„Steffi?" Lisa schaute besorgt zu ihrer Freundin und fächelte ihr mit ihrer Mütze Luft zu. „Steffi atme."
Gina stand vom Fußboden auf und quetschte sich direkt zwischen Aga und Steffi, woraufhin Aga brummend beiseite rückte und schmollend in Helens Richtung schaute. Doch Gina schlang schützend die Arme um Steffi und strich ihr beruhigend über den Rücken.
Eine Weile war es still, als Steffi endlich ihre Worte wiederfand und alle zusammenzuckte von ihren plötzlichen lauten Worten.
„Heilige Scheiße! Habt ihr gesehen wie heiß Sehun war!? Boah! Er ist echt Laras Ex? Fuck, man! Ich bin so neidisch!"
„Hör auf zu fluchen!", sagte Marah entsetzt. „Es sind vielleicht Kinder anwesend."
„Bezeichne Helen nicht als Kind, sie wird nächstes Jahr 18 Jahre alt", witzelte Lisa und bekam von Helen einen bösen Blick zugeworfen, lachte jedoch herzhaft darüber und streckte zufrieden die Beine auf dem Boden aus.
„Ich meinte die Zuschauer", nuschelte Marah und bekam von Lisa eine Kusshand zugeworfen.
„Ich weiß."
„Habt ihr das neue Album von Exo gehört? Von Sechan?! Das ist so gut!", sagte Helen begeistert und wurde von Marah nickend unterstützt.
„Ich habe es Zuhause und es ist sooo gut!"
„Chanyeol und Sehun sind eine tödliche Kombi!" Steffi benutzte ihre tiefe Stimme und seufzte genussvoll. „Ich werde das Ende dieser Serie nicht überleben! Meint ihr er taucht noch mal auf?"
„Ich hoffe es!", grinste Helen.
„Geht ihr jetzt etwa Ateez fremd?", fragte Aga entgeistert.
„Niemals!" Helen holte tief Luft. „Yeosang ist der einzige Bias, den ich habe!"
„Hallo? Nein! Wooyoung ist und bleibt mein Liebling!", empörte sich auch Steffi. „Aber Sehun ... Gott ich ihn so gerne treffen!"
Gina lachte und Steffi noch enger an sich drückte.
„Er sieht wirklich gut aus, aber Tae kommt niemand an."
„Wieso hat sich eigentlich niemand von Exo für Kpop House angemeldet?", fragte Marah traurig in die Runde.
„Wir sollten protestieren gehen!", forderte Steffi und reckte die Faust in die Luft, gefolgt von Helen und Marah.
„Okay, wir sollten die Folge beginnen!", sagte Aga schnell. „Und jemand muss Steffi runterkühlen, bevor sie noch explodiert vor Hitze."
Mit großen Augen sah Steffi zu ihren Freundinnen, die sie bereits grinsend ansahen. Oh oh, sie ahnte schlimmes.
*****
Lotte World.
Der größte Indoorfreizeitpark der Welt!
Chaewon staunte nicht schlecht, als sie die Rolltreppe nach oben fuhren und zum ersten Mal die Größe der Halle sahen. Hier standen richtige Häuser, Bäume und Achterbahngeleise, die sich über die gesamte Etage ausbreiteten. Es war unglaublich faszinierend, was alles in diese Halle hineinpasste! Wie viele Stockwerke gab es hier? Vier? Fünf? Chaewon hatte für einen kurzen Moment vergessen wie man atmet. War das ein Heißluftballon an der Decke!?
Die Jungs wirkten weniger beeindruckt, immerhin waren sie schon hier gewesen. Aber für die Mädchen war es völlig neu.
Direkt vor ihnen hatte sich eine Menschenmasse versammelt und bestaunte den riesigen Umzug mit Tänzern, Musikern und Umzugswagen.
„Ich habe gehört, hier gibt es irgendwo ein Märchenschloss", grinste Melissa und griff nach Taehyungs Arm, der nicht einmal vor hatte zu protestieren. Melissa könnte ihn auf den höchsten Berg der Welt schleifen und er würde ihr trotzdem, obwohl er Höhenangst hatte, folgen.
„Wir sehen euch später."
„Ich will Achterbahn fahren", sagte Jungkook und verschwand mit Lara, Lillian und Jin.
„Und was machen wir?", fragte Yugyeom erwartungsvoll und sah seine neuen Freunde mit einem breiten Grinsen an.
„Was haltet ihr von Eiskunstlaufen?", schlug Chaewon vor und wies auf die große Eisfläche im untersten Stockwerk.
„Ich liebe deine Ideen!", jubelte Jackson und hielt Chaewon beide Daumen entgegen, die rot um die Nase wurde und verlegen lächelte. Die Jungs waren bereits die halbe Rolltreppe runter, als Amaya und Chaewon diese betraten und den Jungs dabei zusahen, wie sie wie Kinder von rechts nach links sprangen, um an den Menschen vor ihnen vorbei zu rauschen.
„Die beiden können es wirklich gar nicht erwarten", grinste Amaya und zog Chaewon beiseite, da sich weitere Menschen an ihnen vorbeidrängten.
Amaya betrachtete ihre Freundin eine Weile. Der Rotschimmer war noch immer auf Chaewons Wangen vorhanden. Es war ihr schön öfter aufgefallen.
„Kann ich dich etwas fragen?", fragte Amaya vorsichtig und schaute zu dem kleinen Mädchen an ihrer Seite.
„Klar."
„Stehst du auf Jackson?"
Zuerst wirkte Chaewon ertappt, doch dann lächelte sie und schüttelte den Kopf.
„Nein. Ich meine, ich hatte mal Gefühle für ihn, aber das ist vorbei." Sie hackte sich bei Amaya ein, deren Erleichterung in ihrem Gesichtsausdruck deutlich zu sehen war.
„Viele wollten ihn." Chaewon machte eine dramatische Pause. „Aber du hast seine ganze Aufmerksamkeit, seitdem du das Haus betratst."
„Erzähl keinen Unsinn." Amaya lachte und stieß Chaewon neckisch an, während sie den Fuße der Rolltreppe erreichten, wo die Jungs bereits auf sie warteten.
„Wieso habe ich so das Gefühl, dass sie sich gegen uns verschworen haben", fragte Jackson seinen Bandmember, der nur lachend auf Chaewon zuging und ihr durch die Haare wuschelte.
„Selbst wenn, was soll dieser Zwerg uns antun."
Chaewon wollte empört aussehen, als sie Yugyeom stieß und sagte: „Hey, wen nennst du hier kleine!?"
Doch er zog sie nur lachend wieder an seine Seite und wurde am Ende von ihr bis zur Eisfläche gejagt.
Und in diesem Moment verstand Amaya, wieso Chaewon kein Interesse mehr für Jackson hatte. Ihre Gefühle hatten sich einer anderen Person zugewandt.
Melissa und Taehyung hatten derweilen das Schloss erreicht und schossen witzige Fotos von sich selbst. Richtig reingehen konnten sie nicht, denn es war ein Hotel und so konnten sie sich höchstens die Lobby anschauen.
Deshalb beschlossen sie nach den ganzen Fotos etwas anderes zu machen. Taehyung hatte Witze gemacht, als er sagte, er würde mit ihr auch den höchsten Berg besteigen. Er hatte doch nicht erwartet, dass Melissa mit ihm die Heißluftballonfahrt machen würde!
Aber ehe er sich versah, befand er sich mit ihr in einer Schlange wieder, die sich für eine Fahrt anstellte.
Unruhig trat er von einem Bein auf das andere. Okay, was konnte er tun, um aus der Nummer rauszukommen? Sollte er einen Atemanfall vortäuschen? Einen Herzinfarkt? Naja, der war bei dem Anblick der Höhe nicht einmal wirklich vorgetäuscht, sondern dem war er wirklich näher, als ihm lieb war. Er könnte aber auch sagen, dass er auf Toilette müsste und dann einfach nicht wiederkommen. Nein, das war zu gemein. Die Schlange rückte ein Stück weiter nach vorne und Taehyungs Hände begannen zu schwitzen. Wieso sagte er Melissa nicht einfach die Wahrheit? Wieso sagte er ihr nicht, dass er panische Angst vor Höhe hatte? Er war erwachsen und er konnte erwachsene Gespräche führen! Und einen Anfall vortäuschen wäre definitiv nicht erwachsen!
Doch dann drehte sich Melissa zu ihm herum und schenkte ihm so ein bezauberndes Lächeln, dass er die nächsten fünf Minuten auf Autopilot funktionierte und erst wieder zu sich kam, als die Türen im Heißluftballon geschlossen wurden. Taehyung war wieder bei Bewusstsein und er war gefangen.
Verdammt!
Jetzt half nur noch eins. Lass es dir nicht anmerken!
„Uh, es geht los", freute sich Melissa, als der Heißluftballon sich in Bewegung setzt und die Schienen entlangfuhr. Sie drehte sich zu Taehyung herum, der sich an einen Mast klammerte.
Ihr war bewusst, dass er versuchte dabei entspannt und lässig auszusehen, aber seine weißen Fingerknöchel, die sich um den Mast klammerten, waren schon sehr auffällig. Genauso wie die blasse Gesichtsfarbe und das gezwungene Lächeln, mit dem er sie bedachte.
Melissa ging zu ihm und griff nach seiner Hand, um sie fest zu drücken. Taehyung lächelte sie an, dieses Mal ehrlich.
„Hab keine Angst", sagte sie und wandte sich der unglaublichen Aussicht zu. „Und genieße es einfach."
Doch Taehyung schaute sich nicht auf Aussicht an. Er sah zu Melissa und bewunderte ihr Profil von der Seite. Ihr hellbraunes schulterlanges Haar, die langen, dichten Wimpern, die vollen Lippen und die etwas große Nase.
Er sah sie an und konnte gar nicht mehr wegschauen. Ihre Hand in seiner war ihm deutlich bewusst. Seine Hand schwitzte, aber ihre war trocken. Ob sie merkte, dass er nervös war? Würde sie es auf die Höhenangst schieben?
„Na, was ist los?", fragte sie mit warmer, lieblicher Stimme und schaute zu ihm auf mit ihren wunderschönen blauen Augen, die einen leichten grünstich hatten. Aber Taehyung schwieg.
Das war der Moment, dachte er. Er sollte sie küssen! Jetzt! Hier! Gott, sie war so wunderschön!
Doch in dem Moment, in dem Taehyung einen Schritt auf sie zugehen wollte, blieb der Heißluftballon stehen und die Tür ging wieder auf. Sie waren am Ende angekommen und Taehyung hatte seine Chance verpasst.
Wieder.
„Warum zur Hölle dehnen die sich hier alle?", fragte Lillian und machte sich mit Blicken über die Leute lustig, die in der Warteschlange der Achterbahn ihren Übungen nachgingen.
„Das machen die, damit sie nach der Achterbahn keine Probleme haben", erklärte ihr Jin und begann selbst einige Übungen zu machen.
„Du solltest es besser tun", meinte Jungkook. „Ich habe es auch auf die harte Tour gelernt."
„Unsinn", winkte Lillian ab und schubste Lara an, die gerade auf einem Bein stand, um den Oberschenkel der anderen Seite zu dehnen. Sie stolperte und wäre fast umgefallen, aber fing ihr Gleichgewicht schnell wieder und schaute Lillian böse an.
„Sag nicht, wir hätten dich nicht gewarnt", sagte Jungkook schulterzuckend und stellte sich bei der nächsten Gelegenheit, als die Schlange vorwärts ging zwischen Lillian und Lara, da er befürchtete, dass sie sich sonst die Köpfe einschlugen.
Noch während der Fahrt wusste Lillian, wieso sich alle gedehnt haben. Ihr Rücken machte ihr wirklich Schwierigkeiten und auch ihre Knie wollten nicht mehr so wie sie. Aber am Schlimmsten war ihr Nacken, der es ihr unmöglich machte den Kopf noch Schmerzfrei zu bewegen.
Sie hatte sich während der Fahrt stark verkrampft und angespannt, da es oft sehr dunkel war und sie nichts sehen konnte. Dann ihre Beine, die sich in den Boden drückten, um die schnellen, ruckartigen Bewegungen auszugleichen und die Geschwindigkeit, die es Lillian unmöglich machte richtig zu atmen.
Aber als sie schwerfällig aus dem Wangen kletterte, musste sie mit zähneknirschend feststellen, dass die Jungs wirklich recht hatten. Sie hätte sich dehnen sollen! Aber nein, sie musste ja stur sein und jetzt hatte sie das Problem.
„Hättest du mal auf uns gehört", grinste Jin zufrieden, aber Lillian grunzte nur abweisend und humpelte an ihm vorbei.
„Wo willst du hin?", fragte Jin verwundert, dass sie trotzdem noch flott vorankam.
„Ich habe Hunger!"
Lara folgte ihr, während Jungkook und Jin auf Toilette verschwanden. Schweigend stellten sie sich in eine Schlange eines Streetfoodstandes und warteten. Seitdem ... Ereignis, haben sie nicht mehr miteinander gesprochen, ohne sich zu streiten.
Auch jetzt hatten Lara ihr nichts zu sagen.
Lillian rieb sich den Nacken und drehte den Kopf hin und her, während sie leise über ihre Schmerzen fluchte. Dabei knackten einige ihre Gelenkte und Lara gab ein angewidertes Geräusch von sich.
„Was?!", fuhr Lillian sie an. „Stören dich meine Gelenkgeräusche? Soll ich vielleicht auch noch aufhören zu atmen, damit das Idol mehr Sauerstoff für sich hat?!"
„Wie kommst du denn auf so einen Schwachsinn?", fragte Lara bissig zurück. „Ich mag nur einfach dieses Gelenkgeknacke nicht, wenn man es mit Absicht macht."
„Oh, entschuldige. Natürlich lasse ich es in deiner Nähe sofort sein! Ich wette du freust dich, dass ich Schmerzen habe!"
„Warum sollte mich das freuen?" Lara rollte mit den Augen. „Mir ist das völlig egal."
„Pff, wers glaubt. Sag doch einfach, was dein Problem ist! Wir wissen beide, dass du mich von Anfang an nicht mochtest!"
„Weil du ein ignorantes, gehässiges Biest bist! Das hat doch aber nichts mit der jetzigen Situation zu tun." Lara wünschte sich sehnlich, dass Jungkook und Jin wiederkamen, damit sie mit Jungkook etwas anderes machen konnte.
„Doch hat es!", konterte Lillian und ignorierte den Typen vor ihr, der sie nett bat etwas leiser zu sein. „Du hast ein Problem damit, dass ich etwas für dich empfinde und ja, ich gebe es zu: IRGENDWIE STEH ICH AUF DICH, na und?! Ich war auch überrascht, aber so ist es!"
„Das gab dir trotzdem nicht das Recht mich zu küssen!", schrie Lara und funkelte Lillian wütend an. Diese erwiderte den Blick standhaft.
„Du ... hast was?"
Ruckartig wandten die Mädchen den Blick zur Seite und sahen in die geschockten Augen von Jin und Jungkook.
Aish!

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Kpop House Staffel I
Fiksi PenggemarDu wolltest schon immer mit deinem Lieblingsstar unter einem Dach wohnen? Dann hast du dieses Mal die Chance dazu in die Fernsehserie "Kpop House" einzuziehen und zusammen mit anderen Mädchen und Jungs (z.B. BTS) den Alltag zu verbringen und dich vi...