25.| Wiedersehen macht Freude

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》Zwei Wochen später

Isabella

,,Guten Morgen, Isabella... Hey, Isabella, wach auf. Dass du immer so schwer wach zu kriegen bist. Na los, Isabella. Augen auf"

Genervt drehe ich mich nach oben und öffne die Augen, nur um sie direkt wieder zu schließen. ,,Was zum?", fluche ich und lege meinen Arm über die Augen, um das Licht zu dimmen.

,,Jeden Morgen das Selbe...", grummelt die Stimme von der Schwester, die mich versorgt. Ihr Name ist Kate und sie ist verlobt. Mehr erzählt sie nicht. Aber sie ist nett und hat einen guten Humor.

,,Wie spät ist es?"- ,,Sechs Uhr vier"- ,,Das ist pervers", grummel ich und ziehe die Decke über meinen Kopf. ,,Aber seit zwei Wochen ist es die selbe Uhrzeit. Stell dir vor, ich bin schon seit fünf Uhr Wach und frühstücke erst in zwei Stunden, wobei du jetzt schon was bekommst. Also nörgel nicht"

,,Entlassen Sie mich doch einfach, dann kann ich nicht nörgeln, sondern zu menschlichen Zeiten frühstücken", grinse ich. Jeden Morgen führen wir dir selbe Diskussion und sie hat immer das selbe Ende:

,,Na los. Iss und vergiss deine Medikamente nicht!"

Und weg ist sie. Seufzend setze ich mich auf, esse die komische Pampe, von der ich immernoch nicht weiß, was es ist. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und dann schmeckt sie auch garnicht mehr so arg nach Pappe.

Dann schlucke ich meine Tabletten und lege mich wieder hin, um wenigstens noch eine Stunde zu dösen.

***

,,Miss McGarrett?"

Ich öffne die Augen und sehe in die des Arztes, der sich zu mir heruntergebeugt hat. ,,Schön, dass Sie jetzt auch wach sind. Also, Ihrer Entlassung steht nichts im Wege. Dennoch will ich Sie darauf hinweisen, dass sie sich bitte an das Sportverbot halten und so wenig wie nur möglich laufen, um die Bauchwunde nicht zu reizen"

Nickend lächle ich den Doc an. Als ob ich mich daran halte. Sobald ich entlassen bin, muss ich erstmal Dampf ablassen. Ich lag zwei Wochen lang rum, mein Körper schreit nur so nach Bewegung!

,,Gut, Miss. Dann würde ich sagen, verzweifeln Sie nicht und siehe da: Morgen sind Sie wieder frei. Ist das nicht schön?"

,,Wunderschön. Danke, Doc", lächle ich und schüttle seine Hand. Dann öffnet er die Tür und will raus gehen. ,,Oh hallo", sagt er. Aber nicht zu mir. Ich verrenke mich halb, um zu sehen, wer da ist. Bestimmt jemand von Five-0. Doch irgendwas stimmt nicht. ,,Wollen Sie zu Miss McGarrett?", fragt der Arzt. Bingo, also jemand, der noch nicht da war... Aber wer könnte das sein?

,,Ja", sagt eine Stimme, die ich nur zu gut kenne. Das Blut in meinem Körper gefriert schlagartig und wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gesagt, ich würde sterben. Wie kann das sein?

,,Besuch für Sie", lächelt mir der Arzt zu und verschwindet dann endgültig. Jemand tritt herein und mir wird schlecht. Seine Augen fixieren und mustern mich bis ins kleinste Detail und ich fange direkt an, an meiner Infusion herumzuspielen.

,,Na, Helena?"- ,,James", knurre ich leise und löse das Pflaster der Infusion weiterhin unauffällig.

,,Lange nicht gesehen, aber Wiedersehen macht doch Freude, nicht wahr?", lacht er spöttisch. ,,Zwei Wochen und ich Frage mich, warum du nicht tot bist... hat Rico etwa nicht gescheit gearbeitet?"

Wut keimt in mir auf und ich kralle mich in die Bettdecke. ,,Die Frage ist doch eher, wie du hier sein kannst, James. Wie zum Teufel bist du raus gekommen?!"- ,,Nana", schnalzt er mit der Zunge. ,,Nicht so neugierig, Süße. Ich habe da so meine Kontakte und mein dad ist ein ziemlich guter Anwalt. Und... ach ja... wir haben Geld", lacht er und stellt sich an die Tür, die er langsam verriegelt und mir dabei in die Augen sieht. Dann läuft er ans Fenster und sieht hinaus.

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