Kapitel 31: ich hasse Montage

1.1K 39 2
                                    

Montag. Schon wieder. Ja man, ich freue mich. Nicht. Montage sind so hart scheiße und mein Stundenplan macht es mir nicht leichter. Mathe, Physik, Geschichte.. was soll der scheiß? Ich hasse es. Das einzigst gute ist, dass meine Periode vorbei ist und ich mich einen Monat freuen kann, bevor sie wieder kommt. Allerdings bin ich müde, habe Schule, Scheiß Stunden und dann ist da noch Rose. Seit Tagen hatten wir keinerlei Kontakt und bis jetzt ist es immernoch so. Wir sind einfach zu stur. Beide werfen wir uns manchmal sehnsüchtige Blicke zu, doch was machen wir? Nix, genau. So inkompetente Menschen wie wir es sind, habe ich auch noch nicht getroffen. Ich will sie fragen was los ist. Ich will eine Antwort. Doch Frage ich sie nicht. Warum? Ich habe Angst vor ihrer Antwort. Es könnte ja schließlich auch sein das sie kein Bock mehr auf mich hat und ihr altes Leben vermisst. Ich habe Angst davor, dass sie mich verlässt. Obwohl sich das irgendwie schon so anfühlt, als wäre es so. Viele Fragen sich schon ob wir getrennt sind und ich für Rose doch bloß eine kleine Abwechslung war. Wir müssen das klären.. wären da nicht unsere Sturköpfe. Ich meine, sie hat schließlich ja damit abgefangen. Da kann sie auch den ersten Schritt machen oder? "Und wer weiß warum Napoleon so ein wichtiger Mann war?" Das Gelaber meiner Lehrerin geht mir auch extrem auf die Eierstöcke. Ich verstehe nicht wie man sowas mögen kann und dann auch noch studieren will und jedem den Scheiß erneut zu erzählen. Seufzend nahm ich mein Handy raus und schrieb heimlich mit Emily.

E: Mir ist sooooo langweilig.. mach was!
B: was soll ich schon machen? Ich habe Geschichte, also heul nicht. Das ist 1000 mal schlimmer :(
E: Da sitzt du ja neben Rose oder?
B: Jap..
E: und? Wie läuft es?
B: was soll schon laufen? Wir reden nicht miteinander.
E: Ihr seid so stur.. klärt das doch endlich. Mache du den ersten Schritt.
B: Ja mal sehen..

Danach schrieb ich ihr auch nicht mehr zurück, da ich kein Gespräch über Rose und mich halten wollte. "Leider ist die Stunde schon vorbei.. einen schönen Nachmittag noch." Bei diesen Satz hörte ich auf und tatsächlich waren wir fertig. Endlich wieder Schulschluss! Freudig packte ich mein Zeug schnell zusammen und machte mich mit Syd auf den Weg nach draußen. "Hey! Wartet doch mal ihr Arschlöcher!" ,schrie meine beste Freundin hinter uns, die mit Ethan angerannt kam. "Ihr habt schon Schluss?" "Gott sei dank ist die letzte Stunde ausgefallen. Noch mehr hätte ich heute nicht ertragen." ,seufzte Ethan und Emily nickte ihm zu. "Na dann können wir ja zusammen nach Hause." ,zwinkerte ich Emily zu die kicherte. Als wir jedoch am Eingang standen und ich raus sah blieb ich prompt stehen. Die anderen liefen in mich rein und meckerten. "Scheiße man.. warum bleibst du stehen?" ,brummte Sydney. Mit großen Augen sah ich den Jungen an, der draußen auf dem Hof stand und wartete. "Em.. sag mir bitte ich täusche mich.." Sie sah zur selben Stelle wie ich und bekam selbst große Augen. "Das ist.." "James.. Ja." ,hauchte ich erschrocken. "Wer?" ,fragte der Junge. "James.. der Typ da. Er ist mein ex." Syd quetschte sich an uns vorbei und beobachtete den blonden Jungen. "Der hotte da ist dein ex?" ,schrie sie aufgelöst durch das Schulhaus. Schnell hielt ich ihr den Mund zu. "Geht's noch? Sie leiser man!" Entschuldigend nickte sie. "Was will er hier?" "Keine Ahnung.. Ich will es auch nicht wissen. Wir gehen in die andere Richtung und hinten raus." "Ähm ja keine gute Idee." "Warum?" Ich drehte mich um und sah den Grund. Rose lief gerade auf uns zu und sah mich durchgehend an. Ihr Schritttempo wurde schneller. "Scheiße! Ok los." Ich ging raus, direkt auf meinen ex zu. Vielleicht sieht er mich ja nicht. "Denkst du es ist eine gute Idee?" ,fragte Emily besorgt. "Nein." "Bella!!!" "Scheiße man." ,knurrte ich. Mein ex rannte mit einem Blumenstrauß auf mich zu und blieb vor mir stehen. "Endlich sehen wir uns wieder." ,grinste er. Ich könnte kotzen. "Was machst du hier James?" Ich verschränkte meine Arme und wartete. "Ich wollte zu dir Bella. Hier, die sind für dich." Er hielt mit den Strauß mit roten Rosen entgegen und wirkte.. nervös? Verwirrt nahm ich sie an. "Ähm.. Danke? Aber warum bist du hier?" Er kam einen Schritt auf mich zu. "Ich wollte mit dir reden. Ich weiß, dass wir viel durchgestanden haben und ich viel scheiße gebaut habe. Doch ich liebe dich immernoch und vermisse dich. Gib uns bitte wieder eine Chance Baby. Ich spüre doch das es dir auch so geht." Mit großen Augen starrte ich den Jungen vor mir an und wusste nicht was ich sagen soll. Was sagt man denn auch zu sowas? Lächerlich. Einfach nur lächerlich. Ein schmunzeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich versuchte mir das lachen zu verkneifen. Emily neben mir konnte sich allerdings nicht halten und brach in Gelächter aus. "Oh man! Das war gut! Komm Babe, lass uns gehen." Sie legte einen Arm um meine Schulter und wir wollten gerade gehen, als ich am Handgelenk festgehalten wurde. "Babe? BABE? DIE NENNT DICH BABE! WIESO?" Genervt verdrehte ich die Augen. "Du brauchst nicht schreien, ich höre gut und es geht dich schon lange nichts mehr an." "So ist das also? Fickst jetzt deine beste Freundin was? Seit wann bist du ne Lesbe?! Reiße dich von ihr los und komm wieder zurück zu mir." ,flehte er. Ohne Erfolg. "Wie gesagt kann es dir egal sein wen ich vögel und wen nicht. Selbst wenn ich mit der ganzen Schule was hätte könnte es dir egal sein! Ich soll zu dir zurück? Zu jemanden der mich monatelang betrogen und ausgenutzt hat? Geht's noch?!" Ich war verdammt wütend und gleichzeitg verletzt, als ich an das zurück dachte, was er mir angetan hatte. "Ich kann dir mehr bieten als die da!" ,fauchte er und zeigte auf Emily. "Ach ja? Was denn?" Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn belustigt an. "Einen Mann. Sie ist eine Frau und kann dir nix bieten! Ich kann dir alles bieten was du willst." Emily löste sich von mir, als ich einen Schritt näher auf ihn zuging. Eiskalt sah ich ihn an. "Sag, bist du mit Emily, deiner besten Freundin zusammen?!" ,schrie er mich an und war rot im Gesicht. "Nein, sie ist mit mir zusammen und du solltest dich jetzt besser verpissen." Als ich diese Stimme hörte bekam ich eine Gänsehaut und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Als sie dann ein Arm um meine Hüfte legte und mich an sich zog, war ich komplett weggeschmolzen. Automatisch lehnte ich mich an Rose und sog ihren wunderbaren Duft ein. Genau das hatte ich vermisst. "Ach ja? Du, eine Herzensbrecherin und Eiskalte Person bist mit ihr zusammen und willst sie lieben? Nur wegen dir ist sie jetzt lesbisch und will keinen Schwanz mehr!" Ich verstehe nicht, warum alle immer gleich davon ausgehen das man lesbisch oder schwul ist, sobald man mit dem gleichen Geschlecht zusammen ist. Schließlich gibt es doch mehr Sexualitäten. Das Gespräch war mir mittlerweile egal geworden. Ich konzentrierte mich nur auf Rose, ihre Wärme und Nähe. Das, was ich so lange missen musste. "Ich liebe Bella mehr als alles andere auf dieser Welt. Sie hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Sie macht mich glücklich, also verpiss dich jetzt!" ,knurrte sie gefährlich. "Es ist echt besser wenn du jetzt gehst." ,beteiligte ich mich auch wieder am Gespräch. "Das werdet ihr noch bereuen. Ich gebe nicht auf Bella, du wirst schon sehen. Du gehörst zu mir!" ,schrie er uns hinterher und verließ endlich das Schulgelände. "Mit so einem war ich mal zusammen.." ,flüsterte ich mir selbst zu. "Dieser Vogel ist dein ex?" ,fragte Rose schockiert. Noch immer standen wir eng umschlungen da, doch wollten wir es beide nicht ändern. Zu sehr haben wir das vermisst. Ich nickte nur knapp und die anderen kamen auf uns zu. "So ein heißer Typ und so ein Arsch." ,schüttelte Sydney enttäuscht den Kopf. "Wir machen uns mal vom Acker. Viel Glück." ,hauchte mir Emily ins Ohr, als sie mich zum Abschied umarmte. Und dann waren sie weg und wir standen alleine, umschlungen da und wussten nicht was wir machen sollen. "Ich glaube es wird Zeit, dass wir uns mal aussprechen." ,sagte ich und löste mich, um sie ansehen zu können. "Ja, da hast du wohl recht." Rose ging vor und ich folgte ihr einfach mal. Sie führte mich zu ihrem Auto und hielt mir die Tür auf. "Danke." ,grinste ich leicht rot und stieg ein. Die Blonde machte es mir nach und fuhr zu sich nach Hause. Während der Fahrt redeten wir nicht, was eine etwas bedrückende Stille ergibt. Umso erleichtert war ich als sie sagte das wir da sind. Ich fühlte mich immernoch etwas unwohl in so einem riesen Haus zu sein. Ihre Eltern waren wohl nicht da, da es ruhig war. Naja Rose meinte ja, dass sie Immer auf Geschäftsreise sind. "Schmeiß deine Sachen einfach da hin." Sie zeigte auf irgend so ein Regal, dass teurer aussah als mein Leben. Ich legte meine Sachen dort ab und folgte Rose in die Küche. "Guten Tag Fräulein Rose. Wollen sie etwas essen?" ,fragte eine ältere Frau. Ich sah um die Ecke. Ist die etwa.. eine Hausfrau?! "Oh ihr habt Besuch. Guten Tag Junge Dame." ,lächelte mich die ältere Dame an. "Bella reicht vollkommen, danke." ,lächelte ich zurück. Sie lächelte mich an. "Nein danke Maria. Ich sage dir später Bescheid." ,grinste Rose leicht und zog mich mit in ihr Zimmer. Ich setzte mich auf ihr Bett während sie unentschlossen vor mir stand. Ich klopfte auf den Platz neben mir und sie ließ sich nieder. "Also.. was ist los..? Liegt es an mir? Liebst du mich nicht mehr?" ,fragte ich traurig und sah sie an. Sie schluckte und riss die Augen auf. "Nein." Mein Herz blieb stehen. "Oh.. ok." ,hauchte ich zerbrechlich. Sie liebt mich nicht mehr.. "Was? Nein! Also nein, es liegt nicht an dir und ich liebe dich immernoch. Damit habe ich nie aufgehört." Erleichterung machte sich in mir breit und meine angespannten Muskeln ließen locker. "Ich bin das Problem.. Ich alleine." "Warum?" ,verstand ich nicht. "Als ich dir in jener Nacht von meiner Vergangenheit erzählte.. da wurde mir bewusst wie abgefuckt ich bin. Wie verloren und zerbrochen. Mir wurde klar das du jemand besseren brauchst, jemand besseren verdienst. Jemand besseren als mich." ,weinte sie los. Schweigend schmiegte ich mich an meine Freundin. "Ich liebe dich so unnormal doll. Nie empfand oder Empfang ich Liebe, doch weiß ich das du die eine bist. Du bist meine große Liebe, die, die mein Herz erwärmt hat und mir das lieben beibrachte. Dennoch muss ich dich gehen lassen." "Nein, musst du nicht! Ich will bei dir bleiben. Ich liebe dich Rose!" ,weinte ich auch los. "Du bist das beste was mir je hätte passieren können und das beste was mir wohl je passieren wird. Ich bin ein anderer Mensch geworden. Doch habe ich Angst dich zu verletzen. Das ich dir nicht das geben kann was du brauchst. Schließlich kenne ich mich überhaupt nicht in Thema Liebe aus und weiß auch nicht wie ich mich in manchen Situationen verhalten soll. Ich habe eine Dunkelheit in mir.. die ich nicht definieren kann und ich will nicht das dir was passiert. Vorallem nicht wegen mir.. versteh doch, dass es zu deiner Sicherheit ist!" ,flehte sie mich an , doch ich schüttelte den Kopf. "Nein, denn ich bin alt genug um es selbst zu entscheiden. Ich schätze es wirklich sehr, dass du dir solche Sorgen um mich machst und mich so sehr liebst, doch Baby, ohne dich existiere ich nicht mehr. Hast du dich einmal gefragt wie es mir damit geht? Mit deinen Entscheidungen? Ich liebe dich so sehr und ich will dich! Es ist mir egal wie kaputt du bist, denn ich bin auch nicht perfekt und habe eine heile Welt wie jeder denkt. Auch ich habe eine Dunkelheit in mir, doch wenn ich bei dir bin ist sie wie verschwunden. Als hätte sie nie existiert. Rose Black, du bist alles was ich will und brauche. Du bietest mir mehr als es andere jemals könnten, denn du bietest mir deine ehrliche Liebe." ,argumentierte ich mit nassen Wangen. Rose sah mich mit funkelnden, wässrigen Augen an und umarmte mich im nächsten Moment fest. Meine Arme schloss ich fest um ihren Körper und presste mich an sie. Wir hielten uns fest, als würde uns jemand auseinander reißen wollen. "Du bist so viel mehr, als ich mir hätte erträumen können." ,flüsterte meine Freundin. Grinsend löste ich mich von ihr. "Was machst du nur mit mir?" ,fragte ich lächelnd. "Genau das gleiche könnte ich dich fragen." ,grinste sie. Wir versiegelten unsere Worte mit einem Kuss. Wir beide merkten, wie sehr wir das vermisst haben. Den anderen vermisst haben. "Keine Geheimnisse mehr ok?" Rose nickte. "Versprochen." Diese Frau würde ich niemals mehr gehen lassen. Das dachte ich zumindest.

You're my weakness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt