Als ich aus meinem sehr unruhigen Schlaf erwachte, drehte sich mein Magen an den Gedanken des heutigen Tages sofort um.
Jeongin kam in mein Zimmer geplatzt als wäre Weihnachten und trug einen Stapel Kleidung in das Gästezimmer.
„Ich weiß, du bist nicht in der Stimmung dazu, aber ich lasse dich ganz bestimmt nicht hässlich zu ihm.“
Und so suchten wir wahrscheinlich eine Stunde nach dem perfekten Outfit, da Jeongin mit nix zufrieden war. Er war ziemlich perfektionistisch und das durfte ich Mal wieder zu spüren bekommen.
Anschließend haben wir noch ein paar Runden an seiner Playstation gespielt, damit wir die restliche Zeit vertreiben konnten, denn etwas Essen käme überhaupt nicht in Frage.
Das war eines der wenigen Male, in denen ich gegen Jeongin haushoch verlor, da ich total nervös war und mich überhaupt nicht konzentrieren konnte.
Ich dachte eigentlich, dass wir nur eine halbe Stunde gespielt hatten, jedoch ließ ich den Controller abrupt fallen, als ich auf die Wanduhr guckte.
Wir hätten vor einer viertel Stunde losfahren müssen und ich hätte jetzt schon an deren Wohnung stehen müssen.
Jeongin verfolgte meinen Blick und war genauso geschockt wie ich, weshalb wir gleichzeitig hochsprangen und zum Auto rannten.
Ich kam nie zu spät und genau jetzt musste ich natürlich die Zeit nicht im Blick behalten.
Bevor wir losfuhren, gab er noch schnell die Adresse, die ich bereits auswendig gelernt hatte, in das Navigationsgerät ein.
„Wie kann ich so dumm sein und ihn warten lassen.“
„Er hat dich mehrere Jahre warten lassen, da kann er ja wohl ne halbe Stunde warten.“Ich wünschte manchmal, ich wäre so gelassen wie Jeongin, jedoch könnte ich jetzt schon heulen.
Erst jetzt realisierte ich, dass ich neue Nachrichten bekommen hatte.
Woojin hat mir viel Glück bei meinem Treffen gewünscht, woraufhin ich leicht lächeln musste. Er hat also an mich gedacht.
Es ist echt schade, dass ich ihn nicht schon viel früher kennengelernt habe.Nachdem ich mein Handy weglegte, schaute ich wieder mein Armband an.
Automatisch schossen mir wieder Bilder hoch und ich bekam Panik.
Ich würde ihn tatsächlich gleich wiedersehen.
„Versuch ruhig zu bleiben. Mit einem ohnmächtigen Felix kann Changbin schlecht reden“, versuchte mich Jeongin zu beruhigen.
„Ich weiß einfach nicht, was ich gleich tun soll. Das ist doch total unangenehm. Was, wenn keiner von uns etwas sagt?“
„Changbin wollte laut Jisung mit dir reden, also wird er auch etwas sagen. Und wenn er selber Angst hat vor was auch immer, dann ist das sein Problem. Du verdienst Antworten. Du schuldest ihm ja schließlich keine Erklärung.“Ich bin froh, dass wenigstens noch einer von uns beiden klar denken konnte. Jetzt musste ich mir zumindest keine Sorgen machen, wie ich das Gespräch anfangen wollte.
Trotzdem reichte es noch lange nicht aus, um mich zu entspannen.
Die ganze Zeit musste ich daran denken, dass Changbin jetzt vergeben ist und dass ich ihm niemals meine Gefühle gestehen könnte. Es würde für immer im Geheimen bleiben.
Ob er davon angewidert wäre?
Manchmal fragte ich mich auch, ob es überhaupt richtig ist, ihn noch zu lieben. Menschen ändern sich und auch ich habe mich drastisch verändert. Wir sind uns jetzt praktisch komplett fremd, obwohl wir die zweite Hälfte unserer Kindheit zusammen verbracht haben.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich zunächst nicht bemerkte, wie wir hielten und Jeongin mich wortlos anstarrte.
Erst als er mich antippte, schaute ich sofort aus dem Autofenster und begann erneut schwer zu atmen.
„Du schaffst das. Jetzt geh endlich, und wenn ihr fertig seid, rufst du mich an und ich fahre sofort zurück.“
Ich nickte nur, da mir die Wörter im Hals stecken blieben und stieg aus.
Scheinbar wohnten sie in einer sehr unauffälligen Gegend, was natürlich perfekt für eine bekannte Band war.
Meine schwitzigen Hände versteckte ich in meinen Ärmeln, da mir die ganze Sache einen kalten Schauer gab.
Ich ging mit langsamen Schritten Richtung Tür, obwohl ich ihn eigentlich schon viel zu lange warten ließ.
Tatsächlich brauchte ich nur einmal zu klingen, ehe die Tür heftig aufgeschwungen wurde und Changbin mich mit verwuschelten Haare anstarrte.
Er sah wirklich mehr als nur zerstört aus.Keiner von uns sagte irgendetwas und es lief genauso, wie ich es befürchtet hatte. Es wurde sehr unangenehm.
Er trat beiseite, was ich als Signal nahm, hereinzukommen.
„Komm mit“, waren seine ersten Worte und seine Stimme ließ mich leicht erschauern. Im echten Leben ist sie so viel angenehmer und ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören.
Er war so perfekt.
Wir beide gingen in das Wohnzimmer, wo wir uns auf das Sofa setzten. Zwischen uns ein sehr großer Platz.
Ich traute mich überhaupt nicht, ihn anzuschauen, weil ich seinem Blick nicht standhalten konnte. Zu sagen, ich hatte Angst, war deutlich zu wenig, um meine Gefühlslage zu beschreiben.
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“, sagte er und ich schielte einmal kurz zu ihm rüber. Tatsächlich schaute er mich immernoch an.
„B-bitte schau mich an.“
Und da war sie. Seine Nervosität.
Irgendwie beruhigte es mich, dass nicht nur ich nervös bin, so verrückt das jetzt klang. Mein Gehirn war sowieso gerade im Urlaub.Ich ging seiner Bitte nach und seine Augen trafen meine.
Irgendwie verlor ich mich in seinem Blick und die Zeit blieb wieder für mich stehen. Keiner von uns rührte sich und ich merkte erst, dass ich die Luft anhielt, als er anfing zu reden.
„Ich.. habe viel zu erzählen, deswegen bitte unterbrich mich gleich nicht, egal, wie sehr du mir ins Gesicht schlagen willst oder aus dem Haus rennen möchtest.“
Seine Aussage machte mir irgendwie Angst. Was will er mir sagen?
Da er anscheinend nichts sagen wollte, ehe ich ihm antworte, nickte ich, denn ich konnte gerade nichts sagen. Meine Kehle war wie zugeschnürt und unter meinen Ärmeln hatte ich meine Hände zu Fäusten geballt.
„Oh Gott, ich kann gar nicht fassen, dass ich das jetzt tun werde. Es fühlt sich wie ein Traum an, oder nicht?“, sagte er und lächelte dabei leicht.
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, deswegen schaute ich ihn weiterhin einfach nur an.
Obwohl das gerade wirklich nicht der richtige Zeitpunkt war, musste ich sagen, dass ich mich, so wie er gerade vor mir sitzt, glatt nochmal in ihn verlieben könnte.
Er ist erwachsener geworden und seine Gesichtszüge damit noch schärfer.
„Es tut mir leid, Felix.. es tut mir so leid.. aber ich konnte es nicht weiter ertragen.. ich habe mich gehasst, für das, was ich war.. und was ich bin..“
'Nowadays I belong to the former instead of the latter
One small act might remind me of what will happen later
I no longer put on the brave little act I did as a child
The courage I had when I was young, I no longer have it
The more I think about it, the more I worry
Anxiety is filling up my mind'~ If by SpearB ~
//lol, hab's vergessen//
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Forgotten Love | Changlix
FanfictionFelix muss es riskieren. Er muss ihn noch einmal in seinem Leben sehen. Vielleicht könnte er dann besser mit ihm abschließen, auch wenn er bis heute noch nicht weiß, wieso er aus seinem Leben trat. Doch was würde er tun, wenn er Felix sieht? Würde...