Kapitel 60: na endlich!

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Am ganzen Körper zitternd rannten wir schon fast aus dieser Hölle. Rose und Ben lachten, während wir anderen total verstört nach draußen traten. Emily hatte sich die ganze Zeit an Sydney geklammert. Gerne hätte ich mich jetzt auch an meine Freundin gepresst, doch warteten draußen schon ein paar Schüler auf uns. Stattdessen quetschte ich mich an Ethan, der selbst mit sich zu kämpfen hat. "Das war ja mal das geilste überhaupt!" ,meinte Ben und klatschte mit Rose ab. Wir sahen die beiden komplett verständnislos an. "Ihr seid doch komplett behindert." ,murmelte Rachel und wir nickten zustimmend. "Was denn? Das war doch lustig." Sie sagte das so, als wäre es das normalste der Welt. Ich weiß ja nicht was daran so lustig ist, sich vor Angst fast einzunässen, sich heiser zu schreien und Angst um sein Leben zu haben. Ich kam mir wie in einem richtigen Horrorfilm vor und das will ich auf gar keinen Fall erneut erleben. Nie in meinem Leben hatte ich so eine verfluchte Angst wie die letzte Stunde meines Lebens. Auch wenn alles nur fake ist.. glaubt mir, sobald man das erste sieht denkt man null daran. Zu groß ist die Angst. Wir warteten noch auf die letzte Gruppe und man hörte schon das hysterische geschreie der Barbie. Auf ihren Absatzschuhen kam sie rausgerannt und schrie wie am Spieß. Fast jeder hielt sich die Ohren zu und sah genervt zu ihr. Doch das nervigste war, dass sie sich sofort um Rose Hals warf als sie sie erblickte. Unbemerkt knirschte ich mit den Zähnen und sah sie giftig an. Fall tot um Bitch! "Oh Bella!!" Oh nein. James kam zu mir gerannt und nahm mich in den Arm. Ich versteifte mich und alles in mir wehrte sich gegen diese Berührung. "Lass die Pfoten von ihr!" Ethan riss ihn von mir weg und stellte sich beschützend vor mich. "Was willst du Lauch denn jetzt?" ,lachte er und sah ihn verachtend an. "Lass Bella in Ruhe. Sie hat kein Interesse an dir und Rose übrigens auch nicht an Alicia." Diese bekam das Gespräch mit und plusterte sich direkt auf. "Sie gehört mir!!" ,schrien beide Ethan gleichzeitig an. "Oh man, dass ist echt lächerlich. Als wärt ihr Gegenstände oder so." ,brummte Rachel. "Willst du eine in die Fresse?" ,knurrte mein ex Freund und spannte seine Spaghetti Arme an. Die anderen sind schon auf den Weg zum Riesenrad. Die Lehrer haben auch ein Verantwortungsgefühl von null. Ich zog meinen Kumpel einfach von den Streithähnen weg und lief vor. Ich sah aus dem Augenwinkel nur wie James Alicia hinter sich her zieht und förmlich nach vorne rennt. Es wird echt Zeit das die beiden bekommen was sie verdienen. "Boa ich kann die echt nicht mehr sehen. Da muss man sich ja schon zusammenreißen nicht zu kotzen wenn man diese Gestalten sieht." ,seufzte Sydney. "Die beiden sind zu besessen von Bella und Rose. Obwohl die beiden zusammen gehören." ,meinte Rachel. "Wie meinst du das?" ,fragte ich nach. Ihre grünen Augen blickten mich an. "Es ist kein Geheimnis das ihr beide euch extrem liebt. Auch nicht, dass du Rose zu einer besseren Person machst. Ihr beide tut euch gut." Schmunzelnd sah ich meine Freundin an, die tatsächlich etwas röte im Gesicht hat. Ich schmiegte mich an sie, nachdem ich gecheckt habe ob uns jemand sieht. "Ich mache dich also zu einem besseren Menschen, ja?" ,grinste ich. "Du bildest dir zu viel ein. Ich war auch vorher schon ein toller Mensch." ,versuchte sie der Situation zu entkommen. "Wer wird da denn rot?" ,grinste Emily und stieß ihr den Ellenbogen in die Seite. "Ich bin nicht rot. Halts Maul." ,murrte sie und setzte sich die Kapuze ihres Hoodies auf. "Wir sollten uns mal beeilen." "Ach, ist doch schön so.." ,meinte ich. "Bella, schlimmer als das Dungeon kann es nicht mehr werden." "Ich weiß." ,seufzte ich. "Außerdem kommen uns gleich welche zuvor." "BEWEGT IHR MAL EURE HÜFTEN HIER HER!!" ,schrie uns der Lehrer auch schon zu, da die anderen alle schon an der Schlange standen. Wir joggten zu unserer Gruppe und stellten uns ganz hinten an. Ich sah Alicia wie sie mir einen wütenden Blick zuwarf. Eingebildet lächelte ich sie an. Ich blickte zu diesem Riesen Ding das sich im Kreis dreht. Ich muss gestehen das das London Eye seinem Titel gerecht wird. Größtes Riesenrad der Welt. Nie wollte ich sowas machen. Meine Höhenangst ist einfach zu groß. Doch darf ich mir das einfach nicht entgehen lassen. Es wäre eine Verschwendung. "Wir bekommen das schon hin. Ich werde bei dir sein, so wie vorhin auch. Auch wenn du ohne mich losgerannt bist." ,hauchte mir eine raue Stimme von hinten ins Ohr. Auf meinem ganzen Körper bildete sich eine angenehme Gänsehaut. Wie gerne ich mich jetzt gegen sie lehnen würde. Kurz griff ich nach hinten und hielt ihre Hand in meine. "Danke." ,grinste ich leicht ängstlich vor den was mir bevorstehen wird.

Nach etwa fast einer halben Stunde waren nun auch wir an der Reihe. Unsere Gruppe blieb zum Glück so, sodass wir ungestört waren und uns niemand nervte. Eigentlich sollte ein Lehrer immer mit uns fahren, aber da wir nur 2 haben und es 3 Gruppen waren, waren wir alleine. Doch störte das niemanden. Die Kuppel war bereit für uns und wir wurden förmlich reingejagd. Das Ding steht nicht still, keine Sekunde. Ununterbrochen drehte es sich, da es sowieso langsam war und eine Umdrehung schon eine halbe Stunde dauerte. Doch das wird wohl pure Entspannung im Gegensatz vom Dungeon. Ich setzte mich sofort auf die Bank in der Mitte und krallte mich in diese. Sobald wir nur ein Stück über dem Wasser waren spürte ich dieses kribbeln in meinem Bauch, das Zucken meiner Muskeln und eine leichte Übelkeit. Die anderen standen begeistert an den Gläsern und bestaunten die kleine Aussicht die sie bis jetzt hatten. Je höher wir kamen, desto schlimmer wurde es für mich. Bis wir letzten Endes ganz oben angekommen waren. "Bella komm her und schau dir das an!" ,sagte meine beste Freundin aufgeregt. "Ich bleibe lieber hier sitzen." ,grinste ich mit zitternder Stimme. Rose kam zu mir und streckte mir eine Hand entgegen. Lange sah ich sie an ohne was zu machen. "Vertrau mir. Ich halte dich fest. Bei mir bist du sicher." Ich nickte. "Ich vertraue dir." Ich nahm ihre Hand und ließ mir aufhelfen. Zusammen gingen wir nach vorne. Jeder Schritt war schrecklich für mich, meine Bank fehlte mir. Als ich nach unten blickte und die Höhe sah, in der wir über dem Wasser waren kniff ich gleich die Augen zu und mir wurde extrem schlecht. "Ich bin da." ,hauchte mir meine Freundin zu und umschlang mich von hinten, ehe sie mich fest an sich zog. "Öffne die Augen Bella." ,raunte sie. Ich vertraute ihr und öffnete sie. Das was ich dann sah, ließ mir den Atem ausgehen. Man hatte eine ganze Aussicht auf London. Ich sah den Big Ben, die vielen kleinen Häuser. "Es ist wunderschön." ,hauchte ich. "So wie du." Ich drehte mich langsam in ihren Armen um und zog sie zu mir um sie zu küssen. In diesem Moment war es mir egal ob uns jemand sah oder nicht. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Doch beendeten wir unseren hinmlichen Moment, als ein Blitzlicht erschien. Sofort sahen wir zu Emily. "Sorry, aber es war einfach so perfekt. Ich konnte nicht anders." Schmunzelte sie und sah sich das Bild an. Wir quetschten uns alle zu ihr um das Bild zu sehen. "Wie süß!!" ,quieckte Sydney und strahlte über das Gesicht. Mir entging nicht wie sie einen kurzen Blick zu Em riskierte. "Schick uns das." ,lächelte Rose und küsste meine Schläfe. "Es fehlt aber noch was." ,meinte Ethan und sah mich grinsend an. Ich wusste worauf er hinaus wollte. Verdattert sahen die anderen uns an. "Meine Güte küsst euch doch endlich!" ,meinte Rose verzweifelt und sah abwechselnd zu Emily und Sydney. Beide sahen sich geschockt an und liefen gleichzeitig rot an. "Du stehst auf mich?" ,fragte meine beste Freundin leise. Sydney lächelte sie verliebt an und nahm ihr Gesicht in die Hände. "Ja, ich liebe dich Emily." Ehe sie was antworten konnte verschloss die rothaarige den letzten Abstand und küsste Em. Wir alle brachen in Applaus aus und machten ebenfalls davon ein Bild. Ich sah wie überrascht sie von diesem Kuss war und stand still. Doch erwiderte sie ihn nach ein paar Sekunden und krallte sich in Syds Hüfte fest. Sie lehnten die Stirn aneinander. "Ich liebe dich auch, Sydney." Beide grinsten sich total verliebt an und ich lächelte wie ein Honigkuchenpferd. "Wurde auch mal Zeit." Beide sahen zu mir. "Du wusstest davon?" ,fragten mich beide gleichzeitig. "Also bitte, es war kaum zu übersehen." ,antwortete nun Ethan. Wir lachten und genossen die restliche Fahrt. Ich, in Rose Armen, den Kopf auf ihrer Schulter gelegt fühlte ich mich sicher. "Rose?" "Ja?" Ich strich sanft über ihre Hände die mich umschlangen. "Ich liebe dich." ,schwor ich ihr. Sie lehnte ihren Kopf gegen meinen. "Ich liebe dich auch." Auch wenn der Tag anstrengend war für meine Nerven und meine Stimmbänder, würde ich es immer wieder durchmachen um diesen Moment zu erleben. Und der Tag war noch nichtmal vorbei.

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