„Es tut mir leid, Felix.. es tut mir so leid.. aber ich konnte es nicht weiter ertragen.. ich habe mich gehasst, für das, was ich war.. und was ich bin..“, fing er an und holte noch einmal tief Luft.
„Ich hatte dir gesagt, dass ich dich niemals verlassen könnte und habe ich es trotzdem getan. Aber ich hatte etwas realisiert, sodass es wahrscheinlich das Beste für uns beide gewesen wäre. Du hast mich immer bei allem unterstützt und alles, was du für mich getan hast, hat mich im Leben so weit gebracht. Alles an dir war und ist bestimmt immernoch einfach so perfekt. Du bist sogar noch süßer geworden, weißt du das?“, sprach er viel zu schnell und seine Augen wurden glasig.
Mir wurde ganz warm im Gesicht, als er mir das sagte und doch wusste ich nicht, warum er mich deshalb verlassen hatte.
„An dir hat einfach schon immer alles gestimmt und dafür habe ich dich bewundert. Ich konnte gar nicht mehr aufhören an dich zu denken. Kurz bevor ich nach Südkorea geflogen bin, da hatte ich es gemerkt. Ich hatte es schon lange davor geahnt, aber das kam für mich eigentlich nie in Frage. Zwei Jungs, das hätte deinen Freunden echt den Rest gegeben. Dieses Gefühl, was ich an deiner Seite verspürt hatte, das war so viel mehr als Freundschaft. Als wir an dem Abend vor meiner Abreise zusammen auf der Wiese saßen und uns bestimmt eine halbe Stunde angeguckt haben. Da hab ich es gemerkt. Ich hatte mich doch tatsächlich in meinen besten Freund verliebt. Den restlichen Tag konnte ich nur noch Weinen, weil ich wusste, dass wir niemals so weitermachen könnten. Ich könnte es nicht. Deswegen habe ich den Kontakt abgebrochen. In Korea ist es sowieso nicht gerne gesehen, schwul zu sein und als angehendes Idol könnte ich mir das niemals erlauben. Es war alles so schwer, aber Chan und Jisung konnten mir ein wenig helfen. Ich war auf einem Weg der Besserung nach all den Jahren und dann kamst du. Es tut mir so leid Felix. Jisung hat mir erzählt, wie sehr es dich verletzt hat.“
Mein Kopf war wie leergefegt. Vielleicht hatte sogar kurz meine Seele meinen Körper verlassen, man weiß es nicht.
Ich war mehr als sprachlos, und obwohl ich mich doch eigentlich freuen sollte, dass er mich auch so mochte, wurde ich wütend.
So wütend, dass auch mir schon die Tränen kamen.„Du willst mich doch verarschen, oder?“
„Jedes einzelne Wort war ernst gemeint.“Das gab mir dann wirklich den Rest.
„Wow, hast du nur einen Moment darüber nachgedacht, wie ich mich die ganze Zeit gefühlt habe? Siehst du dieses Armband hier? Ich trage es immernoch! Nach allem, was wir zusammen gemacht haben, dachtest du tatsächlich, dass ich ein homophobes Arschloch bin und dich verlasse?“
Er schien wirklich überrascht zu sein, zumal ich ihn zum ersten Mal richtig anschrie. Ich hätte nicht gedacht, dass es dazu noch je gekommen wäre.
Bevor er jedoch etwas sagen konnte, machte ich weiter.
„Jetzt stell dir Mal vor, ich hätte den Kontakt einfach so abgebrochen, ohne jegliche Erklärung. Und du hättest dich lange Zeit fragen müssen, was an dir falsch ist, dass du so verlassen wirst. Und das jeden verdammten Tag.“
„W-was meinst du?“
„Ich hatte mich auch in dich verliebt und du hast mich verlassen, als ich dich am meisten gebraucht habe. Und ich hatte nicht jeden Tag jemanden um mich herum, der mir da beistand.“
Und mit diesen Worten stand ich dann auf, um schnellen Schrittes aus dem Haus zu gehen.
Leider hielt mich Changbin fest, sodass wegen seiner Berührung ein angenehmes Kribbeln an dieser Stelle ausbrach.
Ich könnte mich wirklich dafür schlagen, dass er immernoch diese Wirkung auf mich hat.
Obwohl ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, ließ Changbin einfach nicht locker und umarmte mich aus dem Nichts.
Mein Gehirn animierte mich weiter, sich gegen ihn zu wehren, jedoch war ich durch die ganze Situation einfach zu schwach und lehnte mich an ihn.
„Ich bin so ein Idiot“, sagte er sehr leise, aber ich hörte ihn durch unsere Nähe trotzdem.
„Ein Arschloch“, verbesserte ich ihn, woraufhin er mich fester umarmte und ich so langsam auch meine Arme um ihn schlang.„Ich werde dir trotzdem niemals verzeihen.“
„Denkst du ich?“Ich klammerte mich an ihn, als könnte er im nächsten Augenblick verschwinden, denn ich hatte Angst, dass ich träume. Ein Traum, der mir den Boden unter den Füßen wegziehen möchte, sobald ich aufstehe und mir erneut zeigt, was in meinem Leben alles falsch läuft.
Je länger wir uns umarmten, desto schlechter fühlte ich mich.
Er hatte doch eine Freundin und ich will nicht der Grund sein, warum sie sich möglicherweise streiten.Meine Schuldgefühle führten dazu, dass ich mich von ihm löste und einen Schritt nach hinten ging.
„Was ist los?“, fragte er sichtlich verwirrt.
„Du hast eine feste Freundin.“
„Warte was? Davon wusste nicht Mal ich etwas“, entgegnete er, während er sich die Tränen wegwischte, und nun war es meine Zeit, verwirrt zu sein.„Jemand beim Fansign hat gesagt, dass sie dich mit Jennie gesehen haben.“
Sein nachdenklicher Gesichtsausdruck veränderte sich beim Erwähnen des Namens zu einem leicht belustigten.
„Jennie ist meine beste Freundin. Ich hatte mich an dem Tag mit ihr getroffen, weil es mir schlecht ging. Niemals würde ich mit ihr zusammenkommen. Außerdem hat sie selber eine Freundin“, erklärte er und mir kam in den Sinn, dass nicht jeder, der einen Freund des anderen Geschlechts hat automatisch mit diesem zusammen ist. Erstaunlich, wozu Angst einen treibt.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Ich weiß es nicht, aber wir haben uns so lange nicht gesehen und sind jetzt ganz andere Menschen. Wäre es da nicht irgendwie seltsam einfach wie damals weiterzumachen. Zumal wir.. du weißt schon..“, entgegnete ich und traute mich gar nicht, anzusprechen, dass wir uns vorhin unsere Liebe gestanden haben.„Wie lange bist du noch hier?“
„Nur noch fünf Tage.“
„Dann lass uns einen Deal machen. Wir fangen nochmal komplett neu an, und wenn wir vor deiner Abreise merken, dass wir einfach zu verschieden sind und selbst eine Freundschaft unmöglich ist, dann verabschieden wir uns. Für immer.“Der Deal war plausibel, aber ich hatte Angst. Angst, dass er mich nicht mehr mögen wird, wenn er den neuen Felix kennenlernt.
„Abgemacht.“
Mein Mund handelt wohl schneller als mein Kopf.
Changbin setzte sich wieder auf das Sofa und lächelte mich an.
„Guten Tag. Ich heiße Seo Changbin, und Sie?“
Irgendwie brachte mich das zum Lachen und ich setzte mich neben ihn.
„Mein Name ist Lee Felix. Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen.“
„Die Freude ist ganz meinerseits.“Vielleicht hielt das Schicksal doch noch Glück für mich bereit und ich musste nur abwarten.
'You’re my missing puzzle piece Finally I solved it
You filled every piece of my heart, even the scarred part of it to the fullest
And somehow, you’ve become my everythingMy missing puzzle piece
More than having everything,
Not losing that one thing is more important
Through you, I came to know that'~ Puzzle Piece by NCT Dream ~
DU LIEST GERADE
Forgotten Love | Changlix
FanfictionFelix muss es riskieren. Er muss ihn noch einmal in seinem Leben sehen. Vielleicht könnte er dann besser mit ihm abschließen, auch wenn er bis heute noch nicht weiß, wieso er aus seinem Leben trat. Doch was würde er tun, wenn er Felix sieht? Würde...