlage ihm noch eine rein. ,,Rede, verdammt nochmal! Du willst meine Ungeduld nicht zu spüren bekommen, denn dann bist du nämlich tot!"- ,,Du bist garnicht aus Kansas hierher gezogen"- ,,Wow, auch mal gerafft, Sherlock?", meine ich sarkastisch. ,,Wie hast du das rausgefunden"- ,,Naja, sagen wir es so. Ich bin im Auftrag hier, was aber keinesfalls eine Freifahrtkarte für dich ist. Sag mal, sagt dir der Name Five-O etwas?"

Sein Blick wird stutzig und er sieht mich ungläubig an. ,,Du bist von Five-0?!"- ,,So ungefähr"- ,,Eww... wie alt bist du?!", Ich rolle die Augen. ,,Alt genug, um zu wissen, wie man nervige Menschen umbringt"- ,,Sag nicht, ich hab ne zwanzigjährige angegeiert!"

Tief atme ich ein. ,,Okay... das reicht. Ich werde mich hier jetzt gewiss nicht über mein Alter unterhalten, denn ich versuche gerade, einen Idioten zum Reden zu bringen, also gebe ich dir jetzt eine letzte Chance zum Reden!"

,,Und was, wenn ich nichts sage?", meint er nur und ich haue ihm noch eine rein. Komisch, Steve hat lange nichts gesagt und ich höre auch nichts mehr. Habe ich hier keinen Empfang? Unmöglich!

Meine Ungeduld steigert sich immer mehr. ,,Ich will immernoch Namen, James. Und wenn du sie mir nicht sofort verrätst, dann hol ich sie mir auf die Weise, die dir mit Sicherheit nicht gefallen wird!"- ,,Ich werde dir nichts sagen! Binde mich los und lass mich gehen, du bist doch krank"

Das bringt so gut wie alles zum überlaufen und meine Aggressionen verdoppeln sich, sodass ich James eine reinschlage und dann noch eine, bis er aus dem Mund blutet. Dann höre ich auf.

,,Und? Willst du jetzt vielleicht zur Vernunft kommen und mir ein paar Namen geben?"- ,,Das ist Erpressung", hustet James und ich lache auf. ,,Das ist das, was du mir zu sagen hast? Was Besseres fällt dir nicht ein?"

Er sieht mich nur wütend an, während ich aus dem Holster an meinem Oberschenkel einen Stromschocker hole, den mir Steve gegeben hat. ,,Danke, Commander", murmelte ich, doch ich bekomme keine Antwort. ,,Führst du jetzt Selbstgespräche? Alter, bist du gestört!"

Genervt rolle ich die Augen. ,,Kannst du auch mal die Klappe halten und mich nicht in den Wahnsinn treiben?"- ,,Naja, eigentlich wollte ich dir den Wahnsinn etwas anders besorgen", grinst er mich dreckig an und ich verziehe das Gesicht.

,,Kein Wunder, ist deine rechte Hand dein bester Freund. Das ist ja widerwärtig, machst du das bei allen Mädchen? Echt man, du solltest dich schämen! So und jetzt will ich Namen hören", meine ich und greife zu einer Wasserflasche, die in einem Regal steht.

,,Ich kenne keine Namen"- ,,Lüg nicht! Sag wenigstens einmal in deinem kümmerlichen Leben die Wahrheit, ist das so schwer?"- ,,Ich will nichts sagen"- ,,Also kennst du Namen..."- ,,Das hab ich nicht gesagt"

Ich lege den Kopf in den Nacken und stöhne gequält auf. ,,Man, du bist so anstrengend" Dann gehe ich auf ihn zu und Schütte ihm die Wasserflasche über den Kopf. ,,Alter, lass das!"- ,,Oh... ehm... Nein.", dann halte ich ihm den Schocker an den Hals und drücke auf den Knopf. James zuckt und sieht mich gequält an.

,,Sag mir Namen!"

James hustet und zittert am ganzen Leib, doch er redet nicht. Meine Wut steigert sich immer mehr und ich werde immer aggressiver. ,,Was ist mit Jorge DiBella?!", schreie ich und James zuckt hoch.

,,Was soll mit dem sein?"- ,,Ist er auch in diesem Drogengeschäft?"-,,Pah... Jorge? Der kleine Pisser? Der könnte ja nichtmal Spickzettel verticken"

Erleichtert atme ich innerlich aus. Ich wusste, dass Jorge damit nichts zutun hat.

,,Okay, ich will trotzdem noch Namen. Wer hätte dir heute das Zeug heute vertickt?!"
Stille. Er redet immernoch nicht.

Ich schütte ihm wieder Wasser über und halte den Schocker an seine Brust. James zuckt schnell und außer Kontrolle. Dann lasse ich von ihm ab ,,Name!"

,,Eiskalt und knallhart", höre ich die Stimme von Lou hinter mir lachen und ich drehe mich ruckartig um. Dort stehen Lou und McGarrett und sehen dem Schauspiel zu.

,,Weiß garnicht, was du meinst", zucke ich die Schultern und drehe mich wieder zu James.

,,Jetzt wäre der Zeitpunkt, endlich mal was auszuspucken, denn McGarrett ist hier und bei den SEALs lernt man nicht, geduldig zu sein"

Hasserfüllt sieht er mich an. ,,Bringen wir ihn ins Hauptquartier, dann muss er eben noch mehr leiden. Aber wofür haben wir denn einen Abfluss im Boden angebracht?", murmelt Steve gespielt harmlos und ich lege genervt die Wasserflasche weg.

James sieht uns alle abwechselnd verwirrt an, während er von Lou festgenommen wird. ,,Abfluss, wofür denn?!"- ,,Das wirst du schon noch sehen... und spüren", sagt Steve gelassen, stellt sich neben mich und klopft mir auf die Schulter.

,,Gute Arbeit... obwohl du uns allen einen riesen Schrecken eingejagt hast"- ,,Stimmt", meine ich mit den Schultern zuckend ,,Sie haben sich ja fast in die Hosen gemacht, als ich nicht geantwortet habe. Hatten Sie etwa Angst, dass das alles hier schief läuft und Sie auffliegen, Commander?"

Und mit diesen Worten stolzieren ich grinsend aus dem Raum und lasse einen verwirrten Ex-NavySEAL zurück.

Hätte ich nur mal mein Maul nicht so weit aufgerissen.

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