Ich war die ganze Stunde total hibbelig, weil ich so aufgeregt war auf die Pause. Ab und zu schaute ich Mal zu Changbin, der seinen Blick nur ganz selten von seinem Tisch löste und zur Lehrerin kurz schaute.
Die Gespräche über ihn waren immer noch zu hören und einige erfanden die komischsten Geschichten.
„Ich hoffe Mal, der merkt selber, dass er hier nicht erwünscht ist und verschwindet einfach", flüsterte mein Freund Austin neben mir und ich schaute ihn böse an.
„Er hat dir doch gar nichts getan."
„Noch nicht", sagte er und zuckte mit den Schultern.„Kleider machen Leute" traf noch nie so sehr in meinem Leben zu wie jetzt. Es war erstaunlich, wie schnell sie meinen, Changbin zu kennen, nur durch sein Aussehen.
Die Schulglocke ertönte und alle sprangen direkt von ihren Sitzen auf, um so weit wie möglich von ihm wegzukommen.
Er hingegen stand nur niedergeschlagen auf und schnappte seine Tasche.
„Nimm dir das bitte nicht zu Herzen, Changbin. Sie wissen nicht, was sie dir antun. Mit 13 Jahren übernehmen sie die Vorurteile der Eltern", versuchte meine Lehrerin ihn aufzumuntern, doch er nuschelte nur ein 'ok' und verschwand ebenfalls aus dem Klassenraum.
Meine Lehrerin schaute ihm mitleidig hinterher.
Nachdem ich zu meinen Freunden auf den Schulhof ging, sah ich bereits von weitem, dass sie sich über irgendwas lustig machten.
„Und seine Klamotten! Ich dachte, der kommt gerade von einer Beerdigung“, sagte Austin und alle anderen um ihn brachen in schallendes Gelächter aus.
Ich brauchte gar nicht lange überlegen, über wen sie sich unterhielten, denn es war mehr als offensichtlich: Changbin.
„Und seinem Gesicht nach zu urteilen, hat er diese Person höchst persönlich ermordet“, machte sich Mike als nächster über ihn lustig und sie bekamen sich gar nicht mehr vor Lachen ein.
Wie kann man so grausam zu einer Person sein? Er hat ihnen doch überhaupt nichts getan und sie machen ihn fertig. Hinter seinem Rücken.
Die sollten sich Mal in Changbins Lage hineinversetzen. Gerade neu in die Schule gekommen und die Lachfigur der Klasse sein, vor der gleichzeitig jeder Angst hat.
Vor ihm haben sie kein Wort herausgebracht, aber sobald er weg ist, spucken sie die großen Töne. Ich hätte so viel mehr von ihnen gedacht.
„Oh hey Felix! Du kommst gerade richtig. Was hältst du von diesem Chanbin?“, fragte mich Austin, als ich mich neben ihnen gestellte.
„Sein Name ist Changbin, Austin. Und ich kenne ihn nicht, also was soll ich von ihm halten?“, antwortete ich ihm und man merkte, dass ihm das gar nicht gefiel.
„Ist mir doch egal, wie der Typ heißt. Er ist ein Freak und das sieht man sofort. Schau ihn doch Mal an, mit dem blassen Gesicht und den dunklen Klamotten ist er ganz sicher nicht normal“, sprach Austin leicht angewidert.
„Wieso seid ihr so zu ihm? Ihr tut so, als hätte er euch persönlich etwas getan und dabei seid ihr diejenigen, die ihn fertig machen. Gibt ihm doch Zeit, sich zu beweisen“, flehte ich schon fast meine sogenannten 'Freunde' an.
„Schlägst du dich jetzt auf seine Seite?“
„Wenn du es so sagen möchtest. Ja, ja das tue ich, denn ich bin mir sicher, dass er nicht so schlimm ist, wie ihr alle denkt. Deshalb gehe ich jetzt auch zu ihm!“
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Forgotten Love | Changlix
FanfictionFelix muss es riskieren. Er muss ihn noch einmal in seinem Leben sehen. Vielleicht könnte er dann besser mit ihm abschließen, auch wenn er bis heute noch nicht weiß, wieso er aus seinem Leben trat. Doch was würde er tun, wenn er Felix sieht? Würde...