You're my weakness

Kapitel 16: Liebe tut weh

Es sind mittlerweile ein paar Tage vergangen. Denke ich. Vielleicht auch nur ein paar Stunden, wer weiß das schon. Es müsste Donnerstag sein oder so. Mir auch egal. Ich war die ganze Woche nicht in der Schule, da ich angeblich "krank" bin. Meine Mum und Abi machen sich Sorgen um mich, so wie Ethan, Emily und Sydney. Sie spamen mich die ganze Zeit voll und waren sogar mal kurz da. Als ich aber keinerlei Regung gezeigt habe und nicht redete haben sie es schnell aufgegeben. Emily weiß den Grund für mein Verhalten. Ich denke das weiß jeder, schließlich habe ich ihnen gesagt was ich vor hatte. Wer hätte gedacht das es so ausgeht. Ich war mir sicher das sie auch so empfindet, aber anscheinend ist sie eine gute Schauspielerin, die jedem Mädchen etwas vormacht. Sie ist so abartig. So sehr, dass ich kotzen könnte wenn ich alleine daran denke. Doch trotzdem kann ich sie nicht hassen. Egal wie oft und lange ich mir das einrede, es geht nicht. Ich will sie hassen, damit der Schmerz in der Brust endlich verschwindet und ich ins Leben zurück kehren kann. Mein Herz scheint damit allerdings ein Problem zu haben. Es hält an ihr fest, obwohl es wegen ihr gebrochen wurde. Sie ist der Grund warum ich die Nächte wach liege, nicht's esse und nicht rede. Es ist viel schlimmer als beim ersten mal. Das ziehen ist hundert mal schlimmer und selbst jetzt könnte ich noch weinen. Allerdings sind meine Tränen wohl aufgebraucht, denn schon seit gestern kann ich einfach nicht mehr weinen. Logisch, wenn man Tage lang durchheult.. Ich muss schrecklich aussehen. Ich gammel in einer Jogginghose und ein großen Hoodie, meine Augenringe von den schlaflosen Nächten müssten schon Augenringe haben. Meine Haare sind auch fettig des Todes, doch juckt mich das alles gar nicht mehr. Mich interessiert nichts mehr. Jemand könnte einbrechen und mich fesseln und es wäre mir einfach egal. Fühlen tue ich schon lange nicht mehr. Eine innere Leere hat sich in mir breit gemacht und hat mir wenigstens etwas Schmerz abgenommen. Ich spüre mein Herz mit jedem Pochen schmerzen, aber es ist erträglich.

Ich starre an die Decke und denke an nichts. Es ist so, als hätte man den Schalter für Gedanken umgelegt damit ich nicht mehr an Rose denken kann. Mit halben Ohr nahm ich ein klopfen an der Tür wahr, doch ich habe abgeschlossen. Ich will einfach meine Ruhe. "Bella.. bitte öffne die Tür." Es ist Emilys Stimme. Doch ich bewege mich nicht und bleibe liegen. "Bella!" Ich reagiere nicht. Sie kommt sowieso nicht in mein Zimmer. Doch dann hörte ich ein klacken was mich zur Tür sehen lässt. Sie ist offen und eine völlig aufgelöste Emily steht in ihr. Schuldgefühle kommen in mir auf, da ich weiß, dass das alles meine Schuld ist. Sie sieht nicht wirklich besser als ich aus. Ihr Gesicht fällt in sich zusammen und ihre Augen sind geschwollen. Hat sie geweint? Wegen mir..? Doch auch wenn ich mich schuldig fühlte sah ich sie neutral an, was sie zu verletzen scheint. Langsam betritt sie mein Zimmer und schließt die Tür hinter sich, die sie wieder absperrt. Unsicher sah sie mich an und wusste wohl nicht so ganz was sie machen soll. Mein Blick ging wieder an die Decke, als ich ein Stück zur Seite rutschte und ihr somit die Einladung gab sich neben mich zu legen. Die Matratze neben mir sank leicht ein und die Decke die über mir lag wurde leicht zur Seite gezogen, damit sie sich ebenfalls zudecken konnte. Ich sah aus dem Augenwinkel wie sie mich ansah und nicht wusste was sie sagen soll. Doch ich wusste es auch nicht. Ich habe das Bedürfnis darüber zu reden, da ich bis jetzt niemanden etwas davon erzählt habe. Doch ich befürchte, dass ich anfange zu weinen, wenn ich davon erzähle. "Bitte Bella.. rede mit mir. Ich mache mir Sorgen. Alle anderen machen sich Sorgen.. erzähle mir was passiert ist und stoße mich nicht von dir weg.. Ich- Ich-" ,ihre Stimme brach und sie fing an zu weinen und zu schluchzen. Ich fühlte mich scheiße. Sie weint wegen mir.. Ich habe jeden von mir geschoben, um alleine zu sein. Doch vergaß ich wen ich damit verletze. Ich überlegte nicht lange und schloss meine Arme um meine beste Freundin. Weinend vergrub sie ihren Kopf an meinen Hals, während ihre Finger den Stoff meines Hoodies umklammerten, als wäre ich das einzigste was ihr halt gibt. Sie drückte sich komplett gegen mich und ich zog sie leicht auf mich, damit es bequemer für sie ist. Ihr Körper bebte, doch auch meiner fing an zu zittern und meine Sicht verschwamm. Lautlos liefen auch mir die Tränen aus den Augen. Es war so als würde sie mich gerade aus meiner Seifenblase ziehen in der ich Tage lang war. "Es-es tut mir so- so unglaublich leid!" ,schluchzte ich und drückte sie noch fester an mich. Wir beide weinten während wir uns gegenseitig hielten. Wir sagten kein Wort, dass war auch nicht nötig. Wir wussten was wir sagen wollten. Als unsere Körper aufhörten zu beben und Emilys Tränen trockneten, riss ich mich zusammen und war bereit zum ersten mal über das zu reden, was ich vergessen wollte.